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Tourismusverein gibt Aktienpaket zurück

Ein Syndikatsvertrag soll Sicherheit für Lienzer Eigentum bringen.

Gemeinderat und Touristiker Reinhard Tiefenbacher (rechts) sprang über seinen Schatten, will TVBO und Stadt in Sachen Bergbahnen aber mit einem Syndikatsvertrag aneinander schmieden. Foto: Brunner Images.
Vorstand und Aufsichtsrat des Tourismusvereins Lienzer Dolomiten beschlossen am 16. November, die Aktienanteile an den Lienzer Bergbahnen wie vom Land gefordert in den gemeinsamen Besitz des fusionierten Osttiroler Gesamtverbandes zurückzuführen. Für eine Absicherung etwa vor ungewollten Übernahmen soll ein Syndikatsvertrag zwischen Verband und Stadt Lienz sorgen. Die Stadt und der TVBO sind annähernd paritätisch Hälfteeigentümer der Lienzer Bergbahnen und könnten künftig nur gemeinsam über wichtige Fragen entscheiden. Ohne die Zustimmung durch den Lienzer Gemeinderat könnte zum Beispiel auch der TVBO seine Aktien nicht an Liftkaiser Heinz Schultz verkaufen. Der Verein verzichtet auch auf das Stimmrecht und erfüllt damit eine zentrale Forderung von Gerhard Föger, dem Leiter der Tourismusabteilung des Landes. Innerhalb des Gesamt-TVB soll aber das Entscheidungs- und Stimmrecht ausschließlich Funktionären der Region Lienzer Dolomiten vorbehalten bleiben. Für Robert Geiger, den Aufsichtsratsvorsitzenden des Vereins, eine glatte Lösung, der Föger telefonisch bereits zugestimmt habe: "Im Gegensatz zu den Vereinsmitgliedern werden Funktionäre im TVB demokratisch gewählt und sind entsprechend legitimiert, über das Eigentum der Region zu entscheiden." Geht der Deal über die Bühne, wird der Verein aufgelöst. Die Aktien waren im Zuge der vom Land verordneten Fusionierung ausgelagert worden, um das Anlagenvermögen der Region Lienzer Talboden vor Zugriffen von außen zu schützen. Durch diese Auslagerung geriet aber das Bilanzbild des Gesamtverbandes in eine schiefe Optik, weil den Schulden plötzlich keine Aktiva mehr gegenüber standen. Die Vergabe von neuen Förderungen – konkret 300.000 Euro Soforthilfe – an den Gesamt-TVB aber auch die Zustimmung zu einer Haftungsübernahme für neue Kredite der Lienzer Bergbahnen wurde von der Behörde an eine Rückführung der Bergbahnen-Aktien geknüpft. Jetzt scheint der gordische Knoten durchschlagen. Mit der Ausarbeitung des notwendigen Vertragswerkes wurde der Anwalt  Walter Dellacher beauftragt. Noch in diesem Jahr soll das Prozedere abgeschlossen sein.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

6 Postings

hoidanoi
vor 12 Jahren

@ nasowas Werden Aktien käuflich erworben, so ist das so. Vereinbart der Verein mit dem TVB aber eine entgeltlose Übernahme der Aktein per Vertrag, in dem die auch die Übernahme der Verbindlichkeiten - ein klarer Begriff - vereinbart wird, so verhält sich das Ganze anders. Sollte es sich übrigens um eine Schenkung gehandelt haben, so wäre interessant, wer denn die dafür fälligen Steuern entrichtet hat.

 
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nasowas
vor 12 Jahren

Wenn ich Aktien kaufe, beteilige ich mich damit an der AG, übernehme aber doch keine Verbindlichkeiten. Ich gehe halt das Risiko ein, dass meine Aktien in den Keller rumpeln, wenn die AG Pleite geht, aber die Verbindlichkeiten bleiben bei der AG. Ist es hier anders? Natürlich besteht in diesem Fall das Interesse der Mehrheitseigentümer TVB und Stadt, die LBB nicht Pleite gehen zu lassen, daher schießen sie weiter Geld zu und zeichnen dafür neue Aktien. Aber auch die Stadt hat damit doch keine Verbindlichkeiten erworben, sondern einen zusätzlichen Unternehmensanteil, wieviel der auch immer wert sein mag. Liege ich damit falsch?

 
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hoidanoi
vor 12 Jahren

Die Kleine Zeitung berichtet wieder einmal exklusiv. Andreas Köll hat Fehlmeldung gut zu machen, weswegen der Versorger mit exklusiver Nachricht evidenter kaum sein kann. Und Andreas Köll ist zu danken. Denn er legt offen, was schon lange offen gelegt werden hätte können: Der Tourismusverein Lienzer Dolomiten (TVLD) hätte auch die Verbindlichkeiten für die an ihn ausgelagerten Aktien mit übernehmen müssen. Andreas pocht nun zu recht auf Einhaltung des Vertrages. Recht so.

