Am Donnerstag, den 6. November 2025 findet im Gemeindeamt Kals am Großglockner die Verhandlung für ein weiteres Wasserkraftwerk in Osttirol statt, nämlich für das Kraftwerk Haslach am Kalserbach. Nachdem vom Land Tirol die naturschutzrechtliche Bewilligung für dieses Kraftwerk versagt wurde, hat die Gemeinde Kals Beschwerde gegen diesen Bescheid eingelegt. Zahlreiche NGOs haben gegen diese Beschwerde Stellungsnahme abgegeben. Zu wertvoll ist das, was auf dem Spiel steht, zu gering indes der Nutzen dieses Kraftwerkes.
Nun wird neu verhandelt, obwohl die Gründe der Abteilung Umweltschutz für die Ablehnung absolut stichhaltig sind. So befinden sich innerhalb der Ausleitungsstrecke aber auch angrenzend an die Wasserfassung des Kraftwerkes wertvolle Kernhabitate der in Österreich vom Aussterben bedrohten Deutschen Tamariske (Myricaria germanica) und des europaweit geschützten Biotoptyps 3230 „Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica“. Dabei handelt es sich um jenes „Schutzgut“ aufgrund dessen die Isel und Teile ihrer Zubringerflüsse 2017 zum Natura 2000-Gebiet erklärt wurden.
Baut man das Kraftwerk, so ist dieses Schutzgut hochgradig gefährdet. Flussaufwärts werden die Tamarisken-Bestände durch den Rückstau des Wassers infolge der Wasserfassung beeinträchtigt, in der fast 4 km langen Ausleitungsstrecke durch die Ausleitung von bis zu 90 Prozent des Wassers. In beiden Fällen ist kein ausreichender Geschiebetransport mehr gewährleistet, sodass sich kaum mehr neue Schotterinseln ausbilden können. Auf die ständige Neubildung derartiger Inseln sind jedoch die Tamariske und der Biotoptyp 3230 angewiesen. Verschwindet die Tamariske, so verschwinden auch zahlreiche weitere gefährdete Tier- und Pflanzenarten, die auf diesen Inseln vorkommen. In der Ausleitungsstrecke wird das Laichen von Bachforellen und Äschen, aufgrund der geringen Restwassermenge, fast nicht mehr möglich sein.

Schon jetzt fallen Gewässerabschnitte im Bereich des bereits bestehenden Kraftwerkes im Mündungsbereich des Kalserbaches zur Isel trocken. Mit dem nun geplanten flussaufwärts daran anschließenden Kraftwerk „Haslach“ wird diese Gefahr auf über ein Drittel der gesamten Flusslänge ausgedehnt. Fakt ist auch, dass die Teilpopulationen der Tamariske im gesamten Fluss-System „Isel und Zubringer“ in genetischem Austausch miteinander stehen. Gefährdet man die Populationen am Kalserbach, so gefährdet man auch jene an der Isel! Hat dieser Raubbau etwa Kalkül, damit man auch die Isel zerstören kann, wenn das Schutzgut des Natura 2000-Gebietes nicht mehr existiert?
Und wofür diese Zerstörung? Für ein Kraftwerk, das nur dann Strom liefert, wenn wir ihn nicht benötigen, nämlich im Sommer, wo wir in Tirol die höchsten Stromüberschüsse verzeichnen! Im Winter, wo wir den Strom benötigen würden, liefert das Kraftwerk nur etwa 10 Prozent der sommerlichen Menge. Für die Sicherung der Stromversorgung Osttirols ist dieses Kraftwerk somit sinnlos. Im Gegenteil: wird sich ein Gemeindekraftwerk wirtschaftlich lohnen, wenn heute schon absehbar ist, dass man in Zukunft für die Einspeisung von Strom in das Netz, zu Zeiten hoher Stromüberproduktion, Einspeisetarif zahlen wird müssen?
Dementsprechend befindet sich der Zustand der österreichischen Fließgewässer in einem trostlosen Zustand. 5200 Wasserkraftwerke zerschneiden unsere Flüsse mittlerweile. In Osttirol allein sind es etwa 180. Laut einer Studie der BOKU Wien (2020) sind nur mehr etwa 15 Prozent der Fließgewässer in einem ökologisch sehr guten Zustand, in dem sich die Fische und andere Flusslebewesen auch noch fortpflanzen können. 60 Prozent der heimischen Fischarten sind daher gefährdet bzw. vom Aussterben bedroht.
Angesichts dieser Fakten sollten wir unsere Prioritäten nochmals gründlich überdenken, denn die zweite Bedrohung des Menschen neben dem Klimawandel ist das Artensterben. Rotten wir zu viele Arten aus, brechen unsere Ökosysteme zusammen. Die letzten intakten Fließgewässer brauchen dringend unseren Schutz und eines der schönsten von ihnen ist der Kalserbach!
Renate Hölzl, Obfrau, im Namen des Vereins Osttirol Natur
Literatur:
https://www.tiroler-umweltanwaltschaft.gv.at/naturschutz/positionen/tiroler-fliessgewaesser-unter-strom
https://www.tiroler-fischereiverband.at/news/gewaesser-im-ausnahmezustand
https://www.wwf.at/wwf-fordert-rettungsplan-neue-boku-studie-zeigt-leises-sterben-in-oesterreichs-fluessen
https://www.fluessevollerleben.at/aktuelle-bedrohung-karte
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2025 ist das Jahr der Isel, und es wurde am 13. September mit Politik und Tourismusverband in der Ainet gefeiert, dass der letzte unverbaute Gletscherfluss in Europas sich gerade in Osttirol befindet. Wir können wirklich darauf stolz sein, dass es dieses Juwel bei uns gibt. Wir haben nicht nur unsere Lebensgrundlage geschützt sondern auch die Voraussetzingen für einen zukunftsorientierten "sanften" Tourismus gelegt. Und gerade in diesem Jahr der Isel sollen nun die Weichen für die Verbauung eines Nebenflusses getroffen werden? Ja lernen wir den gar nichts dazu? Was braucht es noch alles um endlich zu kapieren, dass diese Natrurjuwele unwiederbringlich zerstört werden? Ganz nach dem Motto: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet (oder verbaut), der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann. Im Winter kann das Kraftwerk Haslach aufgrund der geringen Wasserführung nur sehr wenig Strom liefern. Mit einem Ausbau unseres PV-Potentials könnten wir ein Mehrfaches der Leistung und des Ertrages (sogar im Winter) auf unseren ohnehin bereits verbauten Dächern produzieren, und gleichzeitig auch noch Geld sparen. Solange nicht jedes geeignete Dach eine PV-Anlage hat, sollten wir über andere, umweltzerstörende Kraftwerke gar nicht nachdenken müssen.
@ los wastos Als wissenschaftlich augebildete Person sollten Sie wissen, dass sich alles wissenschaftlich beweisen lässt, wenn man nur die Rahmenbedingungen der jeweiligen Studie verändert. Legendär sind Knoflachers widersprüchliche Studien zur Drautalstrasse. Wenn aber Kohlekraftwerke oder sogar Akws besser sein sollen als Wasserkraft, dann kann man Sie wohl nicht mehr ernst nehmen. Sie wollen wohl nicht zurück in die Steinzeit, vermutlich aber ins romantisch verzerrte Mittelalter mit 30 jähriger Lebenserwartung, Pest und Cholera und Kräutermedizin. Oh Gott.
Nicht dass ich das befürworten würde, aber wenn man sich weiterhin hauptsächlich um die goldene CO2 -Kuh herumtanzt wird Atomkraft weltweit der logische Ausweg sein.
Solche Kleinkraftwerke sind massiv naturzerstörerisch - und wer die Natur zerstört, zerstört auch unseren Lebensraum und nicht zuletzt den Grund, warum Touristen zu uns nach Österreich kommen. Und: Wir haben nicht zuwenig Strom, sondern zuviel - besonders beim Spitzenstrom. Unser Problem ist daher nicht die Stromerzeugung, sondern seine Speicherung. Aber auch dabei lohnt es sich, aktuelle Entwicklungen zu beachten - und nicht in der Technik der 1960er-Jahre zu verharren: In Kärnten ist vor kurzem ein riesiger Batteriespeicher eröffnet worden: https://kaernten.orf.at/stories/3326276 Diese Kraftwerkspläne sind zutiefst aus der Zeit gefallen und müssen daher sofort gestoppt werden!
24 Mio Euro für 44Mwh, da wird sich Elon aber freuen. Da kann wohl etwas nicht ganz stimmen. Grundsätzlich sind solche Batteriespeicher für den Ausgleich von Netzschwankungen notwendig um Solar und Windenergie ins Netz zu integrieren, aber vorläufig nur dafür. Allerdings zeigt uns das, dass technische Entwicklungen Probleme lösen, linksgrüne Retrofantasien das keineswegs tun.
