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Osttiroler Landespolitiker schlagen Alarm

Blanik, Hauser und Köll reagieren erbost auf das Aus der Rot-Kreuz-Bezirksleitstelle.

Ab 27. April werden Anrufer der Notrufnummer 144 zur zentralen Leitstelle Tirol weitergeleitet - wir berichteten. Einsatzkräfte und Krankentransporte werden dann nicht mehr von Lienz aus alarmiert und koordiniert, sondern – wie schon in anderen Tiroler Bezirken – über die Leitstelle in Innsbruck. Obwohl die Neuerung nicht ganz unerwartet kommt, hinterfragen eine Reihe von Osttiroler Politikern jetzt ihre Sinnhaftigkeit und geben sich  empört über die Art, wie das Land die zuständigen Stellen informiert hat – kurz, bündig und lapidar per Brief. Landtagsabgeordneter Gerald Hauser kündigte bereits einen Dringlichkeitsantrag an, mit Empörung treten nun auch seine Bürgermeister- und Landtagskollegen Elisabeth Blanik und Andreas Köll auf den Plan. Der Verlust von Arbeitsplätzen ist Blanik ein Dorn im Auge. Köll pocht auf einen Vertrag zwischen dem Land und dem Landesverband des Roten Kreuzes, wonach mindestens ein Leitstellenarbeitsplatz in Lienz gesichert sein muss, sollten in Innsbruck technische Probleme auftauchen. Für die Osttiroler Politiker ist in dieser Causa das letzte Wort noch nicht gesprochen. Nach der Leitstellenbesichtigung in Innsbruck am 20. Februar steht jedenfalls bereits ein Termin mit LHStv. Anton Steixner und Landesrat Bernhard Tilg fest, bei dem die Osttiroler Delegierten weiter um die Bezirksleitstelle Lienz kämpfen wollen. Klubobmann Bernhard Ernst von der "Liste Fritz" erinnert an die Urheber des Gesetzes: "Mit dem Beschluss des neuen Rettungsgesetzes im Tiroler Landtag haben ÖVP und SPÖ das Ende der eigenständigen Rot-Kreuz-Bezirksleitstellen besiegelt. Mitgestimmt haben im Landtag auch ÖVP-Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Andreas Köll und SPÖ-Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. Jetzt wegen des drohenden Endes für die Rot-Kreuz Leitstelle in Krokodilstränen auszubrechen, können sich die beiden sparen."
Foto: Brunner Images
Im März bereits erfolgt die Aufschaltung auf die Leitstelle Tirol für den Bezirk Schwaz. Auf der Webseite des Roten Kreuzes Schwaz kann man jetzt noch lesen: "Die integrierte Rettungsleitstelle des Roten Kreuzes Schwaz ist eine starke Servicestelle für die Bevölkerung im Bezirk Schwaz. Längst ist die Annahme der Notrufe über die Notrufnummer nicht mehr die einzige Aufgabe der Leitstellendisponenten. Vielmehr werden über die Rettungsleitstelle Schwaz auch alle bodengebundenen Notarztmittel, die Wasserrettung im Bezirk, das Kriseninterventionsteam sowie Teile der Bergrettung alarmiert. Außerdem bedeutet das Wissen der Leitstellendisponenten um regionale Besonderheiten einen zusätzlichen Service für die Bevölkerung. Viele Menschen rufen in der Rettungsleitstelle an, um sich mit ihren kleineren, aber oft auch größeren Problemen an jemanden zu wenden. Die Rettungsleitstelle ist somit auch Ansprechpartner für viele Hilfesuchende. Neben all diesen Serviceleistungen ist die Rettungsleitstelle aber auch ein wichtiges betriebliches Element. Durch effiziente Steuerung der eigenen Rettungsmittel ist es möglich, wesentlich zu einer Kostenreduktion beizutragen. Auch diese Steuerung mit regionalem Blickwinkel und Bedacht auf die Sicherheit ist ein wesentliches Servicemerkmal der integrierten Rettungsleitstelle Schwaz."

4 Postings

bergfex
vor 12 Jahren

@luschi1 Der einzige Vorteil wird wohl sein, das dem "roten kreuz" die Freiwilligen abhanden kommen, bzw. ihren Dienst quittieren.

 
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promi
vor 12 Jahren

Welche Nummer Ware jetzt zu wählen, 144, 133, wie war denn noch der Euronotruf 11???. Liebe Politiker lässt die Rettungsleute ihre Arbeit machen, sonst laufen sie euch noch davon. Beispiele aus der Vergangenheit ua. gibt es bei der Feuerwehr Lienz.

 
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c716
vor 12 Jahren

Also langsam wirds aber für uns in Osttirol peinlich :-( - Die Politiker haben das neue Landesrettungsgesetz selbst beschlossen und tun nun ahnungslos - heben Herr Köll&Co etwa nur parteitreu die Hand ohne zu wissen was sie tun ? - Um 5 vor 12 Ängste zu schüren ist nicht vorteilhaft - v.a. ohne echte Sachargumente. Der Termin hinsichtlich Leitstelle ist den Oberen des Roten Kreuzes und den Politikern seit Monaten bekannt. Oder hängt man sich nun medial nur mal schnell an LA Hauser an ? - Feuerwehr, Bergrettung und Hubschrauber werden schon seit längerer Zeit aus Innsbruck disponiert und funktioniert auch bei uns in Osttirol - Wo bleibt die Fakten-Recherche der Medien - Fragen an das Gegenüber in Innsbruck etc. - Beispiele gibt es genug: Wie sieht es für einen Gast aus, der nur zB italienisch oder englisch spricht wenn er einen Notruf um 2 Uhr früh absetzen muss. Können die Leitstellen bzw. deren Mitarbeiter das im Tourismusland Tirol bieten - halbwegs Englisch wäre Minimum ? Was ist in den Bezirksleitstellen wenn der meist alleine diensthabende Mitarbeiter ein gesundheitl. Problem bekommt - wo ist dann die Ausfallssicherheit ?

Also VOR- UND Nachteile bringen, aber nicht nur immer das Negative berichten !!!

 
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luschi1
vor 12 Jahren

Die drei Osttiroler Landtagsabgeordneten (Hauser, Blanik, Köll) sollten nicht so tun, als wäre es Neu, dass die Leitstelle Osttirol abgeschaltet werden soll und diese Aufgabe von der Landesleitstelle Tirol übernommen wird, denn sie waren alle bei der Abstimmung im Tiroler Landtag anwesend. Derzeit wird ja schon die Feuerwehr, Bergrettung, Notarzthubschauber, Wasserrettung und alle Rot Kreuz Dienststellen außer (Schwaz und Lienz) über die Landesleitstelle disponiert. Was soll daran so schlimm sein, wenn die Notrufe der Osttiroler künftig von der Landesleitstelle Tirol entgegengenommen werden? Es wird immer vom Verlust der Arbeitsplätze gesprochen, jedoch denk ich mir, müssen die Rettungsfahrten egal von wo aus diese disponiert werden trotzdem durchgeführt werden. Wie bekannt, gibt es in Lienz neben der FF-Lienz die Bezirkswarnzentrale. Sollte für die Leitstelle Tirol eine Ausfallsebene für den Bezirk Osttirol benötigt werden, kann man ja die Warnzentrale dafür verwenden (wenn nicht schon dafür vorgesehen). Ein guter Tipp: Villeicht sollte man die Osttiroler Bevölkerung (inkl. Politiker) mal informieren, welche Vorteile die Landesleitstelle Tirol mit sich bringt und nicht immer nur das Negative in den Vordergrund stellen!!!!!

 
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