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Neues Notarztsystem in Osttirol:

Voller Dienstplan, höherer Lohn, zufriedene Ärzte. 

 
Seit zwei Wochen ist die neue flächendeckende Notarztversorgung tirolweit auf Schiene. In Osttirol ist es ein Mischsystem.
Seit 1. Juli 2011 trägt das Land statt wie bisher die Gemeinden die Verantwortung für die notärztliche Versorgung. Die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen hatte die Adaptierung des Tiroler Notarztsystems erforderlich gemacht. Die Versorgung wird nun über die Tiroler Krankenhäuser gewährleistet. Das Land schloss zu diesem Zweck in den vergangenen Wochen eigene Verträge mit den Spitalsträgern ab. Die niedergelassenen Notärzte bleiben im Bezirk ebenfalls ein bedeutender Pfeiler in der notärztlichen Versorgung. „In Osttirol gibt es nun ein gemischtes System", erklärt Notarzt-Koordinator Franz Krösslhuber, der sich trotz Urlaub Zeit für ein Gespräch mit Dolomitenstadt nahm. "Drei Notärzte sind teilweise im BKH Lienz angestellt, sieben Notärzte arbeiten als niedergelassene Ärzte, Wahlärzte und Wohnsitzärzte.“ Gab es noch im Juni Probleme, den Dienstplan zu füllen, ist dieser für Juli bereits voll. „Auch für August sieht es sehr gut aus“, bestätigt Krösslhuber. „Um die Werksvertragsbedingungen zu erfüllen, tragen sich die Ärzte selbst in den Plan ein.“ Es sei beabsichtigt, so der Mediziner, ab Herbst mehr Dienste über das Krankenhaus abzudecken. Hier wolle man zwei Ärzte anstellen. Über das BKH Lienz würden dann in Zukunft 10 bis 12 Dienste abgewickelt werden, über den niedergelassenen Bereich 15 bis 20. Für die Bereitschaft erhalten alle Tiroler Notärzte seit Anfang Juli 2011 einen einheitlichen Lohn – und zwar 30 Euro pro Stunde. Mit der Bezahlung ist man zufrieden. „Der Lohn wurde deutlich angehoben, bisher waren die Notärzte in Osttirol landesweit die am schlechtesten Bezahlten. Mit der neuen Regelung erhalten wir nun das Doppelte.“ Die neue Situation gestalte sich für die Notärzte durchaus zufriedenstellend, betont der Koordinator. Das neue System funktioniere gut. Am 30. Juni 2011 wurde der Notarztsprengel Lienzer Talboden aufgelöst. Nun fordert die Gebietskrankenkasse nach einer Prüfung von den 15 Gemeinden rückwirkend Geld zurück. „Sie argumentiert damit, dass die Notärzte in einem Angestelltenverhältnis hätten sein müssen. Es sei nicht immer werksvertragskonform gewesen. Wir hatten jedoch immer im guten Glauben gehandelt und uns hatte auch niemand darauf aufmerksam gemacht.“ Dass die Gebietskrankenkasse nun nur Rückzahlungen nur für die letzten drei statt fünf Jahre einfordert, zeuge, so Krösslhuber, von schlechtem Gewissen: „Für mich ist das ein Kuhhandel“. Von den zurückgeforderten 110.000 Euro trägt Lienz die Hauptlast, im Stadtgebiet finden jedoch auch 50 Prozent aller Einsätze statt. Dieses Ärgernis betrifft nicht nur Osttirol. Es gebe, so Krösslhuber, österreichweit Rückforderungen der Kassen. Man werde sie, so wie viele andere Betroffene auch, begleichen müssen. Foto: Brunner Images Linktipp: Ärzte und Apotheken in Lienz

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