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Bessere Luft durch weniger Silvesterraketen

Feinstaubbelastung war heuer nur halb so hoch wie im Vorjahr.

Keine durch Feuerwerkskörper ausgelösten Brände und eine vergleichsweise ruhige Silvesternacht – so lässt sich der Knallkörper-Rückblick auf den Jahreswechsel in einem Satz zusammenfassen. Oskar Januschke, neben dem Marketing auch für die Umweltagenden im Lienzer Stadtamt zuständig, macht auf einen zusätzlichen positiven Nebeneffekt der gesetzlich und per Hausverstand gedrosselten Pyrotechnik-Show aufmerksam: „Deutlich zu sehen ist im Vergleich der Jahresübergänge 2014/15 und 2015/16, dass wir heuer nur etwa die Hälfte der Feinstaubbelastung erreicht haben und – was noch schöner ist – keine Überschreitung des Grenzwertes nach IG Luft zu verzeichnen ist, obwohl durch die Trockenheit ungünstige Voraussetzungen für geringe Feinstaubwerte gegeben sind.“
luftguete lienz silvester
Oben die Werte aus dem Vorjahr, darunter die Feinstaubkurve der vergangenen Silvesternacht.
Das Umweltbundesamt zeigt auf seiner Website interaktiv und aktuell die Schadstoffwerte aller Messstationen des Landes, darunter auch der Station an der Kreuzung B100/Amlacherstraße in Lienz. Feinstaub ist eine Sammelbezeichnung für in der Luft schwebende Partikel, die kleiner als 10 μm sind (1 μm ist ein Tausendstel Millimeter). Unter diesem Durchmesser können die Partikel mit der Atemluft über den Kehlkopf bis in die Lunge gelangen. Nach der englischen Bezeichnung für Feinstaub – Particulate Matter – nennt man diese Teilchen PM10. Gemessen wird an den Stationen des Umweltbundesamtes die Masse der Partikel in Mikrogramm (μg) pro Kubikmeter (m3) Luft. Abhängig ist dieser Wert nicht nur von der Zahl der Raketen, sondern natürlich auch von  Witterung, Feuchtigkeitsgehalt der Luft, Wind, etc. Heuer lag der Höchstwert am 1. Jänner kurz nach Mitternacht an der Amlacherkreuzung bei knapp 110 μg/m3, im Vorjahr bei fast 200 μg/m3. Generell sinkt dieser Wert aber gegenüber früheren Jahren. So wurden etwa in der Silvesternacht 2012/2013 fast 400 μg/m3 gemessen, in den Jahren zuvor zum Teil noch höhere Werte.  
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

4 Postings

e ist mc2
vor 8 Jahren

Nicht nur der Lärm (für Mensch und Tier) ist ein Thema, auch die Feinstaubbelastung ist ein Wahnsinn. Aber man sollte auch an die Produktion dieser Knallkörper denken. Ob es wirklich notwendig ist, dass nur für unser Vergnügen Menschen und Kinder in Asien unter fragwürdigsten Umständen diese Feuerwerkskörper mit bloßen Händen erzeugen müssen und sich dabei Haut und Finger zerstören?

 
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nanny
vor 8 Jahren

Ja Bessawissa, kann ich bestätigen. Krankenhausinsassen zu Silvester wurden auch unsanft durch viele nahe Raketen geweckt. Ist ja nicht weit weg, der Moarhof.

 
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Bessawissa
vor 8 Jahren

Die Messstelle ist weit weg vom Hotel Moarhof. Dort soll man zu Sylvester einmal messen. Lärmpegel und Schadstoffbelastung wurden dort um ein Vielfaches überboten! So gesehen ist die Statistik wertlos.

 
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Aspasia
vor 8 Jahren

Bleibt nur zu hoffen, dass es bald vielen Menschen dämmert, wie sinnlos diese Silvesterknallerei ist: Umweltbelastung und Geldverschwendung. Ist ein Silvester ohne Knallerei nicht genauso schön? Man kann auch anders feiern.

 
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