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Ibo Mohamed: Vom Flüchtling zum Klima-Aktivisten

Ein Gespräch über Mut, Verantwortung und die Kraft, in einer Zeit voller Krisen nicht aufzugeben.

Als Jugendlicher musste Ibo Mohamed aus Syrien fliehen. Heute lebt der junge Aktivist in Bamberg, ist Pressesprecher von Fridays for Future Deutschland und engagiert sich in zahlreichen Initiativen für Klima- und Menschenrechte.

Im Dolomitenstadt-Podcast spricht er über seinen Weg vom politisch aktiven Kind in Syrien zum Klimaaktivisten in Deutschland. Schon früh habe er erlebt, was es bedeutet, unterdrückt zu werden, erzählt er. Mit zwölf Jahren ging er zu Demonstrationen gegen das Assad-Regime, wenig später war er gezwungen, sein Heimatland zu verlassen. Die Erfahrung von Flucht und Krieg, sagt er, habe ihn geprägt und zu dem Menschen gemacht, der er heute ist.

In Deutschland angekommen schloss er sich den ersten Fridays-for-Future-Demonstrationen an. Die Energie der Bewegung habe ihn überwältigt: „Es war ein so schönes Gefühl, dass plötzlich Tausende Menschen gemeinsam auf die Straße gehen“, erinnert er sich. Von da an verschrieb er sich dem Aktivismus und vor allem der Klimagerechtigkeit.

Für Ibo bedeutet das, Zusammenhänge sichtbar zu machen: die Verbindung von Klimakrise und Flucht, von globaler Ungleichheit und Generationengerechtigkeit. „Ich weiß, was es heißt, die Heimat zu verlieren. Und ich will nicht, dass das anderen Menschen widerfährt“, sagt er. Deshalb kämpft er für eine Welt, in der niemand gezwungen ist, wegen Krieg oder Klimakatastrophen zu fliehen.

„Ich weiß, was es heißt, die Heimat zu verlieren. Und ich will nicht, dass das anderen Menschen widerfährt.“

Ibo Mohamed

Die Kampagne für Klimagerechtigkeit „Isch’s gleich? È uguale?“ der OEW (Organisation für Eine solidarische Welt) bringt das Thema direkt in die Gemeinden Südtirols und holt spannende Gesprächspartner:innen für Podiumsdiskussionen an den „Klima:Tisch“. Am Freitag, 3. Oktober, war Ibo Mohamed in der Stadtbibliothek Bruneck zu Gast.

Im Podcast spricht er auch über Frust und Hoffnung. Über die Schwierigkeit, Menschen heute noch für Demos zu mobilisieren. Über Populismus, der einfache Antworten verspricht. Aber auch über seine Zuversicht, dass Engagement etwas bewirken kann. Ein Gespräch über Mut, Verantwortung und die Kraft, in einer Zeit voller Krisen nicht aufzugeben.


Der Dolomitenstadt Podcast ist ein akustisches Magazin, das die Redaktion von dolomitenstadt.at in Lienz zusammenstellt. Das Themenspektrum ist breit und beschränkt sich nicht nur auf die Region. Wir stellen spannende Projekte vor, widmen uns den Künsten und der Kunst des Lebens, schauen in Kochtöpfe und über den Tellerrand, greifen heiße Eisen an und diskutieren die Themen unserer Zeit mit Menschen, die etwas zu sagen haben. Zu finden auch auf Spotify und bei Apple Podcasts.

Lea Marie Steinwandter stammt aus Toblach, studiert in Klagenfurt und schreibt als freie Autorin für Dolomitenstadt.

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