Von links: Manfred Anderle (Bundessekretär der PRO-GE), Wolfgang Gerl (Arbeitsbetriebsratsvorsitzender der Firma Liebherr), Rainer Wimmer (Vorsitzender der PRO-GE und Arbeitnehmer-Chefvertreter bei den Kollektivvertragsverhandlungen in der Metall- und der Elektronikindustrie) und Peterpaul Fürhapter (PRO-GE-Ortsgruppenvorsitzender).
Zahlreiche Osttiroler Arbeitnehmer entschlossen sich zur Jahrtausendwende zum Wechsel in die Metall- oder Elektroindustrie. Sie erhofften sich eine bessere Bezahlung und mehr Mindestlohn, basierend auf einem hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrad. Dann, 2008, erfasste die Wirtschaftskrise auch den Bezirk Lienz.
„Mit verschiedenen wirksamen Initiativen, etwa der Kurzarbeit bei Liebherr, ist es geglückt, durch diese schwierige Zeit zu tauchen, in welcher es auch in Osttirol zu großen Einbrüchen kam“, so Rainer Wimmer, Vorsitzender der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) und Arbeitnehmer-Chefvertreter bei den Kollektivvertragsverhandlungen in der Metall- und der Elektronikindustrie, im Rahmen eines Pressegesprächs. Österreichs Obergewerkschafter hatte am 4. Mai gemeinsam mit Manfred Anderle, Bundessekretär der PRO-GE, die Reise nach Lienz angetreten, um sich die aktuelle Lage in heimischen Betrieben anzuschauen.
Die Arbeitslosenrate in Osttirol liegt mit derzeit 11,4 Prozent deutlich über dem Bundes- und auch Tirolschnitt. Die Situation wäre vermutlich noch dramatischer, hätte die Gewerkschaft nicht Maßnahmen zum Erhalt von Arbeitsplätzen in die Wege geleitet, ist sich Peterpaul Fürhapter, PRO-GE Ortsgruppenvorsitzender, sicher.
Besonders betroffen wirtschaftlichen Flaute war die Firma Liebherr, die trotz zwischenzeitlicher Schwierigkeiten zahlreiche Arbeitsplätze erhalten konnte. „Gemeinsam mit der Gewerkschaft haben wir trotz massivstem Gegenwind der Tiroler Wirtschaftskammer das Instrument der Kurzarbeit durchsetzen und hunderte Arbeitsplätze sichern können“, so Wolfgang Gerl, Betriebsratsvorsitzender des Lienzer Kühlgeräteherstellers. Jetzt habe Liebherr den Vorteil, bei Anstieg der Nachfrage Aufträge mit Stammpersonal reibungslos abzuarbeiten. Die Arbeitslosigkeit, ist Gerl überzeugt, wäre ohne Kurzarbeit im Raum Osttirol weitaus höher.
Lienz brauche dringend gut bezahlte Arbeitsplätze, sonst werde das Jammern der Unternehmer über mangelnden Konsum noch lauter werden, erklärte Wimmer, der sich erfreut über die erfolgreich geführten Lohnverhandlungen zeigte. „Am 15. April gelang der Abschluss für die Elektro-/Elektronikindustrie. Die Beschäftigten bekommen seit 1. Mai 2011 zwischen 3,2 und 2,8 Prozent mehr Mindestlohn, so der Arbeitnehmer-Chefvertreter bei den Kollektivvertragsverhandlungen, und bedankte sich für die Unterstützung der 680 Osttiroler PRO-GE-Mitglieder in 13 organisierten Betrieben.
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