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Kals ist in Schuss – das Dorfzentrum ist fertig

Die Glocknergemeinde hat künftig eine große Bühne. Und das wurde gefeiert.

Kals 2013. Vorne der durch zwei historische und drei neue Baukörper erzeugte "Platz", in der Mitte Großdorf und hinten das riesige Gradonna-Ressort. Fotos: Expa/Groder.
Kals im Herbst 2013. Vorne der durch zwei historische und drei neue Baukörper erzeugte "Platz", in der Mitte Großdorf und hinten das Gradonna-Ressort. Fotos: Expa/Groder. BILD ANKLICKEN UND VERGRÖSSERN.
Die Glocknergemeinde Kals verändert sich und arbeitet gleichzeitig an der Ausprägung einer neuen, zeitgemäß interpretierten Identität, die ihren Niederschlag auch in der Architektur findet. So gesehen war die Eröffnung des neuen Kulturhauses am 27. September ein Meilenstein auf einem Weg, den die Kalser schon länger recht konsequent gehen. Ausgangspunkt, zumindest aus dorfplanerischer Sicht, war die Suche nach einem Ortskern. Durch Kals fährt man hindurch, einen typischen Dorfplatz als abgegrenzten öffentlichen Raum gibt es nicht. Das neue Kulturhaus, hoch gefördert, ist nicht nur in seiner Dimension beachtlich, es soll – als letzter Baustein – auch einen Platz kreieren. Der Bau kostete rund 3,5 Mio Euro und ist direkt mit dem Gasthof Ködnitzhof verbunden. Mehr als 300 Personen fasst der neue "Johann Stüdl"-Gemeindesaal, der seine Bewährungsprobe schon vor der Eröffnung bei einer Hochzeitsfeier bestand und alle Stücke spielt, vom Schminkraum bis zu Nebenräumen und Lager. Geplant haben die Mühlviertler "Hausarchitekten" der Kalser, Erich Lengauer und Peter Schneider. Sie zeichneten bereits für die Sanierung des Widums, das Glocknerhaus und das Gemeindehaus "Da Calce" verantwortlich und sehen das Kulturhaus als Schlusspunkt und zentralen Bestandteil des Ortskern-Ensembles. Dabei bilden die Kirche mit dem sanierten Friedhof und das 1480 von den Görzer Grafen errichtete Widum eine historische Achse, um die Schneider und Lengauer im Lauf der Jahre zentrale dörfliche Funktionen in folklorefreien, geradlinigen Baukörpern gruppieren.
Die Kalser "Hausarchitekten": Erich Lengauer und Peter Schneider.
Die Kalser "Hausarchitekten": Erich Lengauer und Peter Schneider.
Kein Wunder, dass auf dem solcherart neu definierten Platz zur feierlichen Eröffnung scharenweise Prominente aber auch Vereine, Musik und Schützen aufmarschierten. Die Inszenierung entsprach dem Kontext des Gebäudes und trug die Handschrift des Vizebürgermeisters Martin Gratz, mit einem fast schon Kals-typischen Mix aus Multimedia-Show und traditionellen Ritualen.
Großes Kalskino im Martin-Gratz-Stil, musikalisch und multimedial, so soll auch Prag erobert werden.
Großes Kalskino im Martin-Gratz-Stil, musikalisch und multimedial, so soll auch Prag erobert werden.
  Der große neue Veranstaltungssaal trägt den Namen eines für Kals prägenden Mannes: Johann Stüdl. Stüdl wurde in Prag geboren und war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts maßgeblich an der touristischen Positionierung des Glockner- und Venedigergebietes beteiligt, unter anderem durch die Finanzierung wichtiger Schutzhütten, von denen eine seinen Namen trägt.
Outdoor-Unternehmer Ladislav Jirasko will auf den Spuren von Johann Stüdl eine Seilschaft zwischen zwischen Kals und Prag bilden.
Outdoor-Unternehmer Ladislav Jirasko will auf den Spuren von Johann Stüdl eine Seilschaft zwischen Kals und Prag bilden.
Stüdls Werk ist für die Kalser nicht nur ein Bezug zur bergsteigerischen Tradition am Fuß des Glockners, sondern begründet auch eine touristische Seilschaft mit der Stadt Prag, die Gratz & Co in den kommenden Monaten möglichst breit inszenieren möchten. Deshalb war der tschechische Outdoor-Unternehmer und Alpenvereins-Repräsentant Ladislav Jirasko bei den Feiern zugegen.
Auch politisch bleibt in Kals die Kirche im Dorf: Hermann Kuenz, Bürgermeister Klas UNterweger, LR Johannes Trattner, Bezirkshauptfrau Olga Reisner, Silke Steiner und Martin Mayerl.
Auch politisch bleibt in Kals die Kirche im Dorf: Hermann Kuenz, Bürgermeister Klaus Unterweger, LR Johannes Tratter, Bezirkshauptfrau Olga Reisner, Silke Steiner und Martin Mayerl.
Unten noch ein paar Eventbilder von Expa-Fotograf Hans Groder, der in Kals lebt. Sie zeigen ein stimmiges dörfliches Gebäudeensemble und eine kraftvolle Inszenierung, zu der die Politik – angeführt von Landesrat Johannes Tratter und dem Kalser Bürgermeister Unterweger – die großen Worte beitrug. Eingeweiht wurde das neue Haus von Pater Walter Stifter.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Wundawuzzi
vor 11 Jahren

Auch wenn es oft zu wenig gewürdigt wird

Die Arbeit der Kalser ist wirklich vorbildhaft in allen Bereichen !! Gratulation und geht Euren erfolgreichen Weg unbeirrt weiter !!

 
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