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Friede und Sparsamkeit als neue TVBO-Tugenden

Routinierte Vollversammlung mit wenigen Besuchern und ohne Überraschungen.

Im Stadtsaal blieben bei der diesjährigen Vollversammlung viele Sessel leer. Fotos: Philipp Brunner
Im Stadtsaal blieben bei der diesjährigen Vollversammlung viele Sessel leer. Fotos: Philipp Brunner
Die diesjährige Vollversammlung des TVBO begann wie die meisten ihrer Vorgängerinnen: mit dem Flug des Adlers auf der großen Leinwand hinter dem Vorstandstisch, als epischer Einstieg in die Präsentation touristischer Glanztaten. Obmann Franz Theurl erinnerte zum Auftakt an die "legendäre Vollversammlung", die auf den Tag genau ein Jahr zuvor stattgefunden hatte, am 17. Dezember 2012.
Friede ist eingekehrt im TVB-Osttirol. Sepp Schett und Franz Theurl sind sich in Vielem einig, Andreas Köll – das dritte Vorstandmitglied – hatte anderweitig zu tun.
Friede ist eingekehrt im TVB-Osttirol. Sepp Schett und Franz Theurl sind sich in Vielem einig, Andreas Köll – das dritte Vorstandsmitglied – hatte anderweitig zu tun.
Damals fanden sich 1300 Mitglieder in der Lienzer Tennishalle ein, Wahlen waren angesagt, ein Machtkampf tobte. Ein Jahr später fand sich kaum ein Zehntel dieser Besucherzahl zu einer pragmatischen, in jeder Hinsicht schaumgebremsten Versammlung im Lienzer Stadtsaal ein. Die Wogen sind geglättet, "business as usual" stand auf der Tagesordnung und im Vorstand fehlte einer der "Aufreger" der letzten Jahre, Andreas Köll. Der Abgeordnete im Bundesrat und Matreier Bürgermeister hatte "politisch anderweitig zu tun". Das galt auch für den gesamten Gemeinderat von Lienz, der zur selben Zeit in der Liebburg die Budgetsitzung abhielt. "Keine absichtliche Terminkollission", wie Franz Theurl betonte. Er deklinierte dann den Leistungs- und Veranstaltungskatalog des abgelaufenen Jahres routiniert herunter, präsentierte das bereits vor Wochen veröffentlichte Jahresbudget 2014 und die Neustrukturierung des Verbandes seit der letzten Wahl. Auf einen Nenner gebracht: der TVBO ähnelt in seiner organisatorischen Gliederung jetzt mehr einem Unternehmen als je zuvor und soll, geht es nach Theurl & Co., auch wie ein Unternehmen geführt werden.
Nicht ins Glas sondern in die Zukunft blickte Gerhard Föger. Er gibt eine Infrastrukturanalyse in Auftrag, als Richtlinie für künftige Investitionen des TVBO.
Nicht ins Glas sondern in die Zukunft blickte Gerhard Föger. Er gibt eine Infrastrukturanalyse in Auftrag, als Richtlinie für künftige Investitionen des TVBO.
Das Budget ist ein erklärtes Sparbudget ohne viel Raum für wuchtige Infrastrukturprojekte, was aber keinen generellen Stopp für große Vorhaben mit touristischem Background bedeutet. Das unterstrich  Vollversammlungs-Stammgast Gerhard Föger, Leiter der Tourismusabteilung des Landes und Auftraggeber einer "Infrastrukturanalyse" für Osttirol, die demnächst von unabhängigen Experten erstellt werden soll, als Leitfaden für künftige TVBO-Projektfinanzierungen. Nur was touristisch relevant ist, soll auch subventioniert werden. Aus dem Flugplatz Nikolsdorf wird der TVBO 2014 aussteigen, aus den Lienzer Bergbahnen sicher nicht. Mit der Gegenstimme von Bruno Girstmair und drei Enthaltungen wurde die schon länger beschlossene Aufstockung der Beteiligung an den LBB abgewickelt. Der TVBO zeichnete Aktien um insgesamt 2,1 Mio Euro. 1,5 Mio werden durch Darlehen finanziert, 600.000 Euro zahlt das Land dazu. Mit dem frischen Kapital zahlen die Bergbahnen den Ausbau des Speicherteiches Lackenboden, der im Sommer über die Bühne ging und zumindest über der Baumgrenze weiße Weihnachten für die Lienzer Wintergäste sichert. Auch beim Voting über den Jahresabschluss 2012 und der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat gab es nur je eine Gegenstimme. Um Mitgliedern und interessierten Zaungästen einen Eindruck von den präsentierten Zahlen und Fakten zu geben, veröffentlichen wir die gesamte Präsentation des Vorstandes erstmals als Slideshow!
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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