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Hallenbad: ÖVP tritt neue „Rutschendebatte“ los

Sitzungsunterbrechung und Zitterpartie im Lienzer Gemeinderat.

Auf Messers Schneide stand bei der Sitzung des Lienzer Gemeinderates am 11. Februar die endgültige Zustimmung zur europaweiten Totalunternehmerausschreibung für den Umbau und die Erweiterung des städtischen Hallenbades.
Im ersten Teil der Sitzung hatte Bürgermeisterin Elisabeth Blanik noch alle Mandatare auf ihrer Seite. Fotos: Philipp Brunner
Im ersten Teil der Sitzung hatte Bürgermeisterin Elisabeth Blanik noch alle Mandatare auf ihrer Seite. Fotos: Philipp Brunner
Beim Thema Finanzierung herrschte noch Einigkeit. 14,74 Millionen Euro errechnete Architekt Hans Peter Machné als Gesamtkosten exklusive Umsatzsteuer aber inklusive Indexsteigerung und "Reserve". Von Machné stammen das Projektkonzept und die detaillierte Vorplanung. Das Wiener Büro Pletzer & Partner hat daraus eine umfassende Ausschreibung erarbeitet. Technische Ausstattung, Ausführungsvorgaben und zu verwendende Materialien sind in einem sogenannten "Raumbuch" exakt definiert. Die Stadt hat rund eine halbe Million Euro Eigenmittel für das Projekt und nimmt ein Darlehen über 10,7 Mio Euro auf. Das Land steuert ca. 3,3 Mio. Euro an Förderungen bei, aus Mitteln des Gemeindeausgleichsfonds und der Infrastrukturförderung. Eine schriftliche Zusage hat Bürgermeisterin Elisabeth Blanik in der Tasche. Mit dem TVBO wird noch verhandelt. Auf ihre Frage, wer diesem Finanzierungsplan und -rahmen zustimme, hoben alle 21 Mandatare die Hand.
Stephan Tagger und Meinhard Pargger wollen keine Bad-Ausschreibung ohne Rutsche.
Stephan Tagger und Meinhard Pargger wollen keine Bad-Ausschreibung ohne Rutsche.
Dann endete die Eintracht. Angeführt von den Vizebürgermeistern Meinhard Pargger und Stefan Tagger forderte die VP-Mehrheitsfraktion ultimativ die Erweiterung der Ausschreibung um eine Rutsche, die derzeit nicht geplant ist. "Die Bevölkerung fordert das", erklärte Pargger. Es könne doch sein, dass die Kostenschätzung des Architekten zu hoch sei und man bei der Öffnung der Offerte positiv überrascht werde. Dann bliebe Spielraum, um auch dieses Spielgerät im Hallenbad zu integrieren. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik lehnte kategorisch ab. "Machné hat wochenlang gerechnet. Wozu brauchen wir da überhaupt eine Kalkulation?" Nach Jahren der Diskussion und Monaten der Planung in einer überparteilichen Steuerungsgruppe sei man bereits vor Weihnachten gemeinsam zu der Erkenntnis gelangt, dass eine Rutsche zwar wünschenswert aber nicht leistbar sei, argumentierte die Bürgermeisterin. Zwischen 560.000 und mehr als 800.000 Euro lägen die Anschaffungskosten, dazu kämen notwendige bauliche Maßnahmen. Mit rund einer Million Mehrkosten sei zu rechnen. Das gesamte Ausschreibungspaket müsse aufgeschnürt, das Raumbuch neu geschrieben werden. Die ÖVP hielt dagegen, die Debatte wurde heftig und Blanik unterbrach die Sitzung um hinter den Kulissen Möglichkeiten für einen Konsens zu sondieren und eine weitere Verzögerung des Großprojektes zu verhindern. Am Ende stimmte die ÖVP der Totalunternehmerausschreibung in der vorgelegten Form zu, sie wird jedoch von einer separaten Rutschenausschreibung flankiert.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

13 Postings

Franz Brugger
vor 10 Jahren

@ bessawissa: Es ist leider so, dass Gewicht im Gemeinderat - sprich Stimmen oder Gewicht in kg - nicht immer mit Gscheitheit zu tun hat. UWE ist zumindest ein guter Zuhörer und vermag einige Hintergründe sicher aufzudecken.

Thema RUTSCHE: ich kenne, ausser in Thermen -abgeschiedene Bereiche- und ausser in Hotel SPA's kein Hallenbad, welches nicht irgendeine Rutsche hat. Da in Lienz wohl keine Therme geplant ist stimme ich Bessawissa (und anderen) zu, wenn man das als vertane Chance sieht. Wäre es nicht einfacher, einen von den Becken abgeteilten Liegeraum zu schaffen? Es wäre für uns "Eingeborene", aber wohl auch für eine nicht zu vernachlässigende Urlauberzielgruppe Familie -Kind eine Rutsche sehr willkommen.

 
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Bessawissa
vor 10 Jahren

Heißt das "Rumpelstilzchen" etwa Uwe? Gar so viel Gewicht hat sein Wort nicht im Gemeinderat, sonst hätte er bei der GR-Wahl mehr Zuspruch bekommen. Was ich mir gewünscht hätte, wären zwei Bauvarianten gewesen: eine m i t und eine o h n e Rutsche. Wenn schon so lang gerechnet wurde, wäre es, bei Weglassung einiger nicht ganz wichtiger Positionen, möglich gewesen, die Rutsche kostengünstiger unterzubringen. Eine zweite Variante im Angebot hätte also nicht geschadet, denn ein nächträglicher Kostenvorschlag ist immer teurer. Die Chance auf eine moderneres Bad wird für die nächsten 40 Jahre leider vertan. Im Übrigen bezweifle ich, ob beim U. die Uhr richtig eingestellt ist. Ist möglicherweise die "Unruhe" auszuwechseln oder die Batterie leer?

 
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osttirol20
vor 10 Jahren

Die Schwarzen sollen doch entlich aufhören, umsetzbaren Projekten Steine in den Weg zu legen.

Zuerst der Kletterturm und jetzt die Rutsche, scheinbar haben es Pargger und Co nicht so mit den Finanzen.

Genau die selbe Misere wie beim Osttirodler, nicht nur unfinanzierbar, sondern unüberlegt von der kopflosen ÖVP.

 
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dacapo
vor 10 Jahren

Mit Rutschen zum Schnäppchenpreis wie am Hochstein hat sich die ÖVP in den letzten Jahren schon genug profiliert, ich wäre nicht sicher ob eine Rutsche zum Schnäppchenpreis von ca. 1 Million (um dieses Geld könnte man schon ein richtig großes und schönes Haus bauen, oder z. B. ein Rathaus verkaufen oder man könnte auch 1 Million in den Speicherteich geben ..) eine gute Idee ist. Beim diesem Preis müsste es ich schon um das absolute Luxusmodell handeln.

Vielleicht ist es aber einfach so, dass Lienz von der Infrastruktur her perfekt dasteht und man mit dieser Rutsche ein weiteres Highlight setzen will.

 
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Bessawissa
vor 10 Jahren

Ich finde es gut, dass nochmals (warum nicht früher?) über den Einbau eine Rutsche im neuen Hallenbad nachgedacht wird. Der Verzicht darauf wäre wie ein Auto mit Dieselantrieb o h n e Turbo. Ich bin überzeugt, die Mehrkosten rechnen sich auf Sicht. Die Frau Bürgermeisterin soll nicht so erbost über den Antrag der schwarzen Fraktion im Gemeinderat sein! Schließlich ist der Wunsch nach einer Rutsche ein berechtigtes Anliegen einer breiten Mehrheit der Bevölkerung. Ein unmodernes "Badl" brauchen wir nicht. Lasst daher alles, so wie es ist. Wer so mutlos agiert, ist kein gutes Omen für die Zukunft unserer Stadt. Der "Haus- und Hofschreiber" der Frau Bürgermeisterin (in einer Kleinen Zeitung) soll gefälligst neutral und ohne Anbiederung aus der Gemeindestube berichten. Statt B.L. hätte e r sich um den Job eines Medienmanns in der Gemeinde bewerben sollen. Bei etwas gutem Willen und vorausschauendem Bllick in die Zukunft, muss die Rutsche machbar sein. Lienz wird deshalb nicht ins "Rutschen" kommen.

 
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Senf
vor 10 Jahren

anton2009@ manche poster kritisieren die vernachlässigbaren schreibfehler, wenn ihnen die luft zu dünn wird. das was zur zeit im lienzer gemeinderat abgeht, ist bedenklich. lienz braucht ein hallenbad - die ganze region braucht es: alle - aus sport-, gesellschafts- und auch gesundheitsgründen. die region braucht aber keine gemeingefährliche rutsche, auch wenn sich 98% an die regeln halten. der rest bleibt risiko und ich habe selbst erlebt, wie ein etwa 40 jähriger mit seinem zweijährigen nachwuchs kopfüber ein anderes kind in der rutsche gerammt hat. den ausgang will ich nicht beschreiben, aber die lokalität: erlebnisbad in innichen. übrigens: die rutschenzeit ist längst vergangenheit. . die haltung der beiden ävp-mandatare in der angelegenheit dolomitenbad ist das spiegelbild dessen, was in lienz bei den infrastrukturprojekten so abgeht: die schlossbergerschließung, rodelbahnen, speicherteich und u. a. auch die neue verbindungsstraße in der peggetz ruft zur erinnerung. die denkweise und strategie der beiden herren macht angst, sie ist schlichtweg verantwortungslos! . PS: bin jetzt schon neugierig, wer wird denn die statischen berechnungen für die badsanierung machen darf ;-)))

 
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anton2009
vor 10 Jahren

@ hoidanoi

Sie können die langfristige Finanzierung als Generationenvertrag sehen - es ist halt so!

Es sollte aber in Ihrem Posting richtigerweise lauten:

Schön, dass (und nicht das) ....

 
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hoidanoi
vor 10 Jahren

@ anton 2009:

Schön, das nun auch die Sache mit dem Generationenvertrag geklärt ist.

 
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anton2009
vor 10 Jahren

In der heutigen Zeit ist ein Hallenbad ohne Rutsche wie das Münchner Oktoberfest ohne Bier! Her mit der Rutsche, die nie und nimmer 1 Mio € kosten wird! Für die langfristige Finanzierung des gesamten Bades werden ohnehin unsere heutigen Rutschenbenützer (unsere Kinder) aufkommen müssen! Macht endlich Nägel mit Köpfen!

Guten Rutsch im Hallenbad!

 
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spitzeFeder
vor 10 Jahren

@ Felix: Finde ich auch. *schmunzel*

 
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Felix
vor 10 Jahren

@Philipp Brunner Toller Schnappschuss :-)! Gefällt mir!

 
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hoidanoi
vor 10 Jahren

Der will doch nur spielen - "Es könne doch sein, dass die Kostenschätzung des Architekten zu hoch sei und man bei der Öffnung der Offerte positiv überrascht werde. Dann bliebe Spielraum." - Wenn Politiker ehrlich werden, dann geschieht das meist unfreiwillig. Vize-Pargger verschafft dem interessierten Bürger einen Einblick in die kalkulatorischen Qualitäten seiner Gemeinderatsfraktion: So eine Baukostenschätzung, ein Überraschungsei: man weiß nie genau, was drinnen ist, aber garantiert was zum Spielen. Au ja! Toll. Dreist. - Wer erinnert sich nicht an die wunderbare Überraschung, die der Spielraum Hochstein zu bieten hatte. Für die Baukostenüberschreitung soll es Verantwortliche geben. Auch im Gemeinderat. Ein darob besonders erboster, weil verantwortlicher Gemeinderat gab an, er werde sie suchen, die Verantwortlichen. Von Finden hat er nichts gesagt. Was herzig war. Wäre er doch sonst Gefahr gelaufen, sich und die seinen zu finden. Als das offenbar auch ihm klar wurde, breiteten eben diese Verantwortlichen den freundliche Mantel des Schweigens mittels Aufsichtsratsbeschluss über die leidige Angelegenheit. - Egal ob Sommerrodelbahn oder Wunsch-Rutsche, es scheint bergab zu gehen mit der Lösungskompetenz der angeblichen Wirtschaftspartei-ÖVP im Talboden. Aber vielleicht ist sie auch mehr eine AAB-Partei. Das könnte die kalkulatorische Freizügigkeit erklären. Ganz dem großen Vorbild gleich. War da nicht noch ein dritter Flügel? - Auf der verzweifelt anmutenden Suche nach Profil riskierte die Stadt-ÖVP einmal mehr eine weitere, sehr wahrscheinlich kostensteigernde Verzögerung der Badsanierung. Sicher nichts, was die Bevölkerung fordert, in deren Namen das Vize-Duo zu sprechen vorgibt. Das vornehmlich parteipolitisch motivierte Geplänkel im Talboden lässt die Verantwortungsträger klar und deutlich erscheinen. Nur für den Fall, dass sie wieder einmal gesucht werden müssten.

 
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wiederdahoame
vor 10 Jahren

1 Million Euro Mehrkosten für den Bau einer Rutsche??? Wir sprechen hier nicht von einer Überdrüberrutsche à la Therme Erding sondern einer ganz gewöhnlichen Rutsche wie man sie in Innichen sieht und die m.M. vollkommen ausreichen würde. Schade, dass diese Chance, das Schwimmbad als Erlebnisbad für die Familie zu positionieren wieder nicht wahrgenommen wird.

 
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