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Köll braucht schnell Geld. Das rettet die Klamm.

Die Tiwag als Nothelfer. Ein Kommentar von Gerhard Pirkner.

Bruno Wallnöfer TIWAG und Bürgermeister Matrei Köll Andreas
Tiwag-Boss Bruno Wallnöfer (links) und der Matreier Bürgermeister Andreas Köll. Foto: Brunner, Sprechblasen: dolomitenstadt.at
Derzeit kämpft Andreas Köll an mehreren Fronten gegen einen finanziellen Untergang Matreis, den er selbst verursacht hat. Seit Monaten blockiert er die Budgetverhandlungen im fusionierten Osttiroler Tourismusverband, weil aus seiner Sicht noch immer nicht genügend Geld von Lienz nach Matrei fließt. Obwohl viele Millionen Euro in den letzten Jahren gezielt in Kölls Macht- und Liftprojekte gelenkt wurden – aus Lienz, aus den Mitteln der Felbertauernstraße und diversen Fördertöpfen – reicht das Geld zur Verhinderung der Pleite nicht aus. Auch die längst beschlossene Verlängerung der Zahlungsfristen für Tourismusschulden um 15 Jahre bis 2027 (!) ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Zur Matreier TVB-Pleite kommen rund 40 Mio Euro Gemeindeschulden, 8000 Euro pro Bürger. Die sind zwar zu mehr als der Hälfte – vorläufig – im Abwasserverband "versenkt" und werden teilweise einfach als Kontoüberziehung vernebelt, aber auch der Rest hat´s noch in sich. Andreas Köll braucht zur Abwendung des totalen Desasters deshalb nicht nur viel Geld, er braucht es auch schnell. Und da gibt es nur wenige "Nothelfer". Einer davon ist die Tiwag, die von Köll eigentlich als oberster Schuldentilger vorgesehen war. Millionen hätte das Kraftwerk Raneburg in die Kasse spülen sollen. Daraus wurde nichts. Aber auch für die Tauernbach-Variante sind immerhin noch 800.000 Euro  im Matreier Gemeindebudget verbucht – als Einnahme für das heurige Jahr! Nicht bauen heißt nicht kassieren. Nur deshalb gibt Köll scheinbar nach und verzichtet auf die Energienutzung in der Proseggklamm. Deren Beschützer sind engagierte Bürger und halten ihn auf. Also versucht der Taktiker einen Überraschungscoup, den der Gemeinderat Matreis am Montag absegnen wird. So will Köll noch heuer an Tiwag-Geld kommen. Die 800.000 Euro werden es aber nicht sein, so wie´s aussieht. Tiwag-Boss Wallnöfer hat mehrfach anklingen lassen, dass er höchstens 150.000 Euro vorschießt, für die ärgste Not. Das reicht gerade, um für sieben Wochen die Zinsen für Matreis Schulden zu bezahlen. Oder drei Monate Wasser und Strom an den Schultz-Liftbetrieb zu überweisen. Dafür werden Wasserrechte verkauft und der Frosnitzbach geopfert, ein wunderschöner Wildbach, der in den Wintermonaten ohnehin kaum Wasser zur Stromerzeugung liefert. Natur geschröpft, Köll kurzfristig gerettet. Osttirol, dein Kölltirol.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

8 Postings

Detektor
vor 13 Jahren

beobachter52 und Leonhard könnten ja konkret aufzeigen, was in Herrn Pirkners Kommentar angeblich nicht stimmt. Sicherlich mag es eingefleischten Gefolgsleuten unangenehm sein, wenn die Situation in Matrei so klar aufgezeigt wird - inzwischen bezeichnet sogar die Haus- und Hofpostille der Tiroler Landesregierung Herrn Köll als "Belastung" für die ÖVP Tirol (TT vom 7.8.2011). Voll zu unterstreichen ist der letzte Absatz von Veronika - Dank an sie und auch natürlich an die Kämpfer für den Erhalt und die Öffnung der Prosseggklamm! ... Und an Herrn Pirkner für seine Recherchen, deren Ergebnis er darlegen kann wie kein anderer.

 
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seppl17
vor 13 Jahren

An beobachter52 Die Kostenüberschreitung beim Osttirodler geht mindestens zu 30% an die Verhinderer bzw. Verzögerer des Projektes. Das sind div. Vogelschützer mit ihren falschen Gutachten, oder auch die eigendlichen zutznieser (Wirte) am Hochstein die mit ihren Einsprüchen den Bau verzögert und damit verteuert haben, und nicht zuletzt jetzige Lienzer Bürgermeister(in) die bekanntlich immer gegen den Bau des Osttirodler war.

 
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seppl17
vor 13 Jahren

Also Herr Leonhard wenn ihnen die Kleine Zeitung lieber ist, als die Wahrheit, ist dies ihr Verständnis von Zeitungsberichten. Die Kleine Zeitung bzw. dieser Herr H... schreibt ja nuuur mehr für Köll und seine Verwandtschaft. Vermutlich stehen sie dieser Gruppe nahe.

