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Osttirols Grüne wettern gegen „Turmbau zu Kals“

Für die Grünen ist das Schultz-Hotel ein Zeichen der Macht. Bgm. Unterweger hält dagegen.

Wirtschaftsmotor oder Beleidigungsarchitektur? Das "Gradonna Mountain Ressort" in Kals sorgt für Aufregung.
Auf wenig Gegenliebe stößt das Hotelprojekt „Gradonna Mountain Ressort“ von Heinz Schultz in Kals am Großglockner bei den Osttiroler Grünen. Vor allem die Architektur wird scharf kritisiert. „Früher wurden so hohe Gebäude mit dem Anspruch errichtet, die Umgebung zu beherrschen“, wettert Thomas Haidenberger, Bezirkssprecher der Osttiroler Grünen. Für ihn sei es keineswegs abwegig, hinter der Kalser Hotel-Anlage einen gewissen Machtanspruch zu vermuten. Der Grün-Politiker kritisiert, dass ursprünglich von einem „Chaletdorf“ die Rede war. „Das ist das französische Wort für ‚Hütte’ oder ‚kleines Haus’ – jedoch sicher nicht für ‚Hochhaus’“, gibt Haidenberger zu Bedenken. Jedoch genau ein solches würde in Kals gerade entstehen. „Ein Hochhaus liegt nach der Tiroler Bauordnung schon dann vor, wenn der Fußboden des obersten Geschoßes mehr als 22 Meter über dem angrenzenden Gelände liegt. Ein Gebäude mit elf Geschoßen und 40 m Höhe wäre derzeit vermutlich in keiner Bezirksstadt Tirols genehmigungsfähig“, so der Spitzenkandidat der Osttiroler Grünen für die Landtagswahl 2013.
Für den Grün-Politiker Thomas Haidenberger sprengt der Bau in Kals alle baurechtlichen Vorgaben. Foto: Sebastian Müller
Einem solchen Bau, hätte das Land Tirol einen Riegel vorschieben müssen. Die Gemeinden hätten zwar das Recht, Flächen zu widmen und Bebauungspläne zu verordnen, aber das Land müsse als Aufsichtsbehörde seine Kontrollpflichten ernster nehmen. „Das Kalser Projekt riecht nach einem abgekarteten Spiel!“, sagt Haidenberger. Da viele Gemeinden Betriebsansiedelungen brauchen, würde man als Gegenleistung oft „besondere Wünsche“ erfüllen. Dazu zählen besonders günstige Grundstückspreise, die teilweise Rückerstattung von Erschließungskosten und Nachlässe bei der Kommunalsteuer. Vorwürfe, die der Kalser Bürgermeister Klaus Unterweger nicht gelten lassen will. „Es ist zum Schämen, dass ein Unternehmer, der für eine schwache Region so viel geleistet hat, sich völlig zu Unrecht in aller Öffentlichkeit anpatzen lassen muss“, ist Unterweger empört.
Für Bürgermeister Klaus Unterweger ist das "Gradonna Mountain Ressort" ein wichtiger Mosaikstein, dass die Abwanderung in Kals gestoppt wird.
Das Kalser Gemeindeoberhaupt sieht im Schultz-Engagement viel mehr eine massive Wirtschaftshilfe für die Region. „15 Jahre haben wir daran gearbeitet, einen soliden und gesunden Hotelbetrieb zu bekommen." Nun habe man dieses Vorhaben endlich realisieren können, was Heinz Schultz hoch anzurechnen sei. Unterweger erinnert daran, dass die Region vor dem Schultz-Engagement von Abwanderung betroffen war: „Dieser Trend wurde völlig umgekehrt. Schultz hat 120 Arbeitsplätze geschaffen und der Region eine völlig neue Perspektive gegeben.“ In einer so strukturschwachen Region wie Kals könne man daher nur von Glück reden, dass man einen Investor wie Schultz gefunden habe, ist Unterweger überzeugt.

14 Postings

thohai
vor 11 Jahren

Ich möchte mich für die rege Beteiligung an der Diskussion zum Artikel bedanken!

drei kurze Anmerkungen seien mir noch gestattet:

Es liegt im Wesen von Politik, sich einzumischen. Das kann jede(r) in der Weise tun, wie er/sie es für richtig hält. Mehr Einmischung würde unserem Land gut tun!

Wohnen in Baumhäusern ist gar nicht so abwegig: In Kopfing im oberösterreichischen Innviertel kann man das - sogar mit allem Komfort. Und die Häuser sind auf Monate ausgebucht. Wäre vielleicht eine Idee!

@Detektor: Wäre tatsächlich erfreulich, wenn Ihr Appell auf fruchtbaren Boden fiele.

 
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laurawin100
vor 11 Jahren

Oh allmächtiger Schultz! Gott sei Dank macht er sich auf, natürlich ganz uneigennütz, das verschlafenen Osttirol zu retten!!!