Kleinkraftwerke sind massiv naturzerstörerisch, Großkraftwerke wollen wir auch nicht, Windräder und PV zerstören unsere weltweit einzigartige Landschaft, sodass wir sie natürlich auch ablehnen ... irgendwann werden wir wohl anfangen müssen, weniger Energie zu verbrauchen. Auch das ist allerdings völlig illusorisch.
Den wirtschaftlichen Nutzen vermag ich nicht einzuschätzen, offenbar rechtfertigt er aber nicht die weitere Zerstörung ohnehin schon selten gewordener Naturschätze. In Österreich-Dokus erfährt man immer wieder über Renaturierungsmaßnahmen, Wiederherstellung von Moorgebieten, Erhaltung von Flusslandschaften...., und ich frage mich dann, warum es solche Initiativen bei uns so schwer haben. Ich hoffe, dass das Kalser Kraftwerkprojekt nicht umgesetzt werden darf.
Im ersten Versuch waren die Einreichunterlagen derart dilettantisch und unvollständig, das wäre ein Fiasko geworden für die Gemeinde geworden. Gefreut hätte sich nur die TiWAG anschließend, weil die hätte gratis eine zusätzliche Entsandung für ihre Ableitung bekommen. Das Rinnsal im Winter wirft kaum was ab, das kostet viel und bringt nix
Die Wasserkraft wird, vor allem in konservative Kreise, mit dem Wirtschaftswunder der 1950´er Jahre gleich gesetzt. Das die Milliarden an Dollar des Marschall Planes dies maßgeblich beeinflusst hat, ist zumeist unbekannt. Die Wasserkraft ist wohl die zerstörerischste Form der Energieerzeugung, die der Mensch je entwickelt hat. Selbst ein Kohlekraftwerk zerstört kein Ökosystem in seiner Gesamtheit, wie es jedoch jedes noch so kleine Wasserkraftwerk tut. Kohlekraftwerke sind nur in ihrer Energiebilanz katastrophal, denn ich verbrenne hier schlichtweg Kohle und heize den menschengemachten Klimawandel an. Auch die sündhaft teuren Fischaufstiegshilfen kann man getrost als Green washing bezeichnen, denn fast jeder Fisch der flussabwärts schwimmt, stirbt leise in den Turbinen und ein Fluss besteht nicht nur aus Fische. Unzählge Insekten, Krebstiere und Pflanzen leben von einer vitalen Flusswelt, wo Geschiebe, also Geröll, weiter transportiert werden und sich die Flusslandschaft sich laufend dynam verändern kann. In den Staugewässer unserer heiligen Wasserkraftwerke wird biologisches Material anaerob abgebaut, wobei abertausende Tonnen an Methan erzeugt werden. Methan ist mindestens 34x stärker als Treibhausgas wirksam als CO2. Die Wasserkraft ist somit nicht klimafreundlich. Für alle Kritiker, die behaupten, dass Wasserkraftgegner, wie in der Steinzeit in der Höhle am Lagerfeuer sitzen sollen, habe ich eine Gegenfrage bereit. Angenommen wir würden die letzten paar Kilometer freie Flusskilometer in Österreich der Wasserkraft opfern, alle Äcker mit Solaranlagen und alle Berggipfel mit Windräder verbauen. Glauben Sie, dass wir dann für immer genug Strom haben? Nein, das werden wir nicht, so lange wir nicht die Lüge des "Ewigen Wachstums" des Kapitalismus ablegen. Die einzige Lösung ist Strom schlichtweg zu sparen und weniger zu verbrauchen. Ansonsten werden wir, wissenschaftlich gesichert, in wenigen Jahrzehnten untergehen. Bei Nachfrage kann ich gerne jeden meine Aussagen mit Studien bestätigen und diese gerne auch zukommen lassen.
@Los Wastos, also wieder zurück zur Verbrennermobilität. Wäre ein weiterer Schritt Strom zu sparen und außerdem nicht noch die Autowirtschaft zu ruinieren. So oder so. Was wäre wohl das Richtige??
@karlheinz, bitte nicht die alte Leier!
