Auf meinem Weg zur Arbeit passiere ich die Grenze zwischen Kärnten und Osttirol. Ein Schild verabschiedet mich aus dem einen Bundesland und eines heißt mich im anderen willkommen. Seit Neuestem begrüßt mich dort auch die gläserne Mutter Natur mit dem Schriftzug „Osttirol“. Neulich erregte jedoch etwas Buntes am Bankett meine Aufmerksamkeit. Im Gras lag eine weggeworfene McDonald's-Papiertüte, etwas entfernt eine Pommes- und eine Wrap-Verpackung. Hier überschritt jemand die Grenze des Anstands.


Ich muss gestehen, dass es lange her ist, seit ich achtlos weggeworfenen Müll in der Natur, auch „Littering“ genannt, zuletzt wahrgenommen habe. Als ich noch einen Hund und bei Spaziergängen Leckerlis eingesteckt hatte, um ihn von Dosen und Taschentüchern abzulenken, habe ich mich schon des Öfteren gefragt, was Menschen dazu bewegt, ihren Müll einfach liegen zu lassen. Das zerknüllte Sackerl an der B100 hat mich jetzt dazu bewegt, dieser Frage schriftlich Raum zu geben.
Eine Erhebung aus dem Jahr 2020 im Auftrag des Klimaschutzministeriums belegt, dass „entlang der heimischen Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen, Zug- und U-Bahntrassen, in und entlang von Gewässern und Nationalparks und Naherholungsgebieten pro Jahr etwa 4.500 Tonnen an ‚gelittertem‘, also achtlos weggeworfenen Abfall anfallen. Fast 90 Prozent davon (rund 4.000 Tonnen) sind entlang der Straßen zu finden." (Zusammengefasst von Jagdfakten.at, einer Informationsplattform rund um die Themen Natur, Wild und Jagd.)
Das Papiersackerl ist kein Einzelfall. Jährlich berichten wir ja auch rund um den „Tu es Tag“ wie Freiwillige die Osttiroler Natur von allerhand Abfall und kuriosen Fundgegenständen bereinigen. Zu Littering gehört übrigens auch der Zigarettenstummel am Gehweg. Die Begründung, es gäbe zu wenig öffentliche Mülltonnen, ist meiner Meinung nach nicht überzeugend. Für Hundebesitzer mit Hundekotbeutel mag das mancherorts zutreffen, für Autofahrer:innen, die eine McDonald's-Papiertüte entsorgen möchten, jedoch nicht.
Aus bloßer Bequemlichkeit wird eine Gefahr für Tier und Umwelt. Oder ist es Gedankenlosigkeit und weil manche glauben, dass sich schon jemand anderes darum kümmert? Dieses Verhalten ist das Problem. Denn obwohl wir im Jahr 2025 täglich von Klimakrise, Artensterben und Umweltbewusstsein lesen, haben es noch immer nicht alle verstanden. Müll gehört in die Mülltonne. In die dafür vorgesehene Mülltonne, damit er ordnungsgemäß entsorgt oder recycelt werden kann. In Osttirol weiß man mittlerweile, was sonst passiert.
3 Postings
Die Menschen haben zwar stundenlang Zeit für ihr Handy, aber beim Müll (richtig) entsorgen, da geht sichs einfach nicht aus! Also raus damit beim Autofenster!
...siehe aber auch Radweg Lienz - Landwirtschaftl. Schule. Aber in den Ferien ist es "halbwegs sauber'.
siehe auch Virgentallandesstrasse -Unterpellach ,auch neben Verbotschild wird eifig regelmäßig an der Bachböschung abgeladen.( Plastik , Säcke mit üblen Inhalt, etc.) Vorschlag für Hr. Theurl , einmal die hässlichsten Iselfoto mit Wildkamera einfangen.
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