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Görzer-Vortrag am Gym erhitzt die Gemüter

Lehrerin, Bürgermeisterin und Jusos erzürnt über Ideologie im Unterricht.

In der "Bude" und in Facebook – Alexander Zollner erklärt MitschülerInnen, was "Görzer" so machen. Kritische Gegenfragen gab es keine.
"Eigentlich wollten wir nur einen Infofolder verteilen und haben bei den Direktionen von Gymnasium und BORG um Erlaubnis angesucht", erklärt der Lienzer Anwalt und "Philister-Senior" der Studentenverbindung "Görz zu Lienz", Gerhard Seirer. Daraufhin sei er eingeladen worden, im Rahmen der politischen Bildung eine Informationsveranstaltung durchzuführen. Dieses Angebot habe man natürlich gerne angenommen. Am Donnerstag, 15. Dezember, fand der Vortrag dann auch statt, besucht von Schülern der sechsten und siebten Klassen des Lienzer Gymnasiums und einer Klasse des BORG, die dazu vom Unterricht freigestellt wurden. Nicht nur für die BORG-Lehrerin Andrea Kollnig, die sich an die Medien wandte, ist das "sehr fragwürdig". Es handle sich um eine politische Werbeveranstaltung, das sei an Schulen nicht zulässig. "Görz zu Lienz" sei eine Vorfeldorganisation des katholischen Cartellverbandes (CV) und auch im Sinne der Geschlechtergleichstellung nicht mehr zeitgemäß. Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SP) ortet wenig Fingerspitzengefühl bei den Schulbehörden und will die Genehmigung der Veranstaltung "rechtlich genau hinterfragen". Sogar "schockiert über die Vorgänge am Gymnasium Lienz" ist Luca Tschiderer, der Landesvorsitzende der Tiroler JUSOS, er wirft der Direktorin des Lienzer Gymnasiums, Ursula Strobl, einen Missbrauch ihrer Position vor. Strobl sieht in der Diskussionsveranstaltung allerdings einen Beitrag zur politischen Bildung: "Ich wollte eben nicht, dass Werbefolder verteilt werden und habe deshalb angeregt, dass die Studentenverbindung, die 1964 am Gymnasium Lienz gegründet wurde, mit den Schülern und Schülerinnen diskutiert. Die sind 16 und 17 Jahre alt, durchaus in der Lage sich eine eigene Meinung zu bilden und darum ging es, nicht um Werbung." Die Diskussion blieb übrigens weitgehend aus, den SchülerInnen brannte das Thema offensichtlich nicht unter den Nägeln.
"Philister-Senior" Gerhard Seirer und die Tradition des "farbentragenden" Lienzer Mittelschülerkartells. Die Diskussion ist eröffnet. Fotos: Brunner Images
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

10 Postings

anonymous
vor 12 Jahren

Mehr fällt mir leider nichtmehr ein bei so einer Situation..

http://d24w6bsrhbeh9d.cloudfront.net/photo/1053260_460s.jpg

 
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boarium
vor 12 Jahren

Lieber beobachter52!

Vezeihen Sie mir meine provokante Frage: bei Ihnen hat's aber auch weit runtergeschneit...? Die Gleichsetzung von Stalinisten, Maoisten und Ultra-Linken mit den Jusos wäre spiegelbildlich die Gleichsetzung von Nationalsozialisten, Faschisten, Rechtsextremen mit der Jungen Volkspartei (welche, wie in der Jugend üblich, auch oftmals die parteilinie verlässt und/oder extremere Positionen als die arrivierten Herren ihrer Gruppierung annehmen). Würdest das passend finden? Ich nicht. Das Verbot der Studentenverbindungen während des 3. Reichs als Beweis für eine Unbedenklichkeit und als moralisches Gütesiegel zeugt einfach nur von vollkommener Unwissenheit über die Hintergründe diverser Verbote im 3. Reich, von Geschichtswissenslücken. Es würde Ihnen auch gut tun, politische Bildung zu (be)suchen. Dass dieser grobe Fehlschluss auch im offenen Brief von Fr. Dir. Strobl auftaucht, überrascht mich ungemein, macht ihn aber auch nicht lässlicher. Auch ihre Diktion ("Gutmenschen", extreme Genderfrauen u.ä.) lässt nur den Schluss zu, dass an den Schulen zu wenig politische Bildung passiert - oder manche einfach am Bildungssystem vorbeischrammen. Jedenfalls besteht hier wohl handlungsbedarf...