@Loswastos Grundgedanken sind schon richtig und wenn jeder ein wenig davon mitnimmt, ist ein Teil unseres Energieproblems gemildert. Schau mal herum, wie mit Energie umgegangen wird und frag dich, ob das oder jenes für unseren Lebensstandard wirklich notwenig ist. Wir leben ja nach Reaktionen des Momentes heraus, anstatt etwas langfristiger zu überlegen und zu entscheiden.
Frag dich einmal, ob alle um dich herumliegenden Dinge oder die Spontanaktionen wirklich notwendig waren, frag dich, ob es dafür Alternativen gibt, die die Umwelt weniger belasten. Nimm mal dein Auto. Ist es wirklich das, was du brauchst, oder könnte bspw. der Zusatznutzen "mein Prestige" nicht anders erreicht werden? Vielleicht wirst du dann merken, dass 1/3 des herumtransportierten Ballastes überflüssig ist, aber unnötig Energie verbraucht. Frag die einmal, ob alle deine "kommotten" Dinge wirklich nützlich sind, wenn du dann deine Energie per zwang im Fitnessraum entlädst um nebenbei auch schick oder fit zu sein.
Hast du schon jemals darüber nachgedacht, ob deine - so wichtigen - auswärtigen Termine nicht auch an die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel angepasst werden könnten, vor allem dann, wenn du am Lande wohnst.
Die Lösung, weniger Energie zu nutzen erfordert halt mal nachdenken, mehr Rücksicht und das scheint die Masse noch lange nicht zu begreifen! Man kann sichs ja leisten. Oder?
@Senf, magst wohl Recht haben, aber die Meinung kompetenter Politiker ist genau jene die auch ich mir vorstelle. Klarstellen möchte ich aber, dass ein SUV nicht merklich mehr an Sprit verbraucht als ein normaler Mittelklassewagen. Aus eigener Erfahrung ist das so. Sicher ist, dass Wohlstand leider mit Energieverschwendung zu tun hat. Aber auf diesen wollen wir -Ausnahmen gibt es- ja nicht verzichten.
Karlheinz, ich hab da ja nicht den Spritverbrauch angesprochen. Ein großes Auto mit mehreren Tonnen verbraucht nun mal haufenweise Energie. In der Herstellung und im Betrieb. Ok, die Fahrradhalterung montierst nach Gebrauch ab. Aber was ist den mit den vielen Extras, die du vielleicht nie brauchst, diese aber die nächsten 300.000 km mittransportiert werden. Bergauf, bergab. Das meinte ich damit. Und da gibts natürlich auch Argumente: Die Sicherheit, aber da gehts halt immer um den Zufall, der Stärkere ist der "Glückliche".
Was hat die Thematik des massenhaften Artensterbens und der Kritiklosigkeit über die Wasserkraft mit der völlig veralteten Methode einen Verbrenner als Antrieb zu nutzen?
Da eröffnet die Gemeinde Kals medienwirksam den Nationalpark-Kindergarten und im gleichen Atemzug will man den Kalserbach, den wertvollsten Seitenarm der Isel, zerstören. So traurig!!! Die ältere Generation in Kals hat noch gewußt, was Naturschätze wert sind und hat sich für den Schutz des Dofertales eingesetzt. Ich hoffe, dass sich auch die jüngere Generation in Kals und Osttirol besinnt und sich für den Erhalt dieses wunderschönen und wertvollen Baches einsetzt! Bedenkt: der Schutz des Dorfertales hat sich für Kals und Osttirol hundertfach gelohnt. Genauso wäre es auch beim Kalserbach, denn alles was selten ist, gewinnt an Wert. Viele Menschen werden kommen, um etwas zu sehen, was es sonst in ganz Österreich nicht mehr gibt! Der energiewirtschaftliche Nutzen des Kraftwerkes wäre dagegen gleich Null.
Wir haben überdurschnittlich viele Berge, deswegen haben wir auch überdurchschnittlich viele Wasserkraftwerke. An der Nordsee gibt es ü.d. viel Wind, deshalb die Windkraftwerke. Im Wald gibt es ü.d. viele Bäume, deshalb der Borkenkäfer. Apropos: der Wald ist das Problem (=Klimaveränderung) nicht ein Baum (=Tamarinde).
