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Parken in Lienz wird teurer und bleibt billig

Der Kurzparkring schließt sich. Besseres Timing kann Preiserhöhung abfedern.

Mit einer neuen Parkraumverordnung schließt die Stadt Lienz die letzten Schlupflöcher ihrer innerstädtischen Kurzparkzone. Jene Fläche, die von Tirolerstraße, Defereggerstraße, Iselkai und Kärntner Straße umgrenzt wird, ist ausnahmslos Kurzparkern vorbehalten und fast vollständig gebührenpflichtig. In Zahlen: zu 913 Kurzparkplätzen der Stadt Lienz kommen 122 weitere. Damit ist fast genau die Hälfte der insgesamt 2052 städtischen Kfz-Abstellplätze gebührenpflichtig. Neu und etwas subtiler als bisher ist das Tarifsystem, das ab Anfang 2014 eingeführt wird. Bisher kostete eine Stunde Parken 50 Cent, die Maximaldauer von drei Stunden also 1,50 Euro. Künftig wird man für dreistündisches Parken zwei Euro bezahlen. Wirft man eine 50 Cent-Münze ein, hat man nämlich nicht eine Stunde, sondern nur 45 Minuten Parkzeit erworben. Für 10 Cent kann man 9 Minuten dazukaufen. Und so weiter. Gab es bisher nur drei Zeitintervalle, ist jetzt eine feinere Abstufung möglich. So soll die Kleingeld-Klauberei durch besseres Parkzeit-Timing sparen helfen.
Zu den 23 alten kommen neun neue Automaten. Alle zusammen werden für die selbe Parkdauer mehr Geld schlucken.
Zu den 23 alten kommen neun neue Automaten. Alle zusammen werden für die selbe Parkdauer mehr Geld schlucken. Foto: Brunner Images
Damit all das umgesetzt werden kann, müssen neun neue Automaten gekauft werden, die 54.000 Euro kosten. In dieser Summe ist die technische Aufrüstung der 23 alten Automaten inkludiert. Vor Wochen scheiterte der erste Anlauf zur neuen Parkraumbewirtschaftung an Einsprüchen von Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer. Jetzt sind – nach weiteren Verhandlungen – auch die Interessenvertreter zufrieden. Die AK hat Zugeständnisse bekommen, dass weitere Dauerparkflächen für morgendliche Einpendler geschaffen werden, die WK wollte Perspektiven für die Innenstadt-Kaufleute. Vermutlich wird es eine Art "Sonnenstadt-Taler" geben, mit dem die Geschäfte ihren Kunden die Kurzparkkosten refundieren können. Insgesamt betonten bei der Gemeinderatssitzung am 9. Oktober sowohl Bürgermeisterin Elisabeth Blanik als auch die ÖVP-Mehrheitsfraktion, dass die erste Tariferhöhung seit 2001 zwar kräftig ausfalle, verglichen mit anderen Städten die Parktarife in Lienz aber immer noch sehr niedrig sind.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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