LG boarium

 
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Leonhard
vor 12 Jahren

"Viel Lärm um Nichts". Denke mir, dass die Direktorin auch nichts dagegen hätte, dass sozialistische Vertreter im Fach "Politische Bildung" einen Vortrag machen. Typisch: Da habe wieder einmal ein paar ganz Gescheite versucht, der Direktorin und den Lehrern und den Görzern einen Strick zu drehen. Nichts dahinter - rein gar nichts. Und die Bürgermeisterin in ihrem Stress hat sich auch noch angehängt. Peinlich, peinlich. Ein paar, die da Zeitungskommentare schreiben, haben ja selbst nur einen Hauptschulsabschluss. Und nicht einmal eine Lehre dazugemacht. Viel Geplappper und gar kein Problem ... ist wohl nicht nur in Osttirol so ....

 
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Cyanistes caeruleus
vor 12 Jahren

! Greenyguy hat recht !

 
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greenyguy
vor 12 Jahren

*Haha* Wie sich alle wieder gescheit machen ohne mit der Schule auch im Entferntesten noch etwas zu tun zu haben- wie wärs mal mit dem Einholen von anonymen Schülermeinungen?

Ich bin Schüler und finde Meinungsbildung auf politischer Ebene sehr wohl wichtig -> !!nur bitte AUCH von der anderen Seite Frau Direktor!! Im Gym wärs nämlich unmöglich einmal einen Vortrag einer links-alternativen Organisation abzuhalten weil das gewisse Herrschaften- besonders Sympathisanten dieser konservativen Görzer Verbindung- sofort blockieren würden.

lg anonymer Gymler

 
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nanny
vor 12 Jahren

Ist wohl alles "Sturm im Wasserglas" - oder? Als obs keine wichtigeren Themen gäbe für die empörte Frau Bürgermeisterin. Zum Beispiel eine gewisse M99-Müllhalde ...

 
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anton2009
vor 12 Jahren

soonnig schreibt zu mitternächtlicher Stunde, wohl schon etwas müde, um die Diskussion um diese zweifelhafte Schülerveranstaltung richtig einzuschätzen. Jede Unterrichtsstunde ist wertvoll, wenn diese gut vorbereitet und von engagierten Lehrern gehalten wird. Und der von Ihnen angeprangerte Frontalunterricht ist lt. wissenschaftl. Untersuchungen (siehe "Die Presse" von letzer Woche) nicht der schlechteste. Natürlich sollen Schüler an Vorträgen teilnehmen; nicht aber an Werbeveranstaltungen diverser Vereine. Als unterrichtsbegleitende Veranstaltungen werden während eines Schuljahres viele Angebote konsumiert!

 
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soonnig
vor 12 Jahren

Ich frage mich gerade, wie anton2009 "wertvolle" Unterrichtsstunden definieren würde?? Frontalunterricht??? Eintrichtern von Daten und Fakten?? Wieso sollen Schüler im Rahmen des Unterrichts nicht auch die Möglichkeit bekommen, sich Vorträge anzuhören, sich selbst eine Meinung zu bilden, sich aktiv an Diskussionen zu beteiligen, Zustimmung oder Unmut zu artikulieren, etc. ... auch das muss trainiert werden, wo sonst, wenn nicht in der Schule!!

 
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beobachter52
vor 12 Jahren

Ach so? Politische Bildung soll, muss die Schule sehr wohl anbieten. Sobald aber die "Gutmenschen" irgendwelche ihnen nicht passende Organisationen vorfinden, ist das "sehr fragwürdig"! Stalinisten, Maoisten, Ultra-Linke oder Jusos würden schon dürfen, oder? Dabei an die Frau Professor und an die Frau Bürgermeisterin: Lernen Sie Geschichte! Die katholoschen Kartellverbände wie "Görz" haben mit den schlagenden, ultrarechten, ev. neonazistischen Studentenverbindungen nichts gemein! Einfachster Beweis: Sie waren in der Hitlerzeit alle verboten ... Und der Hinweis auf die "Frauenfeindlichkeit": Erstens überhaupt nicht vorhanden und zweitens schaden diese extemen Genderfrauen den Frauen an sich mehr als sie nützen! Ich warte nur noch auf den Vorschlag, statt "Wasserhahn" "Wasserhenne" zu sagen .... oder zumindest WasserhahnHenne!

 
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anton2009
vor 12 Jahren

Warum keine Information an die Schüler? Ich habe nichts dagegen! Aber bitte in der unterrichtsfreien Zeit!!! Hier werden wertvolle Unterrichtsstunden missbräuchlich verwendet! Da könnte auch der "Pfitschigogerl-Club" zu einer INFO-Veranstaltuang einladen! Und dann noch die ÖWR und dann noch ......usw. Ob das wohl auch alles genehmigt würde?

 
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