Mehreres fällt auf:

=> Verträge lesen und verstehen, geschweige denn sich an sie zu halten - siehe Fusionsvertrag, ist vielen der Beteiligten nicht gegeben. Was sie natürlich für all die "Ehren"-Ämter und Funktionen prädestiniert. Lesen und Verstehen sind keine einfachen Aufgaben, denen man sich im Zweifel auch besser nicht stellt.

=> Wer wollte nichts wissen?

Der Vorstand des TVBO:

Franz Theurl, Josef Lugger, Andreas Köll, der sich jetzt sehr schockiert zeigt. Zwei unterzeichneten das Vertragswerk, einer wollte davon vielleicht auch nichts wissen. Zugänglich war es ihm. Sogar so zugänglich, dass der Vertrag jetzt der Kleinen Zeitung vorliegt.

Der Aufsichtsrat des TVBO:

Werner Frömel, Aufsichtsratsvorsitzender des TVBO, auf die Rückführung des Aktienpakets drängend, der - Überraschung - Vereinsmitglied des TVLD ist, zusammen mit Reinhard Tiefenbacher, der den Vertrag zusammen mit wem entworfen hat? Ein Alt.-Bgm. gerät wieder ins Visier. Die anderen ARs schienen kein wirkliches Interesse an Wissen zu haben. Keiner von ihne scheint sich mit dem Vertrag auseinander gesetzt zu haben - allen voran der Überprüfungsausschuss, der sich lieber mit Belegsprüfung aufhielt. Die Herren werden sich etliche sehr unangenehme Fragen gefallen lassen müssen. Ihre Eignung steht besonders in Frage. Ausgenommen Josef Kreuzer. Er wollte eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft machen. Hätte er es nun getan. Tut er es, so muss ich mich bei ihm entschuldigen, weil ich die Sinnhaftigkeit einer solchen Darstellung in Zweifel zog. In diesem Fall hätte er einen Treffer gelandet. Denn die Aktion per se hat alles, was ein Fall braucht: Schadensfall, Schädigung, Vorsatz - bei der Einsichtigkeit der Delinquenten ist fraglich, ob sie am Druchschnittsmenschen gemessen werden kann, aber das soll die STA klären.

Die Medien:

Warum übrigens auch von den Medien trotz manigfaltiger Hinweise und Ersuchen den Vertrag zu prüfen, diesen keiner für prüfenswert erachtete, steht auf einem anderen Blatt. So entsteht zum wiederholten Mal der Eindruck, die Medienlandschaft, ein kleines, zartes Pflänzchen in Osttirol, ist Handlanger der jeweils verlautbarenden Interessensgemeinschaft. Schade

Andeas Kölls Schockiertheit ist schlecht geschauspielert, aber für ihn ist es ein willkommener Anlass, um zu Recht das Hauptaugenmerk auf Reinhard Tiefenbacher, Robert Geiger, Werner Frömel und all die heiteren Vereinsmitglieder zu lenken. Die Genannten haben in Doppel- und Dreifachdisfunktionen in totaler Überforderung Schaden angerichtet: Am TVBO, an den LzBB, am Gemeinderat der Stadt Lienz, an der Glaubwürdigkeit aller Agierenden. Zurückzutreten ist die eine Konsequenz, eine öffentliche Entschuldigung löblich, eine Selbstanzeige vielleicht übertrieben, aber Probieren schadet nicht. . P.S.: Wie steht's denn nun um das Budget des TVBO?

 
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hoidanoi
vor 12 Jahren

Lieber Kurt: Lesen und Verstehen scheinen für diverse Funktionäre des TVBO und besonders des TVLD unüberwindliche Schwierigkeiten darzustellen. Dafür gehören sie zu den besonders Gläubigen: Die an die grundsätzliche Schlechtheit des Nicht Lienzners (Debanter passt auf), die angeborene Redlichkeit des Lienzners an sich glauben, wider besseres Wissen. Vor allem glauben sie an die Realitätwerdung lang geung geäußerter irreler Wünsche. Ein kindlich, naives Handeln, dass schon auch herzig ist. Will Tiefenbacher die Aktien für sich, so soll er sie käuflich erwerben. Sich über öffentliche Gelder Stimmrechte zu sichern, noch dazu bei den kaum vorhandenen Managementfähigkeiten, ist unlauter. Wen meint Tiefenbacher mit Lienzer Stimmberechtigten: Sich? Bis in alle Ewigkeit? Wäre dem so und betrachtet man die Leistungen der Vergangenheit, so muss das als gefährliche Drohung für die LzBB gewertet werden. Solange aber der TVBO die Schuldenlast zu tragen hat, hat über Veräußerungen in der Dimension der Liftaktien hat wenn der Aufsichtsrat des TVBO zu beschließen. Der wiederum hat ein bestimmtes Quorum zu haben. Tiefenbacher scheint irrig davon auszugehen, dass wie jetzt zukünftig der AR fast zu 2/3 von Funktionären aus dem Talboden besetzt sein werden. Ein Zustand, den er auch vertraglich herbeiführen will? Lernen, lieber Kurt, scheint diesen Funktionären nicht gegeben zu sein.

