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Alte Briefe befeuern den schwelenden Agrarstreit

Grüne und Dinkhauser berufen sich auf den Altbürgermeister von Ainet.

Seit Jahrzehnten wogt in Osttirol zwischen den Gemeinden und Agrargemeinschaften ein Streit um die Besitzverhältnisse von Gemeindegut. Ein zu Jahresbeginn aufgetauchter Briefwechsel zwischen dem damaligen Landeshauptmann Eduard Wallnöfer und Alois Girstmair, Alt-Bürgermeister von Ainet, aus dem Jahr 1969, stützt den Vorwurf der Gemeinden, dass damals nicht alles korrekt abgelaufen sei. In dem Schreiben prangert Girstmair nämlich an, dass er nicht verstehen könne, weshalb es eine Übertragung von Gemeindegut an die Agrargemeinschaften geben müsse. „Es ist für mich unbegreiflich, dass man unsere Gemeinde, die für alle Gemeindemitglieder in gleicher Weise sorgt, und die in den letzten 70 Jahren 88 % der Nutzungen aus dem Gemeindewald hatte, nun mit etwa 23 % abspeisen will“, ärgert sich Girstmair. Seiner Meinung nach sei der Verhandlungsleiter keineswegs objektiv gewesen, sondern habe nur die Belange der Agrargemeinschaftsmitglieder vertreten.
Aufgrund eines aufgetauchten Briefwechsels zwischen Bgm. Alois Girstmair und LH Eduard Wallnöfer zum Thema Nutzungsrecht des Waldes in Ainet, ist der Agrarstreit erneut entbrannt.
Eine Sicht, die Wallnöfer nicht teilte. Es sei deshalb zu einer Eigentumsübertragung an die Agrargemeinschaften gekommen, weil durch „die allgemeine Strukturumwandlung im Land das bäuerliche Element in den Gemeinden zurückging.“ Deshalb seien die Gemeindeguts-Nutzungsberechtigten eine Minderheit. "Um hierüber einen Konfliktstoff aus der Gemeindestube zu entfernen, war man auch von politischer Seite an diesen Regulierungen sehr interessiert", so Wallnöfer, der an Girstmair appellierte, dass ihm "sehr daran gelegen sei", wenn dies auch in Ainet so durchgeführt würde. Für die Grünen und die Mitglieder der Liste Fritz ein absolutes "Agrarunrecht", das es sofort zu beheben gelte. „Es ist höchste Zeit, dass die ÖVP ihre Schuld an dieser Misere eingesteht und am Beginn des Superwahljahres reinen Tisch macht“, so der Agrarsprecher der Grünen, Georg Willi. Man habe den Nachweis erbracht, dass „diese unfassbaren Wertverschiebungen politisch gewollt und gesteuert waren“. Daher müsse der Landtag diesen Rechtsbruch "rechtlich sanieren" und die Rückübertragung des Gemeindegutes an die Gemeinden gesetzlich festschreiben. Ähnlich sieht dies auch Fritz Dinkhauser: „Der Briefwechsel und andere uns vorliegende Papiere beweisen und belegen die politische Absicht hinter den Agrarverschiebungen zu Ungunsten der Gemeinden." Er finde es daher skandalös, dass Landeshauptmann Günther Platter die Papiere zwar kenne, in dieser Sache aber keinen Finger rühre. „Die ÖVP-SPÖ Landesregierung lässt wider besseren Wissens die Tiroler Mehrheitsbevölkerung zu Gunsten einer Minderheit im Stich“, ärgert sich Dinkhauser. Die Originalbriefe aus dem Jahr 1969 zum Download!

Ein Posting

defregger
vor 11 Jahren

Einfach nur der Hammer, wie die "Schwarzen" (Alleinherrschaft, Diktatur) hier auf unrühmlicheweise das Hab und Gut aller Gemeindebürger, nur einer bestimmten Zielgruppe (Bauern) zugeschanzt hat. Anfang der 70iger Jahre hat nicht ein einziger Bauer seinen Hof bzw. seine Landwirtschaft im gesamten Defereggental aufgegeben. Für mich alles faule Ausreden vom( Waldi) und es grenzt an eine wunderbare Bananerepublick (Tirol) die dies eingefäldet und zugelassen hat Es ist höchste Eisenbahn diese Enteignung zeitnah rückgängig zu machen.

Also, liebe ÖVP und liebe Bauern, gebt dem Kaiser was des Kaiser´s war und ist!

Herzlichst ihr df.

 
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