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Matrei berät geheim über Bau zweier neuer Kraftwerke

Matreis Opposition warnt vor "Schnellschüssen" und davor, das Wasser zu "verscherbeln".

Geschlossen lud die „Matreier Liste“ am Dienstag, 13. November, zu einem Pressegespräch in Matrei. Ausschlaggebend dafür, war die Einladung der Marktgemeinde Matrei zu einer „internen Gemeinderatssitzung“ am Donnerstag, 15. November. „Unzulässig“, wie die Oppositionspolitiker erklären. „Für eine interne Sitzung benötigt man eine Zweidrittelmehrheit, welche die Köll-Liste alleine aber nicht hat“, betonte Listenführer Oswald Steiner. Demnach muss die Sitzung öffentlich gemacht werden. Was pikant werden dürfte, denn es deute einiges darauf hin, dass bei der Gemeinderatssitzung etwas beschlossen werden soll, was nicht an die Öffentlichkeit gelangen dürfe. Daher sei auch der Termin so gelegt worden, dass die arbeitende Bevölkerung daran nicht teilnehmen kann, vermuten die Oppositionsmandatare. Auch die Presse habe man nicht eingeladen.
Oswald Steiner ist der Überzeugung, dass man das Matreier Wasser nicht verscherbeln dürfe, nur um Finanzlöcher zu stopfen. Foto: Brunner Images
Genährt wird der Verdacht durch die Tagesordnungspunkte. Denn zum einen kommt eigens Tiwag-Vorstand Bruno Wallnöfer nach Matrei, um dem Gemeinderat das Projekt eines Lauf-/Ausleitungskraftwerkes am Tauernbach vorzustellen, und zum anderen will man darüber beraten und eine Absichtserklärung beschließen, wie man beim Laufkraftwerk im Abschnitt „Brühl-Huben“ weiter vorgeht. Dies will die Gemeinde Matrei mit Michael Theurl, Chef der Firma Theurl Leimholzbau GmbH in Assling, unter Vereinbarung einer zivilrechtlichen Verschwiegenheitspflicht unter den Vertragspartnern behandeln. „Wir werden nicht zulassen, dass über ein so wichtiges Zukunftsthema von Matrei, unter dem Mantel der Verschwiegenheit, Beschlüsse gefasst werden“, betont Oswald Steiner, der mit seinen Mitstreitern die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten will. „Nur um die enormen Kontoüberziehungen abzudecken, darf man nicht das Wasser verscherbeln“, warnt Steiner Bürgermeister Andreas Köll vor "Schnellschüssen".
Gemeinderätin Regina Köll beschwerte sich darüber, dass man die Unterlagen bislang noch nicht einsehen konnte. Foto: Miriam Raneburger
Ebenfalls für fragwürdig hält Gemeinderätin Regina Köll die Tatsache, dass man am Donnerstag Verträge abschließen soll, deren Unterlagen man bis zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht einsehen konnte. „Und bei der Sitzung bekommt man dann ein 20-Seiten starkes Buch vorgelegt, um es in aller Eile abzusegnen“, ärgert sich Regina Köll. Zwar herrscht über die Sinnhaftigkeit der Kraftwerke auch innerhalb der „Matreier Liste“ keine Einigkeit, doch bei zwei Punkten ist man einer Meinung: Bevor die Faktenlage mit den Natura 2000 Gebieten nicht geklärt sei, mache es keinen Sinn, einem solchen Projekt nachzugehen. Und wenn man schon ein Kraftwerk bauen will, dann nicht mit einem privaten Investor. „Öffentliches Wasser soll in Öffentlicher Hand bleiben“, legt sich Steiner fest, und fügt hinzu: „Um die Einmalzahlung von 1,6 Millionen Euro, oder 100.000 Euro jährlich für die Zeit der Betriebsdauer des Tauernbachkraftwerks, kann man solch ein zukunftsträchtiges Projekt nicht verscherbeln, denn bei 80 Gigawattstunden Leistung, streift die Tiwag jährlich vier Millionen Euro ein.“

7 Postings

G_J_Hahne
vor 11 Jahren

Die BM wollen das Gemeindeeigentum Wasser verschenken!?

