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Lienzer Hallenbad wird vermutlich saniert

Um- und Ausbau rund drei Millionen Euro günstiger als Neubau.

Nachdem VP-Vizebürgermeister Meinhard Pargger bereits per Presseaussendung vorgeprescht war, legte am 24. Jänner Bürgermeisterin Elisabeth Blanik in Sachen Lienzer Hallenbad nach: Die Stadtregierung segelt offenbar nach Jahren der Neubaudiskussion jetzt einhellig auf Sanierungskurs und will bereits Anfang Februar klare Verhältnisse schaffen. Blanik: "Unabhängig voneinander belegen zwei Gutachten, dass ein Umbau und eine Erweiterung auf der Basis der bestehenden Struktur um knapp drei Millionen Euro günstiger kämen, als ein Neubau." Einerseits habe der Ziviltechniker Hagen Pohl im Auftrag der Stadt diese Variante geprüft, andererseits ergriff Architekt Hans-Peter Machné die Initiative und ließ auf eigene Kosten die Sinnhaftigkeit einer Sanierung prüfen. Machnés Vater Manfred hat das Hallenbad in den siebziger Jahren entworfen. "Es ist eine gute Architektur", erklärt die gelernte Architektin Blanik und legte auch Details des von Machné vorgeschlagenen Umnutzungs- und Ausbaukonzepts vor. Sollte der Gemeinderat am 5. Februar zustimmen, dann könnte dieses Konzept schon kurzfristig zur Basis einer internationalen Ausschreibung werden. Es sieht eine Saunalandschaft über dem Kabinentrakt, eine deutlich aufgewertete Kinderzone, ein Gymnastikbecken und ein größeres Außenbecken vor. Die Gastronomie würde neu organisiert, das 25-Meter-Becken bliebe generalsaniert an Ort und Stelle. Fundamental neu und ein Musterbeispiel könnte das Energiekonzept werden. Machne hat dafür bei der IG Passivhaus angeklopft, die angeboten habe, ein Konzept für Österreichs erstes "Passiv-Schwimmbad" zu entwickeln. Last but not least würde bei der Um- und Ausbauvariante die Finanzierung praktisch ab dem Gemeinderatsbeschluss stehen. Blanik: "Wir haben immer gesagt, wir stemmen zehn Millionen Euro selbst. Bei drei Millionen Einsparung könnten wir mit zugesagten Landesgeldern und etwas Hilfe durch den TVBO sehr rasch in die Umsetzung gehen." Ursprünglich waren 18 Millionen Euro für das Bad kalkuliert, davon 15 für das Hallenbad, drei für die Freibadsanierung. Laut Pohl und Machné reichen zwölf Millionen, um das Hallenbad für die nächsten 40 Jahre attraktiv und vielseitig zu realisieren. Als mögliche Landesförderung wurden bisher drei Millionen Euro kolportiert.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

8 Postings

Bessawissa
vor 11 Jahren

Als gelernter Österreicher habe ich schon oft genug beobachten müssen, was bei sg. Sanierungen herauskommt. Die Voranschläge stellen sich - oder werden - meist günstiger (!) dargestellt, als ein Neubau. Es ist gängige Praxis, dass während des Bauens Ergänzungen hinzukommen, die enorme Mehrkosten verursachen, die nachher als "unbedingt notwendig" abzusegnen und zu finanzieren sind. Wenn Lienz einen Neubau angeblich (sind tatsächlich alle Geldquellen angezapft? nicht zu "stemmen" vermag, wird man wohl die "Biilligvariante" zu beschließen haben. Lieber wäre mir, jetzt (!) total neu und modern zu bauen, als in 5 - 10 Jahren teure Nachjustierungen - weil Billigvariante überholt - tätigen zu müssen. Ich bin froh, dass Vize M. P. den Badneubau wieder in Gang gebracht hat. Ansonsten wäre zu befürchten, dass der derzeit herrschende Stillstand noch seine Fortsetzung fände. Und, am damals "besten Projekt" gäbe es, weil zuviel gespart wurde, auch einiges zu bemängeln. Diese Fehler sollte man jetzt nicht wiederholen. Also, liebe GemeinderäteInnen aller (!) Fraktionen: traut`s euch und macht"s glei was gscheit`s! Siehe Innichen und Spittal.

 
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dorfwirt
vor 11 Jahren

nitram schrieb: Frau Blanik hat ein abgeschlossenes Architekturstudium ist aber meines wissens keine Architektin. zit. Wikipedia”Die Berufsbezeichnungen Architekt und Ziviltechniker sind in Österreich geschützt und dürfen gemäß Ziviltechnikergesetz 1993 von Personen, denen eine entsprechende Befugnis nicht verliehen wurde, nicht geführt werden.”

Hier für ihn und für alle anderen, die sich aus parteipolitischer verblendung nicht mit dem lebenslauf der lienzer bürgermeisterin beschäftigt haben:

Elisabeth Blanik absolvierte ab 1972 die Volks- und Hauptschule in Lienz und besuchte ab 1980 die Fachschule für Wirtschaftliche Frauenberufe. 1981 wechselte sie an die Bundeshandelsakademie in Lienz, die sie 1986 mit der Matura abschloss. Ab 1986 studierte Blanik Architektur an der Technischen Universität Wien. Nach Arbeitsunterbrechungen konnte sie ihr Studium 1998 mit dem akademischen Grad Dipl.-Ing. abschließen. Elisabeth Blanik arbeitete zwischen 1988 und 1991 im Architekturbüro Gaber-Karrer und zwischen 1991 und 1992 für das Dipl.-Ing. Paula in Wien. 1992 bis 1994 wechselte sie ans Architekturbüro Lemberger, 1998 war sie bei Connect-Austria beschäftigt. 1999 kehrte sie beruflich in ihre Heimatstadt zurück und arbeitete bis zum Jahr 2000 bei der Firma Architekt Jungmann in Lienz. Danach war sie bis 2003 im Architekturbüro Oberlik ZT GesmbH beschäftigt.

