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Brisanter Briefwechsel in Sachen Argargemeinschaft

Platter schreibt an "Klub 3000" und Schöpf schreibt an Malaun. Briefe zum Download!

Der Söldener VP-Bürgermeister und Gemeindeverbands-Präsident Ernst Schöpf nimmt sich in einem Brief an Martin Malaun kein Blatt vor den Mund.
Am 18. Februar schrieb Landeshauptmann Günther Platter einen langen Brief an die Mitglieder des "Klub 3000" der ÖVP. Mit "durchsichtigen Methoden" versuche die Opposition, "das bereits gelöste Thema der Agrargemeinschaften auf die Wahlkampfbühne zu heben", ärgert sich der VP-Spitzenkandidat und warnt die Parteifreunde davor, dass "die Chaos heraufbeschwörenden Kräfte in Tirol" nun auf ein neues Agrargesetz drängen und damit den "verfassungsrechtlichen Bogen" wider besseres Wissen verlassen. Heute wurde den Medien eine Replik auf diesen Brief samt scharfer Kritik am Verhalten der VP-Fraktion beim Sonderlandtag am 21. Februar zugespielt. Nicht die Opposition hat dieses Schreiben verfasst, sondern Ernst Schöpf, der VP-Bürgermeister von Sölden, der auch Präsident des Gemeindeverbandes und ein Kritiker der Agrargesetzgebung ist. Wir bieten beide Briefe interessierten Dolomitenstadt-Lesern zum Download an. Schöpf schreibt an der ÖVP-Geschäftsführer Martin Malaun und findet deutliche Worte: "Wenn es demnach so ist, dass all jene, die der selbstverständlich möglichen Korrektur ... das Wort reden, den Verfassungsbogen verlassen und 'Chaos heraufbeschwörende Kräfte' sind, dann zähle ich ebenso dazu wie viele BürgermeisterInnen und Gemeindemandatare, die sich trotz Mobbing, Verleumdung, Hetzerei, Behördenschikane und generösem Wegschauen der Spitzenrepräsentanten der Tiroler Volkspartei immer noch ihrem abgelegten Eid verpflichtet fühlen …" Mit Blick auf den laufenden Wahlkampf schreibt der streitbare Söldener Bürgermeister dem VP-Wahlkampfleiter ins Stammbuch: "Lieber Martin, ich habe dir in einigen Gesprächen (ich erinnere dich gern daran, wo und wann sie stattgefunden haben) versucht zu vermitteln, dass es die Politik nicht allen recht machen kann, sich aber an Recht und Ordnung ohne wenn und aber halten muss. Dies ist auch eine Grundvoraussetzung für Wahlerfolge. Ein Abweichen davon kann auch durch noch so aufwendige Inseraten-, Plakat- und weiß der Teufel welche Kampagnen nicht kaschiert werden." ÖVP-Brief Platter Agrar 2013 02 20 Schoepf_schreibt_Malaun
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

5 Postings

Isnogood
vor 11 Jahren

.......Herr Schöpf hat aber das 1. Gebot der ÖVP vergessen: " Hände falten, Gosche halten!" Er wird schon mundtot gemacht, das ist sicher.

 
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defregger
vor 11 Jahren

Ich lese gerade mit großer Freude die Korrespondenz, die Dolomitenstadt.at als Download für alle Leser zur Verfügung gestellt hat. Grandos, einfach Grandios. Hoffentlich findet die Staatsanwaltschaft das ein oder andere, das nicht so gelaufen ist, wie es hätte laufen müssen und mehr! Einige Politiker scheinen doch noch Anstand und ein solides Rechtsgefühl zu haben bzw. darüber zu verfügen und dies auch öffentlich kommunizieren. Ein Danke an diese Herren!! Ich hoffe, dass die Wahrheit siegt, wenns auch noch etwas dauern wird. Herzlichst ihr Df.

@nanny Unrecht kann man nicht halbieren!

 
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westend
vor 11 Jahren

Hut ab vor Schöpf! Es wird höchste Zeit die Bauernlobby zu entmachten. Was sich Geisler, Steixner und Co. hier alles erlauben ist einfach untragbar. Irgendwie drängt sich mir allerdings auch der Verdacht auf, dass sich Schöpf als potentieller Platter-Nachfolger in Position bringt.

 
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nanny
vor 11 Jahren

Ich habe beide Briefe gelesen, den sachlich argumentieren wollenden offiziellen Parteibrief und den sehr engagierten von VP-Bürgermeister Schöpf. Dass er als ÖVP-Mann diesen mutigen Schritt gesetzt hat - alle Achtung! Es gibt doch noch andere Charaktere als Bürgermeister dieser Partei als ein bekannter Osttiroler Bürgermeister. Und so weh es vielen tut: Schöpf hat wirklich recht! Ich verstehe nicht, dass in dieser heiklen Angelegenheit nicht ein Kompromiss gefunden werden kann und nur den Agrargemeinschaften recht gegeben wird. Wenn die Sache heikel und verzwickt ist: was wäre mit einer Lösung "halbe-halbe"? Aber dass alles in Frage stehende Grundeigentum bei den Agrargemeinschaften bleiben soll und die am Hungertuch nagenden Gemeinden auf alles verzichten sollen - unverständlich. Auch Bauern und sonstige Agrargemeinschaftsfunktionäre nützen öffentliche Infrastruktur, und vieles davon läuft auf Gemeindekosten. So viel Egoismus einer wichtigen, aber realtiv kleinen Bevölkerungsgruppe? Und das vielleicht noch unter christlicher Flagge? Für die Gesamt-ÖVP ist es wahrscheinlich deshalb schwierig, weil die Bauern die best organisierte Teilorganisation sind. Ohne wenn und aber. Aber darf deshalb jeder Egoismus allgemeine Parteilinie werden?

 
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GeorgWilli
vor 11 Jahren

Das sind massive Vorwürfe von Gemeindeverbandspräsident Schöpf an "seine" ÖVP: "Mobbing, Verleumdung, Hetzerei, Behördenschikane und generöses Wegschauen der Spitzenrepräsentanten der Tiroler Volkspartei". Da muss es wild zugehen in den Reihen der Schwarzen. Ein wichtiger Grund mehr, das Gemeindegut-Rückübertragungsgesetz rasch zu beschließen. Beim Sonderlandtag ist es fast gelungen. Wenn die ÖVP demokratisch genug ist, kann sie sich gegen eine Landtagsmehrheit nicht querlegen und muss eine Beschlussfassung im Märzlandtag zulassen.

 
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