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Weniger Landesgeld für neuen Lienzer Kindergarten

Da Tristach eigenen Kindergarten betreibt, sei die Gemeindekooperation mit Lienz hinfällig.

Nicht restlos überzeugt sind die zuständigen Förderstellen des Landes Tirol von der Zusammenarbeit zwischen Lienz und Tristach bei der Umsetzung des Ganztageskindergartens im südlichen Lienzer Stadtteil Eichholz. Das Prestigeprojekt wurde von Stadtbaumeister Klaus Seirer geplant und in nur fünf Monaten Bauzeit um 1,6 Millionen Euro aus der Erde gestampft, um die neuen Landes-Richtlinien für Ganztages-Kinderbetreuung zu erfüllen und zeitgerecht auch entsprechende Förderungen zu lukrieren. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik rechnete mit mindestens 400.000 Euro aus Landestöpfen. Unter anderem sollte sich das Füllhorn auch deshalb öffnen, weil Gemeindekooperationen besonders gefördert werden. Doch genau hier gibt es aus Sicht der Förderstellen offenbar einen Haken.
Durch die Gemeindekooperation zwischen Lienz und Tristach können Eltern aus beiden Gemeinden den Kindergarten in Eichholz ganztägig in Anspruch nehmen.
Tristach hat nämlich weder mitgebaut noch mitgezahlt und betreibt einen eigenen Ganzjahres- und Ganztageskindergarten, weshalb die Bürger der Gemeinde nicht auf den Ganzjahreskindergarten in Lienz angewiesen seien. Aus diesem Grund wird der "Tristacher Anteil" an der Förderung – den als Bauherr und Betreiber auch die Gemeinde Lienz bekommen würde – vorläufig nicht ausbezahlt. Somit floss bislang nur der Lienzer Anteil für das Projekt auf das Konto der Stadt. In Summe: 160.000 Euro. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik bestätigt die Summe. "Es ist richtig, dass uns noch Gelder vom Land fehlen." Sie sei aber überzeugt, dass bald weitere Gelder fließen. "Mit 160.000 Euro lasse ich mich jedenfalls nicht abspeisen", gibt sich Blanik kämpferisch. Derzeit scheitere es nur noch an einem Passus im Vertragswerk, der bei der Kostenfrage eine Ungleichstellung der dreijährigen Kinder aus Tristach und Lienz beinhalte. "Diesen streichen wir, und suchen dann neu an - zum vierten Mal", so Blanik. Markus Einhauer, Bürgermeister von Tristach, wusste auf Anfrage von dolomitenstadt.at noch nichts von der Verweigerung des Landes, hat aber kein Verständnis dafür. Man habe sich immer an die Vorgaben gehalten: „Die Kooperation mit Eichholz macht Sinn, weil unser Kindergarten, mit Ausnahme von Dienstag und Donnerstag, nur von 7 bis 12.30 Uhr geöffnet ist“, so Einhauer. Außerdem werde in Tristach kein Mittagstisch angeboten. Durch die Kooperation mit Lienz stehe es berufstätigen Tristachern offen, ihre Kinder für die Nachmittagsbetreuung nach Eichholz zu bringen. „Das gilt auch in der Zeit der Sommerferien, wo wir den Kindergarten nur vormittags geöffnet haben“, so Einhauer. Derzeit nehmen nur wenige Tristacher Kinder den Service in Anspruch. In Landgemeinden sei der Bedarf an Nachmittagsbetreuung eben noch nicht so gegeben, erklärt der Bürgermeister.

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