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Beeindruckende Arena der RGO ist eröffnet

Genossen schlagen ein neues Kapitel in der Osttiroler Viehverwertung auf.

Geplant wurde der agrarische Komplex mit Halle und Stallungen vom Architektenbüro Machné.
Den erwarteten "großen Bahnhof" gab´s bei der Eröffnung der RGO-Arena im Lienzer Industriegebiet Peggetz am 28. April. Die Raiffeisen Genossenschaft Osttirol zählt zu den erfolgreichsten Agrarvereinigungen Österreichs und baut Schritt für Schritt an einem agrarischen Zentrum beachtlichen Ausmaßes.
Bis zu 1000 Menschen fasst die neue RGO-Arena, die nicht nur für Versteigerungen sondern auch für Bälle und andere Events genutzt werden soll.
Nach Tankstelle und RGO-Technikzentrum eröffnet jetzt das neue Zentrum für Viehzucht und Handel und in den nächsten Jahren werden wohl auch die Landwirtschaftskammer und der Haus- und Gartenmarkt an den neuen Standort übersiedeln. Es dauerte Jahre, bis die Genossen ausreichend Grundstücke für ihr agrarisches Zentrum beisammen hatten. Es wurde nicht nur gekauft, sondern auch getauscht, zum Beispiel 2001 mit den Dominikanerinnen und später mit dem Nachbarn Durst, der für sein Forschungszentrum ein zusätzliches Grundstück brauchte. Die Genossenschaft konnte eine geeignete Fläche zum Tausch anbieten, eine Flächenexpansion nach Westen war plötzlich möglich und damit ein Wirtschaftskomplex, der insgesamt  fünf Millionen Euro kostete. Das Land zahlte zwar kräftig dazu – Festredner Anton Steixner: "Wenn ma derfn hättn, hätt ma eich noch mehr gezahlt" – aber den Löwenanteil finanzierte die Bauernvereinigung selbst, "ohne einen Quadratmeter Grund zu verkaufen", wie Obmann Franz Ganeider in der Eröffnungsrede unterstrich.
Rinderzucht-Obmann Johann Steiner, Pfarrer Jean Paul, RGO-Direktor Thomas Diemling und Obmann Franz Ganeider auf dem Rundgang durch die neuen Stallungen. Fotos: Brunner Images
Ganeider unterrichtet in der Landwirtschaftlichen Lehranstalt und hatte dort unter anderem Pfarrer Jean Paul Quedraogo als Schüler. Der Lienzer Stadtpfarrer mit Wurzeln in Afrika und landwirtschaftlicher Ausbildung segnete die neuen Gebäude. Neben der Versteigerungsarena, die 1000 Menschen Platz bietet, sind in den Komplex Büros, eine Gastroeinheit, Stallungen, Waschboxen, Melkkammern und ein "Spermashop" integriert. Geplant hat das Architektenbüro von Hans Peter Machné, es wurde unter sieben Teilnehmern in einem verdeckten Wettbewerb als eindeutiger Sieger ermittelt. Machné verzichtet, passend zum Thema, auf gestalterischen Schnickschnack, setzt auf puren Beton, Holz, funktionale Klarheit und kraftvolle Formensprache, man spürt, dass dieses Haus auch zigtausenden Rinderhufen standhalten wird. Mastermind in der Umsetzung war vor allem RGO-Direktor Thomas Diemling, der sich zwar über rege Nachfrage von Ball- und anderen Veranstaltern freut, die neue RGO-Arena aber ganz eindeutig als herausragendes Viehvermarktungszentrum im Dreieck Osttirol, Oberkärnten, Südtirol sieht. Sieben Zuchtrinder- und zwei Schafversteigerungen veranstaltet die RGO im Jahr, dazu kommen sieben Einsteller-Versteigerungen der Landwirtschaftskammer. Wenn gerade nicht mit Rindern oder Schafen gehandelt wird, dürfen in der neuen Arena Maturanten das Tanzbein und Boxer die Fäuste schwingen.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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