Die Tamariske ist kein Baum. Ob sie so wichtig ist dass man ihretwegen Wasserkraftwerke verhindern muss ist eine Abwägungsentscheidung die bei der Genehmigung des Kraftwerks zu treffen ist. Aber keine Sorge, wenn es irgendwo keine Deutsche Tamariske gibt, ist es der Scharlachkäfer, die Kleine Hufeisennase, die Italienische Schönschrecke, das Ziesel, der Gelbringfalter, der Große Abendsegler, der Submediterrane Halbtrockenrasen , die Magere Flachland-Mähwiese, die Gelbe Spargelerbse, der Sardische Hahnenfuß, das Fleischfarbene Knabenkraut, der Verschiedenblättrige Schwingel, die Kriechende Hauhechel, die Saum-Segge, das Jakobs-Greiskraut, die Asch-Weide, die Gamander-Sommerwurz, die Borstige Schuppensimse, der Taubenkropf, das Sumpf-Blutauge oder eine andere gefährdete Art. Irgendwas weltweit Einzigartiges und unbedingt Schützenswertes findet man immer wenn es darum geht Projekte zu verhindern.
Ui, da hast an Katalog voll abgeschrieben. Der Alpenapollo geht mir aber ab. Es geht nicht um die einzelne Pflanze, das Insekt oder andere Lebenswesen, es geht auch um Lebensräume als Ökosysteme. Wenn solche ausreichend vorhanden sind, wenn keine Verschlechterung durch ein Vorhaben eintritt, kann es ja genehmigt werden. Natura 2000 zielt ja darauf ab, wie man es sogar in Oscht -Tirol, im 9. Bezirk Tirols inzwischen weiss.
@sempf Der Katalog wäre noch viel länger, es ist nur ein kleine Auswahl, und fast nur Arten die konkret in Osttirol bedroht sind. Der Alpenapollo (Parnassius phoebus) ist zwar in Deutschland, aber nicht bei uns besonders gefährdet. Er hat zwar eine negative Bestandsentwicklung und befindet sich in der Vorwarnstufe, die Aussterbenswahrscheinlichkeit in 100 Jahren liegt aber nach derzeitiger Einschätzung unter 10%.
Doch, mein einziger Gartenfichtenbaum wurde überfallen und kahlgefressen, er hats nicht überlebt. Im Wald stehen noch viele, der Borkenkäfer ist in vierter Generation dort fast verschwunden, es blüht, wächst und gedeiht wieder. :-)
Tamariske , einfach lächerlich !!!!!!
Sie verstehen wahrlich gar nichts! Die Tamariske steht ja nur symbolisch für das ganze Ökosystem samt sämtlichen Lebewesen darin, das dadurch entfernt wird!
Ja, das sehe ich und viele andere genau so.
Die derzeit so hohen Auflagen für den Bau eines Wasserkraftwerkes sind ja wohl der Grund, warum die naturschutrechtliche Bewlligung für den Bau des Kraftwerkes Haslach vom Land Tirol versagt wurde. Es geht nicht nur um den Bestand einer einzelnen Pflanze (der Tamariske), sendern eines Biotoptyps, d. h. um das Überleben auch anderer Pflanzen- und Tierarten, die, wie in jedem Biotop auf einander angewiesen sind.
am besten wenn sich alle gegner auf ein fahrad setzten und strom erzeugen. weiters sollen sie dafür andere Projekte bauen und damit der bauwirtschaft helfen!!! und pläne machen wie die ganzen photovoltaik Anlagen entsorgt werden sammt der ganzen akkus und wer die Kosten trägt.
Im Endeffekt wirds doch gebaut, alles nur Zeitverzögerung, die aber das KW nicht verhindern wird. Da kommt dann ein Machtwort von der hohen Politik, und dann Basta!
🤨
So traurig diese ewig gleichen Abläufe eigentlich auch sind, die Natur verliert eh immer, um den Energiehunger der Menschheit zu stillen!
Wenn sich die Bürger autark selbst mit Solarenergie versorgen, sind sie zwar wasserstandsunabhängiger, aber die Gemeinde verdient halt nix. So ein Pech aber...denn Energie wollen wir alle, auf ewig und zu jeder Zeit, also her damit, pfeifen wir aufs lebensnotwendige Ökosystem!
Ein Verein "Natur ..." und damit automatisch gegen alles, was mit Wasserkraft zu tun hat! Nach den Baumaßnahmen würde man im Bereich des Kraftwerkes beinahe nichts mehr merken! Beispiele die Kraftwerke in Inner- und Außervillgraten! Die Auflagen für den Bau eines Wasserkraftwerkes sind in Österreich derzeit so hoch, dass kaum Umweltschäden auftreten! Windräder auf die Berge mit kilometerlangen asphaltierten Zufahrtstraßen bis in Gipfelnähe, tausende LKW-Fahrten allein für die Sockel, alle Auswirkungen auf Fauna und Flora - alles nichts gegen ein Deutsche Tamariske ..... Die Berechnungen der Wirtschaftlichkeit sollen die "Umweltschützer" doch den Betreibern überlassen ....
Das ist eine Neuigkeit: Ein Kraftwerkprojekt das keine Umweltschäden nach sich zieht! Wie das gehen soll ist MIR schleierhaft. Und wofür soll sich denn ein Umweltschutzverein einsetzen, wenn nicht für den Schutz der heimischen Fauna und Flora? Und dass das immer notwendiger wird, zeigen solche Projekte, die mehr kosten als bringen!
Hast du den Artikel eigentlich gelesen? Wenn eh nur mehr 15% der heimische Flüsse intakt sind, weil 5200 Wasserkraftwerke unsere Flüsse zerschneiden. Wie viele denn noch? Wenn 60% der Fische vom Aussterben bedroht sind, kann es mit den Auflagen für den Bau von Wasserkraftanlagen nicht so viel auf sich haben!
@Beobachter52, die Frage, ob ich etwas haben will oder nicht, darf schon noch gestellt werden. Oder muss man heutzutage alles erdulden, oder allem schweigend zustimmen. Wir haben im Bezirk überdurchschnittlich viele Wasserkraftwerke, die nahezu alle vom "öffentlichen Gut", also unserem gemeinsamen Gut betrieben werden. Nutznießer ist die Landesgesellschaft und haufenweise private, die allesamt satte Gewinne machen wollen. Aber was haben wir davon? Selbstverständlich gib es Gesetze, die den Natureingriff dafür gering halten. Während dem Bau und dann im Betrieb. Dass das einigen zu wenig ist, darf ja auch gesagt werden, auch in Form von Forderungen an den Gesetzgeber. Wenn sie einmal das Kalser, das Defereggental oder so manche Drautaler Seitentäler aufsuchen, werden sie eventuell bemerken, dass es dort nur mehr wenig naturbelassene Gewässerabschnitte gibt. Sie sind wahrscheinlich nicht in der Lage optisch festzustellen, ob nun der ursprüngliche Bach fließt oder die festgelegte Restwassermenge u. s. w. Sie sind aber auch niemals in der Lage, die langfristigen Auswirkungen dieser Eingriffe objektiv einzuschätzen und Schäden zu beurteilen. Daher geht auch darum, im Lebensraum einige Bäche in ihrem natürlichen Erscheinungsbild samt ausgewogenen Ökologie zu belassen.
Leider ist die Gesetzeslage im Umbruch. Man versteht es, zu Ungunsten der Natur offensichtlich Panik mit der Natur zu betreiben und mit der Angst zu argumentieren. Was aber gänzlich auf der Strecke bleibt, ist der Gedanke, möglichst wenig Energie zu benutzen. Auch durch Verzicht oder optimaleren Einsatz über den Tag, die Nacht, ja sogar übers ganze Jahr. Es scheint alles nur mehr wurscht zu sein, Hauptsache die Gewinne einiger weniger steigen ins unermessliche. Sie wissen: wir dürfen das für jede KWh zahlen
Was mir am besagten Verein etwas stört, ist die Argumentationslinie und die gesetzten Schwerpunkte. Ob nun ein Wasserkraftwerk wirtschaftlich ist oder nicht, ist nicht ihre Frage, auch nicht wann es wenig oder mehr Ausbeute liefert. Es geht darum, zu welchen Bedingungen sich man am Eigentum der Öffentlichkeit vergreift und sie das akzeptieren muss. Frag mal im Inner- und Außervillgraten nach, welche Vorteile ihre Kraftwerke für jeden einzelnen Bürger in der Gemeinde, ja in ganz Österreich gebracht haben und sie werden staunen: keine!
Denken sie mal drüber nach, ob es nicht besser wäre, wenn die Öffentlichkeit ihre Flüsse und Bäche selber nutzen könnte oder sollte. Nach ökologisch und wirtschaftlich vertretbaren Prinzipien!
Und warten sie auch nicht zu lange mit ihrer Meinung wenn sie beobachten, dass landauf landab die schönsten und sonnenreichsten Hänge unserer Kulturlandschaft mit PF bepflastert werden. Hier sind alle Tore für jeden Unfug offen, es kümmert offensichtlich niemanden. (412)
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