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Top-Chancen mit Lehre in Lienzer Schneiderei

Im Atelier Marianna machen alle Lehrlinge Matura.

Im Bild von links: LRin Patrizia Zoller-Frischauf, die Lehrlinge Stefanie Senfter, Michaela Huber und Teresa Inderster mit ihrer Chefin Marianna Oberdorfer.

Fortbildung ist auch bei Lehrlingen gefragter denn je. Als wahres Erfolgsprogramm konnte sich in den letzten Jahren das Modell „Lehre und Matura“ etablieren.

Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf nutzte kürzlich einen beruflichen Aufenthalt in Osttirol, um einem Lienzer Betrieb einen Besuch abzustatten, der im Land in Punkto Ausbildung eine einzigartige Rolle spielt und auch österreichweit eine Rarität darstellt.

Alle drei derzeit im Atelier von Marianna Oberdorfer beschäftigten Lehrlinge - Michaela Huber aus Ainet, Teresa Inderster  aus Virgen und Stefanie Senfter aus Innvervillgraten – absolvieren Lehre und Matura. Und die jungen Schneiderinnen in spe zeigen in beiden Bereichen vollen Einsatz.

Respekt verdiene es aber auch, wenn sich Unternehmerinnen wie Marianna Oberdorfer auf diese Weise hinter ihre Nachwuchskräfte stellen und die Doppelbelastung durch Lehre und Matura nicht nur tolerieren, sondern sogar fördern, betonte die Landesrätin und zeigte sich erfreut darüber, dass mit dem zukunftsweisenden Ausbildungsmodell das Image der Lehre aufgewertet wird.

Wie sehen die Fördervoraussetzungen für Lehre und Matura im Detail aus?

100 Prozent der Kosten für die Lehrlings-Matura werden von der öffentlichen Hand gefördert, allerdings müssen sich Lehrstelle, Hauptwohnsitz oder Berufsschule in Tirol befinden. Seit dem Schuljahr 2010/2011 gelten neue Förderkriterien. Lehrlinge, die sich für eine Matura interessieren, haben künftig vor dem Lehrabschluss eine Teilprüfung für die Matura abzulegen, um in den Genuss der Förderung zu kommen.

Ein Maturaplatz kostet 5.890 Euro, die Ausbildung umfasst 900 Schulstunden und zusätzliche Coachingeinheiten. Auch wenn ein Lehrling die Voraussetzungen für die Finanzierung nicht erfüllt, kann er die Matura absolvieren. Sie kostet dann rund 3.500 Euro, umfasst weniger Schulstunden und es gibt kein Coaching. Die Ausbildung muss allerdings vom Lehrling selbst finanziert werden, es gibt aber eine Förderung von bis zu 60 Prozent über das Landesprogramm „Update“.

In jedem Bezirk wird über WIFI und BFI ein Lehrgang für Lehre und Matura angeboten. Falls die Teilnehmerzahl für einen Kursstart nicht hoch genug ist, sichert das Land den Ausbildungsstart mit der Übernahme der Aufzahlung.

Die Anmeldung zur Lehrlingsmatura erfolgt von den Interessierten direkt bei WIFI oder BFI. Bis Ende 2010 wurden mehr als zwei Millionen Euro Förderungen für die Lehre mit Matura ausbezahlt.

Im aktuellen Schuljahr werden voraussichtlich 109 Lehrlinge ihre Reifeprüfung abschließen.

Foto: WB

Ein Posting

nanny
vor 13 Jahren

Einfach eine tolle Sache! Da soll noch jemand sagen, es gäbe zu wenig Bildungsmöglichkeiten in unserem Bezirk. Und der mutigen Lehrherrin, Frau Marianna Oberdorfer, ein herzliches Danke und viel Erfolg! Möge dieses Modell weiter "Schule machen".

 
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