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Licht und Schatten für die Wirte am Felbertauern

Welche Auswirkungen hat die Straßensperre auf das Geschäft? Dolomitenstadt fragte nach.

Andreas Brugger, Wirt des Matreier Tauernhauses, hofft zwar noch auf eine gute Sommersaison, sollte die Sperre aber länger dauern, kann er über den Sommer keine 15 Angestellte beschäftigen.
Wer derzeit von Matrei in Richtung Felbertauerntunnel fährt, kommt sich vor wie in einem Endzeit-Hollywoodmovie. Kaum ein Auto befährt die Straße und nur vereinzelt stehen am Straßenrand ein paar Fahrzeuge. „Für uns ist die Sperre der Straße nach dem Felssturz auf die Schildalmgalerie ein Riesenschaden“, gibt Andreas Brugger, Wirt des Matreier Tauernhauses, unumwunden zu. Normalerweise sind die 120 Gästebetten um diese Zeit mit Schülern und Lehrpersonen belegt, die in den Wochen vor den Sommerferien für mehrere Tage den Nationalpark Hohe Tauern besuchen. „Erst vor kurzem haben wieder zwei Schulen aus Nordtirol ihre Buchungen storniert“, so Brugger. Statt vier Angestellten kann daher derzeit nur der Hausmeister im Tauernhaus seiner Arbeit nachgehen. „Wenn sich die Lage in den nächsten Wochen nicht normalisiert, müssen wir auch im Sommer auf Sparflamme kochen“, prophezeit der Wirt. Ein Szenario, das 15 Angestellte den Job kosten würde. Allerdings gibt sich Brugger zuversichtlich, dass die Räumarbeiten wie geplant vorangehen, und im Sommer wieder Hochbetrieb herrscht.
Im Felbertauernstüberl sieht Wirt Elmar Huber die Lage gelassen. Seine Klientel besteht zu 70 % aus Einheimischen. Die  Einbußen halten sich deshalb im Rahmen.
Wesentlich entspannter sieht die Lage ein paar Kilometer weiter südlich der Wirt des Felbertauernstüberls, Elmar Huber. Und das, obwohl das Restaurant, in dem er als Pächter arbeitet, gerade erst um 200.000 Euro renoviert wurde. „Wichtig ist, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind. Alles andere belebt jetzt die heimische Wirtschaft“, so Huber. Zudem steige durch die ständige Nennung der Felbertauernstraße in den Medien der Bekanntheitsgrad der Straße. „Zwar liegt momentan der Durchreiseverkehr brach, aber dafür kommen viele Schaulustige vorbei“, schmunzelt Huber. Vor allem Fahrradfahrer nutzen vermehrt die verwaiste Straße. Starke finanzielle Einbußen befürchtet der Wirt des Felbertauernstüberls für sich keine. „70 % meiner Gäste sind Einheimische.“ Aus diesem Grund bleibt auch seine Mitarbeiterin angemeldet. „Bis es wieder besser läuft, muss eben mal das Sparbuch zur Kostentilgung herhalten“, grinst Huber. „Und in besseren Zeiten füllen wir das eben wieder auf.“ Außerdem sei man an Straßensperren am Felbertauern ohnehin gewöhnt. Huber: „In einem Winter war die Straße 24 Mal zu. Sich darüber zu ärgern bringt nicht viel, denn wir leben nun mal in den Bergen, und da ist das eben so.“

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