 
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m.a. long
vor 11 Jahren

Einbindung des Altbestandes in ein sinnvolles, zukunftssicheres Konzept für Osttirol wäre super nur muss endlich mal etwas geschehen anstatt nur geredet werden.

@Detektor …… wo sehen sie hier billige Polemik, es handelt sich lediglich um eine Festststellung der Tatsache dass ein Architekturstudium einen nicht zum Architekten macht wie in dem Artikel geschrieben steht. Jeder der sich als Architekt selbständig macht muss eine erheblichen finanziellen und zeitlichen Aufwand betreiben um diesen Berufstitel führen zu dürfen. Fr. Blanik bezeichnet sich selbst sicher auch nicht als Architektin da ihr dieser Umstand sicherlich sehr wohl bewusst ist.

Damit dass ich zu einigen Hintergrundinfos komme was so von der FR BM gezeigt wird hat dies nichts zu tun. Aussenwahrnehmung und Realität liegen halt oft sehr weit auseinander.

 
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nanny
vor 11 Jahren

Klingt alles recht vernünftig und finanziell machbar. Sind wir doch froh, wenn eine Lösung gefunden wurde, die auch politisch akkordiert ist. Ein wenig Geplänkel gehört wohl zum politischen Tagesgeschäft. Wichtig ist aber, dass am Schluss immer die Vernunft am Wort ist..

 
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Detektor
vor 11 Jahren

@ nitram: Wozu derartig billige Polemik gegen die Bürgermeisterin? Seien wir doch froh, wenn nach Jahren hochfliegender Versprechungen endlich Maßnahmen überlegt werden, die auch finanziell realistisch sind. Das zeugt von Verantwortungsbewußtsein gegenüber den Bürgern der Stadt.

 
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Senf
vor 11 Jahren

vielleicht ist die positive entscheidung für die sanierung deshalb gefallen, weil frau DI blanik umfangreiches wissen zur architektur hat, aber derzeit nicht davon abhängig ist. die jahrelange und ergebnislose diskussionen im "schwimmbadausschuss" unter der övp-riege war ja nicht vorbildhaft. ich bin auch gespannt, wie der herr vize nun die kurve kriegt und sich später wieder als urheber dieser idee feiern lässt. die heutige selbstdarstellung in der presse über seine leistungen des vergangenen jahres lässt allerdings nichts gutes vermuten. schade, dass mit der zweigleisigen stadtpräsenz so viel energie im politische geplänkel versickert. freuen wir uns auf das schwimmbad, das nun saniert und attraktiver gestaltet werden soll. ich wünsche mir für den winterbetrieb zwei getrennte schwimmbecken für den spass und sportschwimmer. auf das kostenintensive winterfreibad kann sicher verzichtet werden, denn diese modeerscheinung ist in zeiten der energieknappheit hoffentlich vorbei. . nitram@ du hast recht, die stadtführung reagiert jetzt etwas langsamer. vielleicht liegt es daran, dass es merkbar weniger freunderlwirtschaft gibt, und schliesslich wird frau blanik ja von der mehrheit im gemeiderat allzugerne politisch eingebremst. bin mal gespannt, wie der vize karli reagiert, wenn köll das "erlebnisbad" in matrei mit tourismusgelder baut.

 
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osttirol20
vor 11 Jahren

lieber nitram!

du hast ja recht, frau blanik hat ja nur studiert, aber wenigsten haben wir zwei überqualifizierte Vizebürgermeister, wir sollten uns glücklich schätzen, dass sich in lienz personen mit derart hohen qualifikation für den job als vizebürgermeister hergeben

 
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m.a. long
vor 11 Jahren

Wichtig ist wohl dass endlich mal etwas gemacht und entschieden wird von der entscheidungsschwächsten Stadtregierung die Lienz je gesehen hat. Der derzeitige Zustand unseres Hallenbades ist wirklich blamabel aber wenns die Substanz hergiebt sollte man wohl soviel wie möglich sinnvoll weiterverwenden…alles ist besser als was die Frau "Architektin" Blanik bisher in der und vielen anderen Causen gezeigt hat.

Anmerkung: Dass Frau Blanik jetzt "Architektin" ist wäre mir allerdings neu, dazu bräuchte man neben mehrjähriger einschlägiger Berufserfahrung (min 3 Jahre) vor allem die Prüfung zum Ziviltechniker, Kammerzugehörigkeit, usw. . Erfüllt Fr. Dipl. Ing Blanik diese Kriterien, eher nicht??

Frau Blanik hat ein abgeschlossenes Architekturstudium ist aber meines wissens keine Architektin.

zit. Wikipedia"Die Berufsbezeichnungen Architekt und Ziviltechniker sind in Österreich geschützt und dürfen gemäß Ziviltechnikergesetz 1993 von Personen, denen eine entsprechende Befugnis nicht verliehen wurde, nicht geführt werden."

 
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