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Agrarsektor: Wege in die Zukunft

Rund 120 Interessierte kamen zu Veranstaltung über Wandel der Landwirtschaft.

Martin Diemling, Bezirksstellenleiter BLK Lienz, nannte viele interessante Daten zum Strukturwandel in Osttirol.
Das Programm des Abends am 4. März war dicht und lockte zahlreiche Besucher an. Das Publikum war bunt gemischt. Etwa die Hälfte der Interessierten waren Landwirte, es erschienen aber auch zahlreiche Konsumenten, die sich darüber informieren wollten, wie ein gesunder und wirtschaftlicher Genuss der Produkte weiterhin möglich ist. Referiert und diskutiert wurde darüber, wie die heimische Landwirtschaft als Rückgrat und Motor der nachhaltigen Entwicklung ländlicher Regionen erhalten werden kann. Denn für das Jahr 2013 ist eine Reform der EU-Agrarpolitik geplant und ein „Weiter wie bisher“ ist schon aufgrund des knappen Budgets und zukünftiger Herausforderungen wie Klimawandel unrealistisch. Unter dem Leitsatz der Veranstaltung „Zukunft der Landwirtschaft - Was essen wir in Zukunft?“ hielt eingangs Gerhard Hovorka von der Bundesanstalt für Bergbauernfragen einen Vortrag, in dem er sehr fachspezifisch auf Detailfragen einging. Es folgten kurze Referate von Martin Diemling, Bezirksstellenleiter BLK Lienz, Heinz Gstir, Obmann Bio Austria Tirol, Markus Schermer, Institut für Soziologie
der Uni Innsbruck, und Michael Johann, Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern, in denen der gleichgesinnte Kreis auf verschiedene Teilaspekte einging und auch Existenzfragen der heimischen Landwirte und die wichtige Weichenstellung für den Klima-, Boden-, Wasser- und Naturschutz ansprach. Martin Diemling nannte in diesem Zusammenhang auch einige sehr interessante Daten. „Die Hälfte der landwirtschaftlichen Fläche, die 9 Prozent der Gesamtfläche Osttirols ausmacht, liegt über 2000 m Seehöhe. Nur 1 Prozent der österreichischen Betriebe befindet sich in extremen Lagen, in Osttirol sind es jedoch 10 Prozent, also überproportional viele.“ Der Strukturwandel macht auch in Osttirol nicht Halt. „Pro Jahr wird die landwirtschaftliche Fläche im Bezirk um 35 Hektar weniger“, weiß Diemling. „Beim Beitritt Österreichs zur EU gab es noch 1.920 landwirtschaftliche Betriebe in Osttirol, in den vergangenen 15 Jahren ist die Zahl auf 1.700 gesunken. Im Schnitt sind das pro Jahr um 14 Betriebe weniger.“ Nach dem Vortrag und den Statements der Fachexperten, ab etwa 21.30 Uhr,  wurde eifrig diskutiert. Dabei ging es u.a. um Selbstversorgung, den besseren Zugang der Konsumenten zu landwirtschaftlichen Produkten, die Regionalität in der heimischen Gastronomie und die Forderung, dass bei der Raumordnung verstärkt auf die landwirtschaftlichen Flächen zu achten sei. Moderiert wurde der Abend, zu dem die Grünen geladen hatten, vom Klubobmann der Tiroler Grünen, Georg Willi. Fotos: Martin Lugger
Zahlreiche Interessierte waren der Einladung gefolgt, darunter auch viele Landwirte.

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