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Westsahelzone bleibt Dauerauftrag

Augustsammlung: Caritas ruft zu Solidarität mit Betroffenen in Mali und Burkina Faso auf.

Bei der diesjährigen Augustkampagne der Caritas steht die Hilfe für die Sahelzone im Mittelpunkt, berichtete der Direktor der Caritas Tirol, Georg Schärmer. In den Schwerpunktländern der Caritas Tirol – Mali und Burkina Faso – sind 6,5 Mio. Menschen vom Hunger bedroht, über 67.000 Menschen sind aus dem Norden Malis über die Grenze nach Burkina Faso geflüchtet. Zwar habe die Regenzeit endlich begonnen, doch besteht trotz erster aufkeimender Saaten immer noch die Gefahr, dass Wanderheuschrecken die Ernten vernichten könnten und die Versorgung der Menschen nicht sicher ist.

Mit der Verteilung von Nahrungsmitteln, Saatgut und landwirtschaftlichen Geräten etwa greift die Caritas den Betroffenen vor Ort unter die Arme. Wenngleich die Strategien zur Hungerbekämpfung Früchte getragen haben, so Schärmer, so bleibe die Sahelzone weiterhin ein „Dauerauftrag“. Schon 1973, in der Geburtstunde der internationalen Caritashilfe in Tirol, ging es hauptsächlich um die Hungerkatastrophe in der Westsahelzone.

Schärmer zu den geschichtlichen Parallelen: „Wir vergessen manchmal, dass Tirol ein Hungerland war und ebenfalls von Heuschreckenplagen, wie z. B. im 13. Jahrhundert, heimgesucht wurde. Auch hier sind die Anbauflächen sehr reduziert, und ohne Lebensmittelzulieferung und dem wirtschaftlichen Aufschwung durch den Tourismus mit der Schaffung von Arbeitsplätzen wären wir heute noch ein Hungerland. Daraus erwächst eine kleine historische Verpflichtung!“ Im Rahmen der Augustsammlung werden mit Kirchensammlungen und gezielten Aktionen Gelder für die umfassenden Maßnahmen der Caritas in diesem Gebiet zusammengetragen. Spenden können unter dem Kennwort „Augustsammlung 2012“ auf das Spendenkonto der Caritas sowie auch online überwiesen werden.

Caritas Tirol-Direktor Georg Schärmer und der Osttiroler Dienststellenleiter Andreas Huber machen auf die laufende Augustsammlung aufmerksam.

Die Caritas legt ihr Augenmerk aber auch auf die Situation in Osttirol, wie der frisch gebackene Dienststellenleiter Andreas Huber betont. In den Hauptbereichen Klassische und Sozialpädagogische Familienhilfe sowie Sozialberatung absolvierten die insgesamt sieben Osttiroler Mitarbeiter alleine im Vorjahr knapp 8.000 Stunden, die von Gemeinden, Caritas und den Familien (einkommensabhängig) selbst finanziert werden. Das Land Tirol stoppte vor zwei Jahren seine Beihilfen zur Caritas-Familienhilfe, so Schärmer, somit sind die Gemeinden zur freiwilligen Mitfinanzierung aufgefordert. Dabei streut der Tiroler Caritas-Direktor den 33 Osttiroler Kommunen Rosen: „Alle Osttiroler Bürgermeister bekannten sich klar zu einer Kopfquote von 1,20 € pro Einwohner. In Nordtirol meinten viele Gemeinden, dass sie sich das nicht leisten könnten.“

Dabei nehmen auch in Tirol familiäre Probleme immer mehr zu. Geschätzte 20.000 Kinder sind von Sucht- und Alkoholproblematik in der Familie betroffen. Auch in Osttirol sei an die Einrichtung einer kinderpsychologischen Einrichtung zu denken, so die Caritas-Verantwortlichen.

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