 
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Kurt
vor 12 Jahren

Da geb ich hoidanoi recht : Diese Konstruktion schau ich mir an. Nur Lienzer Funktionäre sollen entscheiden. Das ist im Vorstand des TVBO nur Theurl Franz. Also er allein entscheidet, die anderen gesetzlich verpflichteten und gewählten Vorstände Köll und Lugger sind von allen Entscheidungen im Zusammenhang mit der LBB ausgeschlossen und halten sich auch daran ? Gleiches gilt im Aufsichtsrat. Gehen die Nicht-Lienzer alle hinaus ? Können zur Aufsicht gewählte Organe von Entscheidungen in bestimmten Sachen ausgeschlossen werden nur weil sie nicht aus einer bestimmten Region kommen ? Läßt das Tourismusgesetz den Ausschluß von Aufsichtsräten bei Beratung und Entscheidung überhaupt zu ? Wohl nicht. Aber ich bin mir sicher, dass Föger und Köll jetzt sehr dafür sein werden, wohlwissend, dass sie nach erfolgter Rückübertragung der Aktien in den Schoß des ganzen TVBO und damit in ihren Einflussbereiches zu jedem Vertrag der sowas vorsieht nach ein paar Monaten gesetzwidrig, gesetzwidrig schreien werden um ihn dann auch gleich mit allen Aufsichtsräten für null und nichtig zu erklären und aufzuheben. Arme Lienzer : immer noch nichts gelernt ?

 
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hoidanoi
vor 12 Jahren

Über-den-eigenen-Schattenspringer ist eine Funktion, die R. Tiefenbacher bis jetzt noch nicht inne hatte. Sie mag als Ersatz für die hoffentlich bald obsulete Funktion des Obmanns des TVLD. Eine Funktion, die mit ähnlich viel Know How und Weitsicht ausgefüllt wurde, wie die des AR-Mitglieds bei den LzBB, die des Gemeinderates in Lienz, die des Regionsobmanns der Tourismusregion Lienzer Dolomiten und nicht zu vergessen, die des AR-Mitgliedes des TVBO. Bei soviel Ämterkummulierung kann man schon einmal den Überblick verlieren. Besonders dann, wenn man sich selbst kontrolliern dabei müsste. Vielleicht gelingt der Ämterrückbau und R. Tiefenbacher kann sich bald auf die Fachgebiete beschränken, von denen er etwas versteht. Geradezu herzig erscheint die angekündigte Syndikatsvertragslösung - ohne den Willen der Stadt dürften die LzBB nicht veräußert werden und nur Vertreter der Region LzD dürften Stimmberechtigt sein? Viel Glück bei der Suche nach einer derartigen, gesetzeskonformen Konstruktion ist Walter Dellacher dabei zu wünschen. Den LzBB ist zu wünschen, dass sie bald gut beraten werden, der Geschäftsführer die Geschäfte führen darf und nicht von Aufsichtsräten der rat- und damit funktionslosen Art in Abenteuer hineintheatert wird, die wie bekannt ausgehen. Sonst könnte es der Stadt bei der bisherigen Fortune der agierenden Funktionäre geradezu ein Anliegen sein, die LzBB an kundige Hände zu veräußern. Womöglich für den symbolischen Euro. Vielleicht sollte noch recherchiert werden, wofür denn die immer wieder erwähnten 300.000 € vom Land dem TVBO zugesagt wurden. Waren diese nicht gedacht, das Bilanzminus aus 2010 abzufedern, verursacht durch die Mindereinnahmen der Region Hohe Tauern? Fögers Forderung umfasste jedenfalls bei der letzten Vollversammlung auch die Auflösung der OW. Auch hier ist unklar, wohin die Reise geht. Aber das ist eine andere Geschichte. Genau wie die des bis zum letzten Sonntag zu erstellende Budgets des TVBO, das bis dahin verpflichtend dem AR vorzuliegen hatte. Gibt es dieses Budget? Auf welcher Basis wurde es erstellt? Fragen über Fragen.

 
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