Kindesentziehung löste Großfahndung aus
29 Jahre alter Osttiroler entführte seinen Sohn. Er wollte mit der Mutter reden. Aktualisiert.
Kindesentzug ist der Vorwurf an einen 29 Jahre alten Osttiroler, der seinen fünf Jahre alten Sohn am späten Vormittag des 16. Juni aus der Obhut der Mutter (27) entzog und mit dem Kind flüchtete. Der Mutter gegenüber soll er angedeutet haben, dass er sich und dem Kind "etwas antun" werde, sollte er die Polizei sehen. Anschließend beorderte er eine ehemalige Freundin zu einem abgelegenen Parkplatz.
Im Rahmen einer groß angelegten Polizeiaktion, an der sich Beamte der Verhandlungsgruppe West, der EKO Cobra West, der EGS Tirol, des LKA Tirol und Beamte aus dem Bereich des Bezirkspolizeikommandos Lienz beteiligten, gelang es schließlich, telefonischen Kontakt mit dem Verdächtigen herzustellen, der letztlich seinen Sohn wieder unversehrt an die Kindesmutter übergab. Er selbst stellte sich jedoch nicht der Polizei, sondern flüchtete nach Italien, wo er von Beamten der Carabinieristation Innichen gegen 14.30 Uhr angehalten und in Verwahrung genommen wurde.
In Abstimmung zwischen der STA Innsbruck und der Staatsanwaltschaft von Bozen wurde der Verdächtige auf kurzem Wege an die österreichischen Behörden rückgestellt.
Der Beschuldigte gab bei der Vernehmung an, dass er schon seit längerer Zeit keinen guten Kontakt mit der Mutter des Kindes habe und es immer wieder zu Streitereien komme, weshalb er sein heutiges Vorgehen als letzte Möglichkeit gesehen habe, sie für ein vernünftiges Gespräch von zu Hause wegzubringen. Den Vorwurf, dass er angedroht habe, seinem Kind etwas anzutun, wies er zurück.
Der Mann wird auf freiem Fuße von der Staatsanwaltschaft Innsbruck angezeigt.