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Blanik lässt die Schwarzen alt aussehen

Das Auswärtsspiel der ÖVP nutzte die Lienzer Bürgermeisterin für einen Heimsieg.

Elisabeth Blanik hat nach der Kinderbetreuung jetzt auch das Thema Altenheim besetzt. Foto: Tobias Tschurtschenthaler
Wer die letzte Septemberwoche politisch beobachtet hat, könnte fast Mitleid mit den Osttiroler Schwarzen kriegen. Da fahren 14 VP-Bürgermeister nach Brüssel, dirigiert von Andreas Köll und versuchen, sich als Millionenbringer für die Region zu positionieren. Derweil setzt sich zu Hause die Lienzer SP-Bürgermeisterin Elisabeth Banik vor die Medien und verkündet: "Wir bekommen ein neues Altenheim in Nußdorf-Debant." Was für ein Timing! Blanik leitet den zuständigen Gemeindeausschuss, schon klar. Aber der Bau eines weiteren Altenheimes ist bezirksweit seit Jahren Thema und ein massiv auch von den Planungsverbänden forciertes Projekt. Die freudige Nachricht just dann zu überbringen, wenn alle relevanten VP-Mitspieler in der Ferne weilen, das ist eigentlich ein Affront und auf jeden Fall ein politischer Schachzug. Gönnerhaft winkte Elisabeth Blanik in Richtung Brüssel und erwähnte die gute Mitarbeit der VP-Kollegen. Auf deren Rückkehr gewartet hat sie nicht. Und als ob das noch nicht genug wäre, erläuterte die Lienzer Bürgermeisterin frohgemut auch noch die Ausbaupläne für die Altenheime in Matrei und Sillian. Man kann sich vorstellen, wie die Zornesröte in die Köpfe der schwarzen Brüsseldelegation stieg. Rasch wurde fernab der Heimat an einer Presseaussendung gebastelt, versendet über das Gemeindeamt Matrei und unterzeichnet von Andreas Köll, Erwin Schiffmann und Andreas Pfurner. Zu spät. Elisabeth Blanik hat ein weiteres wichtiges Thema besetzt, das den Menschen nahe geht. Mit historischer Kausalität hält sie sich dabei nicht auf. Was wer wann erfunden hat, das zählt nicht in der politischen Öffentlichkeitsarbeit. Der Wähler hat kein Gedächtnis. Auch wenn der Matreier Bürgermeister und mögliche VP-Spitzenkandidat über sein Hausblatt ausrichten lässt, dass die Zusammenarbeit zwischen ihm und Blanik super sei – wenige Monate vor der Landtagswahl muss Andreas Köll erkennen, dass ihm die quirlige Lienzer Bürgermeisterin in taktischer Hinsicht zumindest ebenbürtig ist. Mehr noch: während Köll immer tiefer im Morast der eigenen Finanzmalaise watet und immer komplexere Erklärungsversuche für seine Politik benötigt, konzentriert sich Blanik auf das politisch Fassbare, macht einfache Ansagen und gibt die Themen vor: Kindergarten eröffnet. Ganztagsschule eingetütet. Altenheim wird gebaut. Die alten Stadtimmobilien sind lukrativ verkauft. Das neue Vereinsheim ist ebenso auf Schiene wie das Jugendzentrum. "Wir waren auch dabei", ruft die ÖVP aus der zweiten Reihe und sieht dabei ziemlich alt aus.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

12 Postings

alice
vor 12 Jahren

Hallo Bergfex, Du scheinst hier etwas nicht zu verstehen. Aber bitteschön, wenn du schon auf Lienz bestehst, dann noch ein Rechenbeispiel, vielleicht verstehst du dann, dass du falsch liegst:

Bürgermeisterwahlen Lienz 28.3.2010 Wahlberechtigte 10009, abgegebene Stimmen 6.496, Stimmen für Dr. Hibler 3.221, das macht nach deiner Rechnung (?) 32,18 %

