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Aguntum: „Römerwand“ ist noch blank

Vereinsobmann Leo Gomig wartet auf Genehmigungen für Landmarks.

Am 1. Mai startet für Aguntum die Saison 2012.
Leo Gomig, Obmann des Vereins “Curatorium Pro Agunto”, stellte im Rahmen eines Pressegesprächs am 24. April den Fahrplan 2012 für die römische Ausgrabungsstätte Aguntum in Dölsach vor. Die Schwerpunkte liegen bei der Umsetzung des Besucherleitsystems, für das das Architekurbüro Jungmann aus Lienz verantwortlich zeichnet. Die dazugehörigen Stadtpläne und –führer seien bereits fertig, ebenso 20 neue Infostelen. Eine der markantesten vorgesehenen Maßnahmen, eine 18 x 5 Meter große Bigprint-Plakatwand, die sogenannte „Römerwand“ an der Südseite des Vorplatzes, wartet in mittlerweile zweiter Instanz noch immer auf die Genehmigung. Bislang ist auf der aufgestellten Wand im Wert von ca. 20.000 Euro, die von der Firma Durst zur Verfügung gestellt wurde, noch kein werbewirksamer Römer zu sehen. Die naturschutzrechtliche Bewilligung liegt nun an der Tiroler Landesregierung. „Es wäre schade, wenn wir dieses Projekt nicht durchführen könnten“, bedauert Gomig. Sollte es nicht klappen, so müsse man ein „Bauwerk“ daraus konzipieren, also einen Aufenthaltsraum samt Überdachung anbauen. Dies bedeute zusätzliche Kosten von 15.000 bis 20.000 Euro.
Die überdimensionalen römischen Ritter, welche die Besucher anlocken sollen, fehlen noch auf der bereits aufgestellten, blanken Wand.
Ebenfalls noch im Ideenstadium ist der riesige goldene Ring mit einem Durchmesser von 15 Metern, der die Straßenbrücke umschließen soll. Erste Vorabstimmungen, so Gomig, brachten Kritik wegen etwaiger, für die Autofahrer gefährliche Schneemassen oder Probleme mit dem Brückenbauwerk hervor. Nun wird überlegt, den Ring im Erdboden zu befestigen. Solch ambitionierte Werbemaßnahmen sollen den Besucherandrang ankurbeln. Etwa 13.000 Besucher jährlich bringen Einnahmen von 30.000 Euro. Seit 1991 ist die Universität Innsbruck mit den Ausgrabungen in Aguntum beschäftigt. Insgesamt 130.000 Euro per anno fließen in diesen archäologischen Grabungsbetrieb. Der Verein “Curatorium Pro Agunto” übernimmt davon 10.000 Euro, der Rest kommt von der Universität und vom Bund. Heuer investiert die Landesgedächtnisstiftung weitere 10.000 Euro in die weitere Erforschung der einzigen Tiroler Römerstadt. „Experten meinen, dass bisher erst 10 % von Aguntum freigelegt wurden“, berichtet Leo Gomig. Bereits im Vorjahr entdeckte Ausgrabungsleiter Michael Tschurtschenthaler von der Uni Innsbruck per Georadar ein römisches Forum. In zwei bis drei Jahren sollte es ausgegraben sein, zeigt sich Gomig zuversichtlich.
Experten sind der Meinung, das es in Aguntum noch einiges zu entdecken gibt, informiert Vereinsobmann Leo Gomig. Foto: Brunner Images
In der Zwischenzeit wird Schritt für Schritt der Ausgrabungs- und Museumsbetrieb vorangebracht. Noch heuer wird um 17.000 Euro ein neues Video produziert, das der Tourismusverband mit 5.000 Euro, das Land mit 10.000 Euro und der Verein aus Eigenmitteln finanziert. Auch im Veranstaltungsbereich darf man gespannt sein: die Theaterwerkstatt Dölsach gibt das Max Frisch-Stück „Die chinesische Mauer“ direkt im Museum Aguntum zum Besten. Interessante Führungen, Schaugrabungen sowie kulinarische Kostproben aus der römischen Küche und Lesungen stehen ebenfalls am Programm. Außerdem erscheint eine Sonderbriefmarke „Aguntum“, die am 11. Mai um 10.00 Uhr im Museum AGUNTUMStadt präsentiert wird. Das Museum wie auch der archäologische Park Aguntum öffnen am 1. Mai wieder ihre Pforten. Auf der Website von Aguntum sind alle aktuellen Termine und Veranstaltungen abrufbar. Tipp: Museen und Galerien in Lienz

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