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Raffl-Sanierung reißt WITO in den Abgrund

Hibler macht Eigentümer verantwortlich und sucht Investoren.

Der Lienzer Bürgermeister Hannes Hibler macht den Nordtiroler Unternehmer Erich Raffl direkt für den Konkurs des traditionsreichen Lienzer Metallbauunternehmens WITO verantwortlich. Die WITO Konstruktionen GmbH ist Teil der Unternehmensgruppe Raffl mit Stammsitz in Steinach am Brenner.

Über ein Unternehmen der Gruppe, die Raffl Stahlbau GmbH wurde  vor einigen Wochen  das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Hibler: "Die Raffl Stahlbau GmbH schuldet der WITO mehr als eine Million Euro, die sie aufgrund des Sanierungsverfahrens nicht  bezahlen kann. Das macht die WITO insolvent." Noch vor dem Heiligen Abend soll das Konkursverfahren über die WITO eröffnet werden.

Hibler wirft Erich Raffl vor, er habe als Geschäftsführer beider Gesellschaften Aufträge von Osttirol nach Nordtirol umgelenkt: "Aufträge wurden nicht über die WITO sondern die Stahlbau Raffl abgewickelt und dieser bezahlt. Nun wird diese Konstruktion endgültig  tödlich für die WITO." Das Osttiroler Unternehmen hätte vor der Übernahme durch Raffl mit vollen Auftragsbüchern und einem guten Ruf Gewinne geschrieben, erklärt der Lienzer Bürgermeister in einer Aussendung.

Das Gebot der Stunde sei jetzt eine rasche Konkurseröffnung und Verwertung. "Nur wenn die Zeit des Stillstandes kurz ist, wird sich das Unternehmen als Ganzes gut verwerten und damit retten lassen. 56 hochqualifizierte Arbeitsplätze stehen bei der WITO auf dem Spiel. Sie könnten Aufträge übernehmen, dürfen aber nicht."

Hibler geht davon aus, dass die Vorgangsweise von Erich Raffl noch die Gerichte beschäftigen wird. Er selbst stehe nicht nur mit dem Betriebsrat in engem Kontakt, sondern auch mit Unternehmen aus der Stahlbaubranche, die Interesse an der WITO angemeldet haben.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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