Bürgermeisterwahlen Lienz 6.2.2011 Wahlberechtigte 10009, abgegebene Stimmen 6.811 Stimmen für Dipl.Ing. Blanik 3.717, das macht wiederum nach deiner Rechnung 37,13 %

Richtig ist aber (wenn man die ungültigen Stimmen berücksichtigt) 2010 Dr. Hibler hatte 2010 50,11 % der gültigen Stimmen und war damit zum Bürgermeister gewählt 2011 Dipl.Ing. Blanik hatte 2011 55,30 % der gültigen Stimmen - nun ist sie für diese Legislaturperiode die Bürgermeisterin von Lienz

Lesen..... verstehen .... aber vielleicht willst du nicht verstehen, damit deine "Schwarze" Welt nicht durcheinander gerät ....

 
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bergfex
vor 12 Jahren

@alice, ich sprach von LIENZ, nicht von Landtagswahlen. lesen....verstehen....

 
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alice
vor 12 Jahren

Hallo Bergfex! Zu deiner Information: nachzulesen auf www.wahlen.tirol.gv.at Ergebnis Landtagswahlen 2008 Wahlberechtigte 520.527 Abgegebene Stimmen 342.713 Stimmen für die ÖVP 136.401 - 40,5 %. - 16 von 36 Mandaten lt. deiner Rechnung 26,2% der Wahlberechtigten

Landtagswahlen 2003 Wahlberechtigte 483.559 Abgegebene Stimmen 294.527 Stimmen für die ÖVP 144.774 - 49,5 % - 20 von 36 Mandaten lt. deiner Rechnung 29.9 % der Wahlberechtigten - die ÖVP erreichte die absolute Mehrheit

So ist es eben in der Demokratie - nur jene Wähler entscheiden, die auch zur Wahl gehen. Anders wäre ein Regieren nicht möglich. Aber was für die ÖVP gilt, das sollte auch für die politischen Mitbewerber gelten.

 
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Senf
vor 12 Jahren

@bergfex: deine postings versteh ich nicht ganz, dürften aber voller fanatismus sein und das ist nicht gut. "ich ecke gerne an" ist wohl ein zugeständnis, absichtlich zu stänkern. übrigens: das ergebnis der wahl ist in der demokratie zu akteptieren, egal in welchen verhältnis es ausgeht, andernfalls wär ja nichts mehr regierbar, das fängt schon bei den vereinen an. als nichtlienzer gratuliere ich dem "schneewittchen", weil es gute arbeit macht und sie würde sich sicherlich leichter tun, wenn sie eine geordneters haus übernommen hätte können. fragt doch einmal nach, wieviele jobs und aufträgte seinerzeit wettbewerbslos unter frau machne an das gleichnamige architektenbüro ergingen. oder warum kann denn ein schwarzes Entsorgungsunternehmen seit jahrzehnten ohne ausschreibung und damit ohne wettbewerb ein derartiges müll-entsorgungsimperium aufbauen, und mit den satten gewinnen teure imobilien in lienz aufkaufen? die antwort wird wohl im politischen geflecht des gemeindeverbandes zu finden sein, der ja nur aus schwarzen vertretern besteht. es mag schon sein, dass alles gut funktioniert, aber leider zu lasten aller haushalte und unternehmen osttirols. pfründe und günstlinge im system müssen erhalten bleiben, sie zu verlieren, schafft angst. Und genau deswegen wird hier im forum politisch gestänkert - eigentlich schade. an der leistung der stadt-övp zweifle ich immer mehr, weil ja nur mehr in blaue inszeniert wird (früheres posting jugendhaus). das demokratische verständnis hat sich gott sei dank geändert, von den ehemaligen verschworenen parteizuträgern zur mündigkeit der wähler. und das ist wohl auf die politisch eingeführte chancengleichheit in der schulausbildung zurückzuführen, gegen die sich die granden der övp ende der sechzigerjahre ja so gewehrt haben. aber vielleich habe sie es damals schon geahnt, was auf sie zukommt. frau blanik hat in dieser periode das sagen und die verantwortung, die nächste wahl wird ihre arbeit bestätigen - oder nicht!

 
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Leonhard
vor 12 Jahren

Was wer wann erfunden hat, das zählt nicht .....

Herr Dr. Pirkner, für mich zählt aber schon in der Beurteilung eines Mediums, dass Sie dauernd Geschichten erfinden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Präsentation des Schreibens vom Land betreffend das Heim in Nußdorf-Debant durch Blanik nicht geplant oder getimt war.

Und nur weil halt Ihr Feindbild Köll bei der Brüssel-Reise auch dabei war, sind die Bemühungen der Osttiroler, bessere Voraussetzungen für die nächste Förderperiode bei den Entscheidungsträgern der EU zu schaffen, nicht automatisch schlecht. Auch auf die Gefahr hin, dass dieses Posting nicht veröffentlicht wird, Sie Herr Dr. Pirkner und vielleicht einer Ihrer Mitarbeiter haben es wenigstens gelesen ....

 
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nanny
vor 12 Jahren

Dass Frau DI Blanik ein politisches Talent ist, das bezweifelt doch niemand. Sie weiß auf der Klaviatur des Populismus vortrefflich zu spielen. Dass alles, was gemacht wird, auch Teamarbeit ist - naja, hie und da lässt man halt da ein lobendes Wörterl "für die anderen" fallen. Leider muss man ergänzend sagen: dass Frau Blanik so gut "ankommt" ist vor allem dem fehlenden politischen Charisma der derzeitigen Stadt-ÖVP zu danken. Gut arbeiten allein genügt in der heutigen Informationsgesellschaft nicht - man muss es auch richtig verkaufen können. Politisches marketing eben.

 
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PdL
vor 12 Jahren

Darf man die Namen der 14 Bürgermeister erfahren?

Sowie die damit verbundenen Spesen?

Als gelernter Österreicher und Tiroler hat man eher den Eindruck, dass es sich hier wieder mal eher um einen netten Ausflug geht, als um eine notwendige Tätigkeit.

 
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bergfex
vor 12 Jahren

@ milou, das ich peinlich bin weiß ich, ich ecke nun einmal gerne an.

@ alice, ...sie wurde von den Lienzern mit deutlicher Mehrheit gewählt ?? Von denen, die überhaupt zur Wahl gingen. Das heißt noch lange nicht, von der Mehrheit der Wahlberechtigten.

 
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Churchill
vor 12 Jahren

ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt ;-) aber dieser investigative Stil gefällt mir sehr gut!! weiter so!

 
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milou
vor 12 Jahren

lieber vpfex, das ist nur peinlich!

 
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alice
vor 12 Jahren

Lieber Bergfex! Du scheinst über hellseherische Fähigkeiten zu verfügen. Würde vorschlagen - jetzt lassen wir sie einmal eine Periode arbeiten und schauen uns dann die Bilanz an. Einem Demokraten würde es gut anstehen, das Votum der Wähler zu akzeptieren - sie wurde von den Lienzern mit deutlicher Mehrheit gewählt. Bei der nächsten Wahl wird sich zeigen, ob sie aufgrund ihrer Bilanz wieder das Vertrauen erhält. Ich weiß schon, es tut weh, nach so vielen Jahren der Macht, zu sehen, dass auch andere etwas können, aber man sollte fair bleiben.

 
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bergfex
vor 12 Jahren

Lasst dem Schneewittchen die Freude, diese Periode fertig zu "regieren" , bevor sie wieder am Abstellgleis steht. Es gefällt ihr halt mit der Keule andere zu picksen , um vom eigenen Unvermögen ab zu lenken.

 
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