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Kofler leitet digitales Fotoarchiv

2011 startet hoch gefördertes Projekt zur Erfassung alter Bildbestände.

Mittelfristig soll nach Klärung der Finanzierung die Tamerburg zum Standort für das neue Fotoarchiv werden.

Die Idee ist so einfach wie bestechend und stammt von Durst-Boss Richard Piock persönlich: Alles, was seit den Ursprüngen der Fotografie an historischen Aufnahmen in Osttirol und im Südtiroler Pustertal entstand, soll gesammelt, geordnet und digital archiviert werden.

Bürgermeister Hannes Hibler brachte in der Gemeinderatssitzung vom 6. Dezember die Idee hinter dem "Tiroler Archiv für photografische Dokumentation und Kunst" auf den Punkt: "Wir ordnen die Fotos in der Schuhschachtel eines gemeinsamen historischen Raumes".

Dieses einmalige Fotoarchiv soll dann nicht nur wissenschaftlichen Nutzungen zugänglich sein, sondern auch dem breiten Publikum, dem Tourismus und den Medien. Im Klartext: Man wird im Internet durch die bebilderte Geschichte der Region surfen können, wobei die Nutzung der Bilder teilweise gebührenpflichtig sein wird.

Geht es nach den Initiatoren – der Firma Durst und den Städten Lienz und Bruneck – dann wäre die Tamerburg der ideale Ort für dieses Fotomuseum. "Ein mittelfristiges Ziel" für Bürgermeister Hibler. Er ist gemeinsam mit Richard Piock Obmann eines eigens gegründeten Trägervereines, dessen Geschäfte Oskar Januschke führen wird.

Die Adaptierung des historischen Tamerburg-Gemäuers samt unterirdischem Archivmuseum würde im Vollausbau rund 4 Mio Euro verschlingen, für die es derzeit noch keine Finanzierung gibt. Ausfinanziert sind dagegen der wissenschaftliche Aufbau des Archivs und seine digitale Veröffentlichung.

Eine Million Euro Kosten, davon mehr als 70% gefördert

Rund eine Million Euro werden in den kommenden drei Jahren in dieses Projekt investiert. "Mehr als 70% davon sind gefördert", erklärte Stadtmarketing-Chef Oskar Januschke den Gemeinderäten. Der grenzüberschreitende Charakter des Projekts sichert vor allem EU-Interreg IV-Gelder und hält die Kostenzuschüsse durch die beteiligten Gemeinden Lienz und Bruneck niedrig. Die Dolomitenstadt schießt in drei Jahren 187.000 Euro zu, davon im kommenden Jahr 70.000 Euro, für die der Gemeinderat einstimmig sein OK gab.

Aus 20 Bewerbern von denen sieben zu einem finalen Hearing geladen wurden, wählte der Vereinsvorstand den künftigen Leiter des Archivs. Es ist der Lienzer Historiker Dr. Martin Kofler, der am 10. Jänner zu arbeiten beginnt und damit in seine Heimatstadt zurückkehrt. Koflers Arbeitsplatz wird vorerst im Durst-Glaskristall angesiedelt, wo zwei Büros für das Projekt zur Verfügung stehen. Weitere Räume werden im ehemaligen Tiwag-Gebäude in Lienz genutzt.

Durst übernahm alle bisher anfallenden Kosten. Firmenchef Piock forciert das Thema "digitales Bild" nicht von ungefähr. Die Firmengeschichte des Südtiroler Unternehmens Durst ist sehr eng mit der Fotografie verknüpft.

Ursprünglich baute Durst Entwicklungsgeräte für Schwarzweiß-Fotos und heute zählt das Unternehmen zu den Weltmarktführern für großformatigen Fotodruck. Weil die Zeit nicht stehenbleibt und die analoge Fotowelt längst von der digitalen abgelöst wurde, forscht Durst unter anderem nach Methoden, wie man Bilder auf Datenträgern sicher für die der Nachwelt erhalten kann.

Vorerst zieht das Team von Historiker Kofler in das Durst-Forschungszentrum in Lienz/Peggetz. (Foto: Profer & Partner)
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

boarium
vor 13 Jahren

Gratulation zur Unterstützung dieses Projekts wie auch zur Auswahl Koflers als Leiter des digitalen Fotoarchivs! Und dass es "grenz"überschreitend ist, freut umso mehr...

 
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