Starke Sturmböen, Schneefall und Nebel machen derzeit jeden Rettungsversuch unmöglich. Es herrscht zudem höchste Lawinengefahr. Erst für morgen, Dienstag, ist eine Wetterbesserung zu erwarten.
In einer Pressekonferenz informierte das Einsatzkommendo von Bergrettung und Alpingendarmerie am Allerheiligentag in Kals über den Stand der Rettungsaktion.
Das Bergdrama ist auch eine Familientragödie. Der 25-jährige Sohn des am Sonntagabend tot geborgenen polnischen Bergsteigers ist unter den beiden Vermissten. Sein 21 Jahre alter Bruder wartet mit Angehörigen im Tal.
Der Vater dürfte an Unterkühlung und Erschöpfung gestorben sein. Laut ORF-Tirol fanden die Bergretter den 53-Jährigen am Kleinglockner bei der dritten der meterhohen Stangen, die Bergsteiger dort zur Sicherung verwenden. Ein etwa 40 Meter langes Seil führte in Richtung Tal. Der Sohn könnte versucht haben, alleine in Richtung Tal zu gelangen, um Hilfe zu holen.
Die Einsatzleitung vermutet, dass einer der beiden Vermissten am Bein verletzt ist, weil ein Angehöriger in Polen ein entsprechendes SMS erhalten hatte. Er löste die Suchaktion aus. Zwei Bergkameraden der Vermissten waren auf der Stüdlhütte zurückgeblieben und hatten zu diesem Zeitpunkt bereits den Kontakt zu den Bergsteigern verloren.
Laut Kalser Bergrettung haben die beiden jungen Männer nur dann eine Überlebenschance, wenn sie sich im Schnee eingegraben haben.
Alle Fotos: EXPA/Hans Groder