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Polnische Bergsteiger haben kaum Überlebenschance

Die vierte Nacht des Bergdramas ist angebrochen. 

"Absolut grenzwertig" ist für den Osttiroler Bergrettungschef Peter Ladstätter die Situation, in der die Rettungsmannschaften in den letzten Tagen und Stunden versuchten, die beiden vermissten polnischen Bergsteiger auf dem Großglockner noch lebend zu bergen.

Starker Sturm, Nebel und höchste Lawinengefahr verhinderten zunächst jeden Rettungsversuch. Heute, Dienstag, versuchten dann ein Polizeihubschrauber und ein Bergretter-Team am Boden zum Unglücksort vorzudringen. Ohne Erfolg. Einer der beiden jungen Männer wird verletzt im Bereich des Stüdlgrates vermutet. Sein Begleiter könnte versucht haben, alleine Hilfe zu holen. Von beiden fehlt jede Spur.

Ein Opfer hat diese Bergtragödie bereits gefordert. Der Vater eines der beiden Vermissten konnte nur noch tot geborgen werden. Die drei hatten eine Seilschaft gebildet. Eine Zweierseilschaft mit dem jüngeren Bruder des Vermissten erreichte wohlbehalten das Tal. Die beiden Gruppen hatten sich auf dem Weg zum Gipfel aus den Augen verloren.

Die Überlebenschancen der beiden jungen Männer schwinden nach Experteneinschätzungen in diversen Medien von Minute zu Minute. Vor der bitteren Kälte würde nur eine Schneehöhle schützen. Im exponierten Gelände um den Glocknergipfel ist es aber sehr schwer, sich einzugraben.

(Fotos: Brunner Images)

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.