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Wasserkraft kann Umwelt und Image schädigen

WWF fordert konsequenten Schutz für Tauernbach, Kalserbach und Isel.

"Die Nationalparkgemeinden werben mit der einzigartigen Natur. Wenn aber dann Bäche wenige hundert Meter nach der Natinoalparkgrenze im Rohr verschwinden, dann ist das höchst unglaubwürdig." Passend zum Thema regnete es leicht, als WWF-Sprecher Christoph Walder auf dem Johannesplatz erklärte, warum die Naturschutzorganisation mit einer Wanderausstellung zum Thema Wasserkraft in Lienz Station macht: "Wir sind sonst nur in Landeshauptstädten. Lienz haben wir ausgewählt, weil im Bezirk Osttirol eine akute Bedrohung für wertvolle Gewässer im Nationalpark gegeben ist." Wolfgang Retter vom Netzwerk Wasser Osttirol pflichtet dem WWF bei: "Der gute Ruf der Nationalparkregion Hohe Tauern sollte nicht wegen ein paar Kilowattstunden auf´s Spiel gesetzt werden." In didaktisch aufbereiteten Themenblöcken versucht die Ausstellung des WWF, die "Heiligsprechung der Wasserkraft" zu relativieren und einige "Mythen" zu entlarven, die von den Stromerzeugern landauf landab gepredigt werden. Walder: "Der WWF ist nicht gegen den weiteren Ausbau der Wasserkraft. Aber 75% der österreichischen Flüsse sind schon verbaut. Dreiviertel der Torte sind gegessen. Wir müssen uns sehr genau überlegen, was wir mit dem verbleibenden Stück machen." Da der Stromverbrauch in Österreich nach wie vor wächst, würde selbst ein Totalverbau aller Flüsse nur für ca. fünf Jahre Entlastung schaffen, rechnet Walder vor: "Dann sind die letzten Flüsse zerstört und das Energieproblem bleibt ungelöst." Nicht mehr Strom erzeugen, sondern intelligenter verbrauchen lautet der WWF-Lösungsvorschlag. Vor allem in einem Nationalpark fordert der WWF deshalb Nachhaltigkeit und Schonung der letzten frei fließenden Gewässer. Die geplante Verbauung der Isel in Virgen lehnt die Umweltorganisation kategorisch ab.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

5 Postings

wolf_C
vor 13 Jahren

Es wird immer klarer, warum die Landesregierung Natura 2000 ablehnte, und dies einfach nicht begründen will; kWSt = € = Macht; und die Einwohner sollen selbst schauen wo und wie sie in der Region überleben und leben können; der Vorteil der sogenannten Rückständigkeit nützt nix, wenn die Fehler sogenannter entwickelter (gestörter) Gegenden importiert und nachgeäfft werden, danke!

 
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Detektor
vor 13 Jahren

Osttirol ist ja noch kein Allerweltsbezirk wie viele andere und darf seinen guten Ruf als Naturparadies nicht leichfertig auf das Spiel setzen.

Ein Dank dem WWF, der sich für uns einsetzt!

 
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veronika
vor 13 Jahren

...danke für den beitrag! ...bin gespannt was die abhängigen medien von dem tag berichten dürfen/wollen ;-) ...bin der meinung, dass es einfach wichtig ist dieses thema rund um zu beleuchten und vielleicht halt einmal rechtzeitig die vernunft anzusetzen und nicht alles für geld einsetzen zu wollen - auch wenn unser LH kürzlich öffentlich erst gesagt hat "mich interessiert der wwf nicht - und ein andermal - große kraftwerke müssen her, kleine quetschen bringen nichts" - eine unhaltbare einstellung, würde ich meinen!

 
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Gerhard Pirkner
vor 13 Jahren

Hallo Bernie, wir produzieren im absoluten Low-Budget-Modus, das hört und sieht man manchmal :-).

 
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bernie
vor 13 Jahren

Danke dafür :). Das Interview ist leider in Mono, dass stört ein wenig. Sonst super!

 
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