Es ist halt nach wie vor - und das im Jahr 2012 (!!!!) - einfacher über die GRÜNEN "Nein-Sager und Wirtschafts-Verhinderer" zu schimpfen, als über wirklich kreative und NACHHALTIGE Alternativen nachzudenken....

 
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Detektor
vor 11 Jahren

Mangelnde Diskussionskultur Wenn man die Diskussionsbeiträge zu diesem Artikel liest, wird recht rasch klar, dass so mancher nicht verschiedene Seiten eines Problems sachlich zu diskutieren versteht, sondern Menschen mit anderer Ansicht persönlich niederzumachen versucht – mit ausgesprochenen primitiven Schlagworten (Plumpsklo, Wohnen in Baumhäusern …), welche mit dem eigentlichen Thema gar nichts zu tun haben. Haidenberger hat ja nicht grundsätzlich die Tätigkeit von Schultz in Frage gestellt oder das Entstehen von Arbeitsplätzen, sondern einzig und allein die Dominanz des Hotelturms – es ging also um ein Detail, welches sich wohl auch anders gestalten hätte lassen; „alice“ hat dies schön ausgedrückt. Weshalb derart überzogene Reaktionen anderer? 4.11.2012

 
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defregger
vor 11 Jahren

das chalet dorf ist für mich in ordnung, die türme passen nicht unbedingt ins landschaftsbild, dennoch eine kröte gilt es zu fressen, wenn jemand soviel geld in die hand nimmt ! für kals ist es eine nachhaltig investition auf generationen hinaus und darüber gilt es sich zu freuen, wenns den grünen und den ein oder anderen auch nicht passt.

im hinteren defereggental versucht man schon seit jahrzenten die welt anzuhalten,(eigentlich alles zu verhindern der investieren will) mit einschneidenem erfolg, die nächtigungszahlen rauschen seit jahren in den keller. es gilt weltoffener zu werden und in den mitbewerbern im tourismus nicht einen konkurrenten zu sehen, vielmehr ein zusätzliches angebot, das wiederum nachhaltig allen bewohnern(einheimischen) nützt!

denn, ...wer nicht mit der zeit geht, geht mit der zeit!

oder wollen alle wieder zurück zum plumpsklo und zeitungspapier als toilettenpapier ?

ich jedenfalls freue mich für die kalser, die sichtich einen aufschwung erleben werden!

herzlichst ihr df.

 
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milou
vor 11 Jahren

@seppl: also das mit den Baumhäusern, entweder Sie sind 17 Jahre alt, oder Jahrgang 1917. Jugend und Alter befähigen Sie leider noch nicht so einen Schwachsinn zu posten. Ohne die Grünen wäre die Umweltpolitik, die Gleichberechtigung in der Arbeitswelt Mann/ Frau oder die altstrukturierte Parteienlandschaft noch lange nicht so transparent, wie sie sich langsam abzeichnet.

 
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Senf
vor 11 Jahren

ist ja richtig lustig, hier im forum. . plötzlich richtet sich der fokus der grünen auf belanglose dinge. allerdings wirds dramatisch, wenn man dazu noch krumme vergleiche anstellt. zwei hohe türme sind geweiht und vor lauter gewohnheit und respekt nicht anfechtbar, aber der dritte turm nimmt den kalsern den "status" eines bergsteigerdorfes und weckt die grünen. . da soll sich noch einer auskennen! . kals hat sich nur einmal gegen einmischungvon aussen gewehrt. das war zu maria-theresias zeit. man hat den pfleger an der zählung der kinder für die schulpflicht gehindert. danach wurde das, aus zwei kulturen vermischte bergvölklein recht weltoffen. . der vorwurf, kals hätte viel verschlafen, kals war nicht tüchtig genug, geht ins leere. zum besseren verständnis: kals wurde jahrzehntelang verarscht. von der hohen politik, von der e-wirtschaft, von regionalen akteuren, sprich nachbarbürgermeister, aber kals hat diesem treiben ein ende gesetzt. . kals bringt 2/3 seiner gemeindefläche in den nationalpark ein, kals ist umrahmt von zig dreitausendern, kals hat eine vorbildhafte bergsteigerinfrastruktur, bergrettung, bergführervermittlung, kals ist halt einmal das glocknerdorf mit dem höchsten berg österreichs. . den stempel oder besser gesagt, das prädikat eines bergsteigerdorfes ergibt sich aus diesen fakten, da braucht es keine schnick-schnack spielregeln von irgendwelchen selbsternannten wunderwuzis oder katalogproduzenten. . wenn kals nun mit hilfe eines zillertalers (einen auswärtigen???) auch den wintertourismus ausbauen und die vollbelegszahl von 72 jahresnächtigungen steigern will, dann ist das legitim.

kals ist den grünen wegen ihren tollpatscherten ausrutscher hinsichtlich dem turm sicherlich nicht böse, erwartet sich aber solidarität im aufbau einer lebenswerten heimat - oder soll die landflucht bis zur gänzlichen entsiedelung fortschreiten? . dann wird echt eng für das prädikat bergsteigerdorf

