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Wie heißt der Gipfel? Das Handy weiß es.

Smartphone-App des Nationalparks beantwortet die klassische Frage.

So beschriftet das Handy die Bergwelt. Der weiße Gipfel in der Mitte ist weiter entfernt. Sein Name taucht auf, wenn man den Distanzregler verschiebt.
Wer je im Gebirge gewandert ist – und nicht Walter Mair heißt – kennt die Situation. Man schaut in das atemberaubende Rundpanorama der steinernen Giganten und fragt sich plötzlich: "Wie heißt wohl dieser Berg?" Selbst der kundige Wanderer hat manchmal noch Zweifel, es gibt in der alpinen Nomenklatur so manche Verwechslungsgefahr. "Ist es der Tauernkogel oder das Tauernkögele?" Und wie hoch ist dieser Berg eigentlich? Antworten auf all diese Fragen liefert – wie immer öfter in letzter Zeit – eine "App", also eine digitale Anwendung, die den Funktionsumfang des eigenen Mobiltelefons erweitert, wenn es ein "Smartphone" ist. Peak.NPHT nennt sich diese Applikation, die der Nationalpark Hohe Tauern in Zusammenarbeit mit den Medientechnikern von "Salzburg Research" entwickelt hat, einer Non-Profit-Forschungsgesellschaft des Landes Salzburg. Und so geht es: Man lädt sich die App auf´s Handy und hält dieses mit der Fotokamera-Einstellung in Richtung Bergpanorama, als wollte man ein Foto knipsen. Und schwups – über allen Gipfeln im Blickfeld tauchen plötzlich kleine Dreiecke auf, die den Namen und die Höhe des jeweiligen Gipfels anzeigen.
Wir haben die App auf dem iPhone direkt vor der Dolomitenstadt-Redaktion getestet, die sich im Gebäude der Postauslieferung befindet. Wie man sieht funktioniert bei unserem Schnelltest die Positionierung des Gipfelmarkers noch nicht ganz exakt. Immerhin, es ist tatsächlich der Ederplan, der sich unter einer Wolkenhaube versteckt.
Was wie Zauberei anmutet, funktioniert durch die Kombination von zwei Eigenschaften moderner Mobiltelefone. Diese Geräte erlauben einerseits über GPS-Peilung die Bestimmung ihres eigenen Standortes und haben andererseits eine Art Kompass eingebaut. Damit weiß die Software, wo der Handybesitzer gerade steht und in welche Richtung er schaut. Jetzt müssen nur noch aus über 3000 Bergspitzen jene ausgesucht werden, die in dieser Richtung zu sehen sind. Dann wird über die reale Welt, die man durch den Handysucher sieht, eine virtuelle Ebene mit Informationen gelegt. "Augmented Reality", erweiterte Realität, nennt sich die Technologie, die derzeit fast alle großen Player in der Welt des Internets in Atem hält. Schließlich könnte man mit dem selben System ja statt Bergspitzen auch Sonderangebote anzeigen, wenn jemand sein Handy auf ein bestimmtes Geschäft richtet. Je nach Blickrichtung zeigt die Applikation des Nationalparks die naheliegendsten und prominentesten Gipfel überlappungsfrei an. Die Namen von weiter entfernten Gipfeln kann man mit einem Distanzregler aufrufen. Peak.NPHT ist kostenlos im iPhone-App-Store, im Android-Market und über den Handylink www.hohetauern.mobi erhältlich und funktioniert als Offline-Anwendung, also auch ohne Internetverbindung. Neben 3000 Gipfeln findet man in der App auch Karten, Hütteninfos und Details über den Nationalpark. Linktipp: Hier gehts zum kostenlosen App-Download
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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