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Im prächtigen Rahmen des Wiener Konzerthauses brilliert der junge Südtiroler gemeinsam mit den Symphonikern. Foto: Wiener Symphoniker WSY/Amar Mehmedinovic

Im prächtigen Rahmen des Wiener Konzerthauses brilliert der junge Südtiroler gemeinsam mit den Symphonikern. Foto: Wiener Symphoniker WSY/Amar Mehmedinovic

Junger Posaunist aus Toblach auf der großen Bühne

Der 17-jährige Jonas Taschler überzeugte bei Prima la Musica und trat als Solist mit den Wiener Symphonikern auf.

Jonas Taschler plant gerade den Maturaball, steckt mitten in den Prüfungsvorbereitungen und nebenbei spielt er mit den Wiener Symphonikern ein Solostück auf der Posaune. Er erzählt uns wie es dazu gekommen ist:

„Um mit den Wiener Symphonikern aufzutreten, musste ich vorab am Landeswettbewerb Prima la Musica teilnehmen, mindestens 90 Punkte erspielen und zum Bundeswettbewerb eingeladen werden. Danach konnte ich ein Video einschicken mit einem 5-minütigen Ausschnitt vom Werk, das man gerne mit den Symphonikern spielen würde. Entscheidend für die Auswahl, um in die Endrunde zu gelangen, war dann das Video und die Punktezahl vom Bundeswettbewerb. Für die Endrunde wurden noch elf Teilnehmer eingeladen, aus denen dann vier als WSY-Talent ausgewählt wurden.“

Gemeinsam mit dem Jugendmusikwettbewerb prima la musica vergeben die Wiener Symphoniker seit 2021 den Nachwuchspreis „WSY-Talent“. Heuer wurden vier junge Musikerinnen und Musiker ausgezeichnet und mit Jonas Taschler erstmals auch ein Südtiroler.

Jonas Taschler spielt das Konzert für Posaune von Nino Rota ...
... und genießt den Applaus. Fotos: Wiener Symphoniker WSY/Amar Mehmedinovic

„Die Posaune war von Anfang an mein Trauminstrument, seit ich fünf Jahre alt war. Bei einem Konzert der Musikkapelle Pfeffersberg in Toblach haben mich die Posaunisten total fasziniert. Sie hatten immer wieder Soli und standen dabei auf. Das hat mich so begeistert, dass ich wusste: Das will ich auch machen!“

Heute besucht Jonas das Sozialwissenschaftliche Gymnasium mit Landesschwerpunkt Musik in Bruneck, absolviert ein Vorstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW) und nimmt zusätzlich Unterricht an Musikschulen und bei namhaften Professoren. Doch der Weg auf die Bühne mit den Wiener Symphonikern war kein leichter.

„Ich glaube, um solche Erfolge zu feiern, braucht es in erster Linie einfach ganz viel Wille, Fleiß und eigentlich auch viel Sturheit. Während der Vorbereitung musste ich oft alles andere hinten anstellen, von der Schule bis zur Freizeit. Man muss das Konzert immer als Priorität sehen, egal was rundherum passiert. Und natürlich braucht man Unterstützung von zuhause, meiner Mama bin ich dafür unendlich dankbar.“

Auch seinen Lehrern zollt Jonas große Anerkennung: „Professor Otmar Gaiswinkler von der MDW Wien, Thomas Kiniger von der Musikschule Oberes Pustertal und Professor David Luidold von der Kunstuniversität Graz. Ihnen habe ich sehr viel zu verdanken." Luidold ist auch in Osttirol kein Unbekannter. Er ist Kapellmeister in Abfaltersbach und lud Anfang September Musiker aus der ganzen Welt zu den „Trombone Power Days“ in Lienz.

Für Jonas Taschler zeigte sich beim Konzert am 19. Oktober im Wiener Konzertsaal, dass sich das Üben und die Anstrengungen gelohnt haben. „Das Solostück, das ich gespielt habe, ist das Konzert für Posaune von Nino Rota, ein Konzert der etwas moderneren Art. Es gefällt mir sehr gut, da es unglaublich viele verschiedene Teile wo man immer wieder etwas Neues entdecken kann. Außerdem ist es ein Stück, bei dem man teilweise sehr laut spielen darf und das gefällt mir sehr gut.”

Für Jonas war dieser Auftritt ein Meilenstein, aber längst nicht das Ende seiner musikalischen Reise. „Ich möchte das Posaune spielen zu meinem Beruf machen. Ich möchte einfach immer besser werden und nie aufhören dazuzulernen. Ob ich später mal in einem Orchester spiele, als Solist auftrete, Uniprofessor bin oder Musikschullehrer, lasse ich offen. Ich schaue welche Türen sich auftun und versuche das Beste daraus mitzunehmen.“

Lea Marie Steinwandter stammt aus Toblach, studiert in Klagenfurt und schreibt als freie Autorin für Dolomitenstadt.

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