 
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gruenxi
vor 11 Jahren

Lieber Seppl17, Tüchtigkeit hat mit keiner Parteifarbe zu tun, sondern ua.damit, dass etwas weitergeht. Stell doch selbst die Frage: was hat Kals seit den 50-er Jahren weitergebracht ? Allein schon die Aussage des BM: wir haben 15 Jahre gearbeitet, einen Hotelbetrieb zu bekommen, sagt doch schon alles. Oder kann sich jemand vorstellen, dass ein Privatunternehmen 15 Jahre arbeitet, um etwas zu be- kommen ? Vergleich doch die Technik vor 15 Jahren mit der heutigen.

 
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seppl17
vor 11 Jahren

>gruenxi

Sind diese Tüchtigen Bürger die Grünen ?

 
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gruenxi
vor 11 Jahren

Die Kalser wollen keine Einmischung von aussen, sind aber froh, dass einer vom Zillertal gekommen ist und zeigen will, wie´s geht. Dass er mit dem Turm weit übers Ziel geschossen hat, ist nicht nur für die Grünen, sondern z.B. auch für den Alpenverein eine Tatsache. Weshalb wurde Kals aus der Liste Bergsteigerdorf gestrichen ? Abgesehen davon gibts in keinem bekannten Alpendorf so einen Turm. Warum wohl ? Warten wir auch ab, wieviel der 120 Arbeitsplätze an Kalser/innen vergeben werden. Und im Übrigen sollen sich die Kalser einmal fragen, warum ohne Schultz der Untergang gekommen wäre ?? Tüchtige Bürger/innen übernehmen halt selbst die Iniative ...

 
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seppl17
vor 11 Jahren

Frage an Herrn Haidenberger. Hat Dieser Herr oder seine Parteifreunde schon einmal berechnet wie viel es der Umwelt schadet wenn 120 Arbeitnehmer täglich 30 oder wöchentlich 100derte km und mehr zur Arbeit fahren? - Vermutlich nicht. Den die Grünen sind ja nur nein Sager und Verhinderer. Vernünftige machbare Ideen sind von den Grünen noch nie gekommen – so werden sie immer nur eine Minderheit bleiben - und das ist GUT SO….

 
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Osti
vor 11 Jahren

SO EIN SCHWACHSINN !! Endlich hat sich Herr B. in den Ruhestand verabschiedet taucht am Horizont ein neuer Adabei auf, der ohne Rücksicht auf Verluste und nur der eigenen Profilierung willen absolut unnotwendige Statements abgibt. Ich kann Alix da nur beipflichten ... selber in keinster Weise betroffen, keine Ahnung von den lokalen Gegebenheiten, wie es der Bevölkerung geht und gegangen ist, wie froh man darüber ist im Ort Arbeit finden zu können, ... ... aber wie eben üblich bei den Osttiroler Grünen .... "bin dann mal gegen Alles und die Welt hat sich ja sowieso gegen uns verschworen" - weil nicht einmal per Mandat in der kleinsten Gemeinde authorisiert ....! So wird das bei den Fähigkeiten und Wortmeldungen der lokalen Grünen auch bleiben - zumindest in Kals, aber höchstwahrscheinlich auch osttirolweit !

 
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Alix
vor 11 Jahren

"Wenns der Wirtschaft gut geht, dann geht's uns auch gut!" - Ich lebe in Kals am Großglockner, und finde dass sich die Grünen hier nicht einzumischen bzw. rumzunörgeln brauchen. Ohne die Investitionen von Heinz Schultz wäre Kals dem Untergang geweiht. Hätte er nicht die Bergbahnen gekauft, hätten diese schließen müssen. Und im Chaletdorf sind wie schon gesagt 120! neue Arbeitsplätze. Und mich stört es das sich immer wieder Leute einmischen & aufregen die sowieso von der ganzen Sache nichts mitbekommen. Ich stehe morgens auf und sehe diesen Koloss von Bau, nicht etwa Thomas Haidenberger. Und jeder Kalser nimmt es in Kauf, weil es wichtig für uns ist. Und ich finde es wichtig, dass gottseidank die Kalser hier auch noch ein Mitspracherecht haben!

 
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seppl17
vor 11 Jahren

wenns nach den Grünen geht - würden wie noch in Baumhäuser wohnen!

 
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alice
vor 11 Jahren

Frei nach dem Motto "Geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut" - die geschaffenen Arbeitsplätze mögen den Bürgermeister ja freuen, aber muss man deshalb den Blick für Schönes verlieren. Die Chalets find ja noch in Ordnung, aber in Kals so ein Ungetüm hinzuklotzen - dieser Architekt scheint kein Freund von Schönheit und Harmonie zu sein. Hier muss ich den Grünen Recht geben. Das Land hätte diesen Bau verhindern müssen.

 
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