Mit geheim beginnt mal wieder alles! Wie auch schon an anderer Stelle, jetzt auch in Matrei! Die TIWAG will bei 2 Wasserkraft-Projekten in Matrei eine einmalige Zahlung von 1,6 Millionen € und 100.000 € jährlich leisten, nimmt selber aber bei 80GWh 4 Millionen € jährlich ein! Die TIWAG erhält bei 40GWh für das Dorferbachkraftwerk in Hinterbichl 2 Millionen € pro Jahr! Habe leider keine Ahnung was Prägraten von der TIWAG für die Errichtung des Kraftwerkes erhalten hat? Einmalig? Jährlich? Ist auch so eindeutig, wer von den Gewässern Osttirol´s ungleich mehr profitiert, EVU´s oder Gemeinden, und das bei jedem Projekt! Haben die BM/Gemeinden nicht verstanden, welch kostbares Gut ihre Gewässer darstellen. Jedenfalls werden die Wasserrechte von den Gemeinden an die EVU´s abgetreten, aber die Verschuldung der Gemeinden bleibt! Über eine Kraftwerks Laufzeit bspw. über 50 Jahre sind die Aufwendungen der EVU´s für die Gemeinden im unteren einstelligen Prozent- oder gar Promillebereich, eben nur Peanuts! Solange sich die BM und Gemeinden weiterhin so gegenüber den EVU´s anbiedern, wird kein Fluss und kein Bach von der Naturzerstörung verschont bleiben!

 
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wolf_C
vor 11 Jahren

... wenigstens braucht die offizielle Gemeinde dafür keine Werbe- und PR-agenturen, wie das in anderen Gemeinden mit anderen Bürgermeistern der Fall ist, kommt mir ehrlicher vor, auch wenn ich diese Bürgermeisterkraftwerktitis überhaupt nicht mag, und allgemeines Wassergut den Privaten zu verschenken ist mir noch ungeheuerlicher ...

... heute liegt der Preis auf der eex Strombörse aktuell bei 5-6cent/KWh maximum, ob sich da gute Geschäfte noch ausgehen? oder gleich noch mehr Schulden gemacht werden? aber wie gesagt, die einen Bürgermeister brauchen PR- und Werbefirmen um ihren Wahlschäflein etwas einiz'druckn, weil sie selber nicht dran glauben?

... interessant noch dazu die Aussagen des eon-chefs, falls sich jemand interessiert was wirklich abgeht ...

 
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sonnenstadtler
vor 11 Jahren

...is nur guet, dass sie es selber nit amol mehr kennen, sonst müsst ma sich eh erbarmen a no ;-) so viel arroganz muss ja weh tun a, oder nit?

 
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holzwurm
vor 11 Jahren

Kann es sein, dass die neoliberalen Kämpfer des schwarz-schwarzen Spiels (Land und TIWAG) noch einmal schnell ihr Unwesen versuchen(!), bevor das System zusammenkracht? Die kommende Landtagswahl wirft ihre Schatten voraus und für Vorhersagen braucht es keine Institute mehr. Nur weiter so mit dem respektlosen Umgang mit Mensch und Natur, dann heißt es bald, bye- bye Gletscherwassereuros!

 
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bergfex
vor 11 Jahren

Danke für die Info, entschuldige mich wegen des Kommentars.

 
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Gerhard Pirkner
vor 11 Jahren

Lieber Bergfex, alle unsere Kommentare werden derzeit aus technischen Gründen händisch freigeschaltet. Mit anderen Worten: jemand aus der Redaktion muss sich einloggen und den Freischaltknopf drücken. Obwohl wir weit mehr als die üblichen Bürostunden arbeiten, sind auch meine Kollegen und ich gelegentlich mit anderen Dingen beschäftigt. Ich bitte alle Poster deshalb um etwas Geduld, falls ein Kommentar nicht in wenigen Minuten auftaucht.

 
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bergfex
vor 11 Jahren

Warum darf man bei den Köllschen Aktivitäten nicht mehr posten. Hockt euch der Köll im Nacken, liebe Dolomitenstadt ?????????????????????????

 
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