Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören

Im medizinischen Notfall Flugrettung kostenlos

Land Tirol und Sozialversicherungen bezahlen künftig den Hubschrauber.

Der ÖAMTC fliegt die Hälfte der jährlich 2100 Rettungseinsätze bei medizinischen Notfällen in Tirol.
Eine Hubschrauberbergung nach einem Freizeitunfall kann nach wie vor teuer werden. Bei einem medizinischen Notfall muss der Patient aber nicht in die Tasche greifen, egal welche Farbe der anfliegende Rettungshubschrauber hat. Das Land Tirol und die in der Flugrettung tätigen Heliunternehmen einigten sich auf einen einheitlichen Pauschaltarif von rund 2.000 Euro für Einsätze im medizinischen Notfall. Dieser wird von Sozialversicherung und Land bezahlt. „Wenn ein medizinischer Notfall vorliegt, erhält der Patient ab sofort keine Rechnung mehr – und zwar unabhängig davon, welches Unternehmen fliegt“, erklärt Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg in einer Aussendung. Wer etwa einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erleide, müsse für die Rettungskosten nicht selbst aufkommen. Klassische Sport- und Freizeitunfälle sind von der Neuregelung weiterhin nicht erfasst. Hier gelte das Prinzip der Eigenverantwortung, sagt Tilg, der damit rechnet, dass die Ausgaben des Landes für Flugrettung durch diese Maßnahme um eine Million auf insgesamt zwei Millionen Euro pro Jahr steigen. Wie bisher übernimmt die Sozialversicherung ihren Anteil an den Flugrettungskosten, für den Rest kommt das Land Tirol auf. Die Regelung gilt rückwirkend ab Jahresanfang. Wer seit dem 1. Jänner 2012 von einem Hubschrauberunternehmen eine Rechnung für einen medizinischen Notfall erhalten hat, bekommt diesen Betrag rückerstattet. Sonstige Härtefälle werden geprüft. „Ich bedanke mich bei aller Heliunternehmen, dass sie im Sinne der Tiroler Bevölkerung an einem Strang mit dem Land Tirol und der Sozialversicherung ziehen“, freut sich LR Tilg den positiven Abschluss der Verhandlungen. Ab sofort werden keine Rechnungen mehr an NotfallpatientInnen ausgestellt. In den nächsten Wochen werden die Verträge zwischen dem Land Tirol und den einzelnen Heliunternehmen geschlossen. Eine entsprechende Grundsatzvereinbarungen wurde am 6. Mai unterschrieben. 2.100 Notfalleinsätze Pro Jahr gibt es in Tirol rund 7.700 Einsätze der Flugrettung. Davon sind 2.100 Rettungseinsätze auf medizinische Notfälle zurückzuführen. Von diesen 2.100 medizinischen Einsätzen wird rund die Hälfte von ÖAMTC-Notarzthubschraubern geflogen. Der Rest verteilt sich auf die übrigen Anbieter.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Keine Postings

Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren