Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören

Grundwasser heizt und kühlt Großkaufhaus Lienz

Neben Tiefbrunnen wurde zweite EKZ-Ausfahrt vom Gemeinderat genehmigt.

Gegenüber dem Dolomitenhotel, dort, wo jetzt die kleine Grünfläche ist, soll die zweite Rampe aus der Kaufhausgarage führen. Auf dem Lugger-Luftbild gut zu sehen ist auch der geförderte Bauplatz südlich der Bundesstraße. Hier soll unter anderem ein Hotel einziehen.
Mit einer umweltfreundlichen Grundwasserwärmepumpe soll das an der Dolomitenkreuzung geplante Großkaufhaus Lienz geheizt und gekühlt werden. Das Verfahren ist technischer Standard. Ungewöhnlich ist die Größenordnung, in der sich der Wassertausch bei diesem EKZ abspielen soll. Satte 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser würden mittels Förderbrunnen aus ca. 25 Metern Tiefe nach oben zur Kaufhaus-Wärmepumpe gefödert, mehr als der gesamte Trinkwasserbedarf der Stadt. Je nach Jahreszeit soll dieses Wasser für Kühlung oder Heizung verwendet werden und um einige Grad kälter oder wärmer wieder in den unterirdischen Grundwassersee zurückgelangen. "Kein Problem für die Wasserversorgung" beruhigte Wasserwerksleiter Karl Schupfer im Gemeinderat, schließlich bleibe die unterirdische Wassermenge gleich. Lienz ist auf riesigen Grundwasserreservoires gebaut, die als beinahe unerschöpflich gelten. Entsprechend emotionslos erteilte der Gemeinderat auch alle baurechtlichen Genehmigung, die das Kaufhaus noch benötigt, darunter jene für eine zweite Ausfahrt aus der rund 400 Stellplätze umfassenden, mehrstöckigen Tiefgarage. Bisher waren zwei Einfahrten aber nur eine Ausfahrt an der Andreas-Hofer-Straße geplant. Jetzt soll eine zusätzliche Rampe gleich nach der Dolomitenkreuzung in die Bundesstraße Richtung Westen einmünden. "Es wird so oder so eine Katastrophenkreuzung", erklärte dazu VP-Gemeinderat Stephan Tagger lapidar. Als Wirtschaftsförderung für den "Bauteil 2" auf der anderen Straßenseite – immerhin ein Gebäude mit 3500 m2 Nutzfläche – werden der Hobag AG die Erschließungskosten erlassen. Begründet wird das mit dem Vorhaben, auch ein Hotel in diesem Objekt unterzubringen. Genau genommen ist seit kurzem allerdings nicht mehr die Hobag AG für den Bau des Riesenkomplexes zuständig, sondern deren Tochtergesellschaft Ulysses Immobilien GmbH mit Sitz in der Lienzer Zwergergasse. Als deren Geschäftsführer firmiert, wie bei der Hobag AG, Günther Bachmann.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

2 Postings

nanny
vor 12 Jahren

Gebe thomas vollkommen recht, ein sicher entbehrliches Großprojekt mit schwer einschätzbaren Spätfolgen. Aber es gibt anscheinend viele, die das alles als richtig ansehen, und das sind nicht nur Politiker. Naja.

 
0
0
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
thomas
vor 12 Jahren

Das ganze Projekt ist ein Wahnsinn! Unglaublich, dass sowas genehmigt wurde... Das wird das Verkehrsinfarkt an der B 100 bedeuten! Und wenn dann jemand noch beim MC-Donalds über den Zebrastreifen geht, der sich wie eine Zufallsampel auswirkt, gibts Stau bis Leisach! Wo soll das hinführen in Lienz?

 
0
0
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren