Ist es Ihnen auch schon im Straßenbild aufgefallen? Das kleine Mädchen mit den zerzausten Haaren, offensichtlich namens „FRIDA“, das seit geraumer Zeit von Plakatwänden und -ständern lächelt? Die Bildunterschrift verweist darauf, dass die junge Dame ihren Platz finden wird - und alle anderen Kinder auch.

Damit ist dieses Sujet Teil einer Informationskampagne des Landes Tirol, das auf diese Weise das versprochene Recht auf Vermittlung eines Kindergartenplatzes ab dem zweiten Geburtstag einlöst. Die Spitzfindigkeit im Wording ist hier durchaus intendiert - gewährleistet wird nämlich nicht zwingend der Betreuungsplatz selbst, sondern lediglich die Vermittlung.
Digitale Anmeldung bei Erstbedarf und Wechsel
Diesem Vermittlungsanspruch zugrunde liegt nun FRIDA als neue digitale Plattform des Landes, über die Eltern ihren Bedarf für einen Kinderkrippen-, Kindergarten- oder Hortplatz in Tirol anmelden. Betroffen sind alle Kinder, die im Jahr 2026/27 erstmalig einen Betreuungsplatz benötigen oder in eine andere Einrichtung wechseln. Erfolgte die Anmeldung bisher mittels Formular in Papierform direkt im Kindergarten vor Ort, so kann man sich diesen Weg künftig sparen, da nun eine digitale Bedarfsmeldung von zu Hause aus vorgenommen wird.
Kein FRIDA ohne ID Austria
Voraussetzung ist die ID Austria, da andernfalls der Zustieg in das Portal erst gar nicht funktioniert. Verfügt man jedoch über die digitale Authentifizierungssoftware, ist die Orientierung auf der FRIDA-Plattform denkbar einfach: Schritt für Schritt werden unter anderem das Betreuungsjahr, Informationen zu den Erziehungsberechtigten und zum Kind, die gewünschte Einrichtung sowie der Betreuungsumfang erfragt. Auch der verlinkte Kinderbildungsatlas, eine Karte zur Suche von Einrichtungen, funktioniert einwandfrei. So fördert die Map im Falle von Lienz einen privaten Hort, fünf öffentliche und einen privaten Kindergarten sowie drei private Kinderkrippen zutage.

Doch was ist, wenn man die ID Austria aufgrund von digitalen oder sprachlichen Barrieren nicht nutzen kann oder möchte? Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik beruhigt und versichert auf Nachfrage, dass einem in diesem Fall auf der Gemeinde weitergeholfen werde.
Frühere Fristen
Doch nicht nur der Umstieg von Papierformular auf die digitale Plattform ist neu, auch der zeitliche Ablauf hat sich verschoben: Die Anmeldefrist läuft nämlich bereits seit 1. Dezember und noch bis 31. Jänner. Ein „First-come-first-served"-Prinzip, wonach frühere Anmeldungen bevorzugt werden, gibt es nicht. In Lienz sind bislang 21 Anmeldungen eingegangen, wovon eine wieder storniert wurde. Zum Vergleich: Im laufenden Jahr 2025 werden 285 Kinder in den Lienzer Kindergärten betreut. Tirolweit wurden bisher knapp 2.100 Anträge eingebracht.

Die Zuteilung der Plätze ist dann für März 2026 anberaumt. Ist in der Wunscheinrichtung kein Platz, wird die Zweitwahl schlagend. Sollte es auch dort nicht möglich sein, das Kind unterzubringen, verweist das Land Tirol auf eigens geschulte Koordinator:innen, die Eltern bei der Platzvermittlung unterstützen. Deren Vorschlag kann abgelehnt werden, „allerdings ist das Recht auf Vermittlung damit erfüllt", wie auf der Website des Landes erläutert wird.
Ein Posting
hm, ich sehe nur 2 gelbe Punkte 🥸
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren