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Unter Wasser gefilmt: Die Hochzeit der Äschen

Michael Obwexer aus Matrei hat ein Naturschauspiel dokumentiert.

Teile des Iseltales, des Virgentales, des Defereggentales und des Kalsertales sollen im Zuge der Natura 2000 Nominierung zum "Naturschutzgebiet Osttiroler Gletscherflüsse" erklärt werden. Das Begutachtungsverfahren läuft. Über die Abgrenzung dieses Naturschutzgebietes tobt ein heftiger politischer Kleinkrieg, in dessen Zentrum meist die Deutsche Tamariske steht, eine geschützte Pflanze, die auf einen intakten Flusslebensraum hinweist. Dass dieser Lebensraum noch viele weitere schützenswerte Wunder der Natur bietet, wird im politischen Hickhack oft vergessen. Eines dieser Wunder ist die "Hochzeit der Äschen", die Dolomitenstadt-Leser und Gastronom Michael Obwexer mit seiner Unterwasserkamera in den klaren Fluten der Isel gefilmt hat. Durch Gewässerverschmutzung und Flussverbauungen ist die Äsche andernorts im Rückgang begriffen. Sie benötigt klares, kühles Wasser und wächst eher langsam. Markant ist bei diesem Fisch die Rückenflosse, die sogenannte "Äschenfahne". Die Männchen wollen den Partnerinnen damit imponieren und legen sie beim Laichen über den Rücken des Weibchens, wie bei einer Umarmung. "Ich bin selbst von diesen Aufnahmen begeistert", schreibt uns Michael Obwexer, dessen Hotel eng mit der Fischerei verbunden ist. "Die Isel ist der letzte große Gletscherfluss mit einem derart starken Aufkommen an Äschen. Die Fische steigen zum Laichen bis zur Prosseggklamm im Tauernbach oberhalb von Matrei in Osttirol auf." Allerdings ist auch die Isel bereits teilweise begradigt. Obwexer: "Äschen finden immer seltener geeignete Plätze zum Ablaichen. Die geplante Iselaufweitung bei Matrei wäre ein ganz besonders ideales Laichgebebiet, um den Bestand dieser immer seltener werdenden Fischart zu garantieren." Dieses Projekt, dessen Finanzierung bereits stand, wurde vor Monaten von den Natura-Gegnern rund um den Matreier Bürgermeister Andreas Köll politisch blockiert.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

3 Postings

Hotel rauter
vor 9 Jahren

die Fischereirechte an der Isel, von Matrei bis Kienburg sowie im Gemeindegebiet von Virgen sind im Privatbesitz der Familie Obwexer, nachzulesen im Grundbuch.

Michael Obwexer

 
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Klesch
vor 9 Jahren

Das Obwexer das Fischwasser vor Jahren der Tiwag verkauft hat und jetzt zurückpachtet sollte man auch wissen.Soviel das Köll politisch blockiert.

 
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Leonhard
vor 9 Jahren

So ein schöner Film. Danke Michael Obwexer!!! Tausendmal gescheiter, diesen Film ein paar Mal anzuschauen, als die sich immer wieder gebetsmühlenartig wiederholenden Berichte über das Hickhack um Natura 2000 zu lesen.

 
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