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Erster Test: Passable Noten für „Osttirodler“

Ob das Fungerät zu einem überregionalen Publikumsmagnet wird, bleibt offen.

Er ist schnell, drahtig, teuer – und sicher noch lange ein Thema in der heimischen Politik: der "Osttirodler". Wir waren bei den ersten, die mit dem neuen Coaster den Hochstein herunterrasen durften, auf Einladung der Lienzer Bergbahnen. Hier ein paar Eindrücke und – zugegeben – subjektive Bewertungen nach Schulnoten: Spaßfaktor: Ja, es macht Spaß mit dem "Oschttirodler"  den Berg hinunter zu sausen! Vor allem beim ersten Mal. Das ist Jahrmarkt-Feeling pur. Ob dieser Spaß auch anhält, ansteckt und vor allem zusätzliche Gäste anlockt, ist schwer zu sagen. Uns (Redakteur, 52 Jahre, Jungreporterin, 18 Jahre) ist nach der zweiten Fahrt die Lust schon ein wenig vergangen. Spaßfaktor deshalb: gut. Adrenalinfaktor: Wer die Bremse konsequent runterdrückt – und damit entriegelt – saust mit beachtlichem Tempo in enge Kurven und Kreisel, was definitiv Herzklopfen verursacht und durchaus für Spannung sorgt. Mit Achterbahnen wie "The Son of Beast" in Ohio/USA oder der 240 km/h schnellen "Formula Rossa" in Abu Dhabi kann der "Osttirodler" – zum Glück! – nicht mithalten. Adrenalinfaktor: befriedigend. Sicherheit: Die Bremsen des Osttirodlers sprechen gut an, der Sicherheitsabstand zwischen den Rodeln ist am Start mit 25 Metern vorgegeben und so wie´s aussieht kann auch kein Schlitten aus der Schiene springen, die ihn auf Kurs hält. Dennoch bleibt der sichere Betrieb von der Vernunft der Fahrgäste abhängig. Auffahrunfälle gibt es bei Alpine Coastern dieses Art immer wieder, manchmal auch mit Verletzungen. Sicherheit dennoch: gut. Naturerlebnis: Auch wenn der "Osttirodler" durchwegs im Wald unterwegs ist, Naturerlebnis ist die Abfahrt definitiv keines. Stahlgestänge, Fahrtgeräusch und Dynamik der Abfahrt verhindern schlicht den Naturgenuss. Naturerlebnis deshalb: nicht genügend. Fazit: Es bleibt Geschmacksache, ob man den "Osttirodler" mag oder nicht. Was vielen Jugendlichen sicher Spaß macht, wird ebenso viele Erwachsene und naturliebende Menschen kalt lassen – oder ärgern. Denn eines hat der Lokalaugenschein absolut bestärkt: den Eindruck, dass enorme Eingriffe in eine Naturlandschaft nötig waren, um uns dieses Erlebnis zu bescheren. Wir hätten es – soviel sei den beiden Testredakteuren an Wertung erlaubt – nicht gebraucht!
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Monk
vor 13 Jahren

Spaß wird es schon machen, aber in erster Lienie war ich geschockt über den Anblick......BRUTAL HÄSSLICH!!!!!

 
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