 
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veronika
vor 13 Jahren

...also a bissl gegengewicht zum ob schadet nit ;-)

...wenn da der neue bezirks-vp-ler sich in großen lettern aufregen darf, das uns der fritz "orientierungslosigkeit" aufzeigt, so ist das damit wohl nicht ganz abzuwenden und ...wenn der vp-bezirks-machtprotz nr.1 im ob schon so schreiben lassen kann, als ob das kraftwerk nur mehr a spaziergang in der gemeindestube sei, anstatt sein problem beim namen zu nennen; ...wenn vp-stadtpolitiker nichts besseres wissen, als ein essen der roten mit dem bp zu deuten;

...tu mir schwer dabei, populisten wie fritz recht zu geben, aber gewisse botschaften von ihm sollte man ernst nehmen und konzeptlosigkeit kommt nicht zuletzt daher, weil die derzeitige vp-macht von niemanden hinterfragt wurde und wird; wenn nicht schon die vorgänger-generationen ein paar starke betriebe angelockt hätten, mit der jetzigen manschaft wär der bezirk wirtschaftlich schon längst tot ... da wird nur noch im eigenen sumpf gestrampelt ... visionen beschränken sich darauf die ressource natur zu verbrauchen, anstatt sanft zu nutzen. ...die prosseggklamm zu erhalten ist ein toller erfolg von den paar leuten - toll, wenns gelingt - wirklich eine freude!!! - aber an der philosophie unserer "steuermänner" ändert sich deshalb wohl nichts und ob der bach im winter auch wasser hat oder nicht, spiel schon nur mehr eine untergeordnete rolle ...

 
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Leonhard
vor 13 Jahren

Wirklich total einseitig dieser Kommentar von Pirkner. Da sind mir TT und Kleine Zeitung tausend Mal lieber. Pirkners einziges Bestreben ist es, den Köll anzupatzen. Ist wohl eine persönliche Aversion. Das sollte in einem lokalen Medium nix verloren haben. Ich bin jedenfalls froh, dass die Prosseggklamm gerettet ist. Sie kann man touristisch und für Erholungszwecke nutzen, was man von der Schlucht am Ausgang des wunderschönen, naturbelassenen Frosnitztales wirklich nicht sagen kann. Vielleicht könnte sich das der Herr Pirkner einmal vor Ort und live anschauen und sich nicht nur auf oppositionelle Matreier Gemeinderätinnen, die bei ihm mitarbeiten, verlassen. Das wäre seinem Weitblick sicherlich zuträglich. Was nicht ist, kann ja noch werden ....

 
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beobachter52
vor 13 Jahren

Nix für ungut, liebe Melissa M: Lienz hat 2 Mio. Überschuss, dafür aber viele offene "Baustellen", die man längst gelöst haben könnte: Stadtsaal, Schulzentrum Nord, Hallenbad, Hochsteinerschließung und, und und .. Und womit hat man die eigenen Töpfe gefüllt: Mit Einnahmen von "außen", wie Sie es so nett nennen! Oder kaufen in Lienz nur Lienzer ein, arbeiten in den Lienzer Betrieben nur Lienzer (Kommunalsteuer), konsumieren in den Lienzer Gastbetrieben nur Lienzer ...? Wenn es so ist, herzlichen Glückwunsch!

 
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Gorilla im Nebel
vor 13 Jahren

Nix für ungut, lieber beobachter52, Lienz hatte 2010 einen Haushaltsüberschuss von zwei Millionen Euro und eine Pro-Kopf-Verschuldung von 805 Euro. Beim Osttirodler wurde gepfuscht, ok. Trotzdem schaffen´s die Lienzer ohne Hilfe von "außen", den Mist vor der eigenen Haustüre wieder wegzuräumen. Das ganze Geld, das TVB und Gemeinde da reinpumpen, stammt aus den eigenen Töpfen, wenn ich das richtig verstehe, was gerade beschlossen wird.

 
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beobachter52
vor 13 Jahren

Unabhängige Presse? So einen parteiischen, unausgeglichenen Kommentar eines "unabhängigen Journalisten" ist mir selten untergekommen! Werter Herr Pirker, Sie nennen unbewiesene Zahlen als Tatsachen (siehe alle abgelehnten Klagen von Köll-Gegnern ...), stellen Matrei als Schuldenburg und Köll als Geldvernichter Ostirols hin. Wenn man auch nicht mit allem (vielem), was LA Köll macht(e) einverstanden sein kann, müsste man im selben Atemzug wohl auch Lienz und die dortigen Aktionen (nur ein Stichwort: Osttirodler) erwähnen! Aber ein Lienzer macht lieber andere schlecht als vor der eigenen Haustüre zu kehren. Etwas mehr Fairness haben sich "auch" Politiker verdient!

 
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