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Osttirol: Gebremste Beschäftigungsentwicklung

Wirtschaftskammer Lienz präsentiert Wirtschaftsdaten des Jahres 2013.

WK-Bezirksstellenobmann Michael Aichner sieht die Daily-Pleite für den Beschäftigungsrückgang im Handel verantwortlich.
WK-Bezirksstellenobmann Michael Aichner sieht die Daily-Pleite für den Beschäftigungsrückgang im Handel verantwortlich.
Am Mittwoch, 12. März, veröffentlichte die Wirtschaftskammer Osttirol die Eckdaten des vergangenen Wirtschaftsjahres. Unter anderem die Entwicklung der Beschäftigungsentwicklung im Bezirk. Diese verlief 2013 gebremst – die Gesamtzahl der unselbstständig Beschäftigten stieg gegenüber 2012 nur um 0,5 %. Auch in den wirtschaftskammerzugehörigen Betrieben blieb die Mitarbeiterzahl mit 12.357 Personen (2012: 12.331) nahezu unverändert. Bei der Betrachtung der einzelnen Sparten fällt auf, dass sich die Industrie mit 3.364 Beschäftigten – um gut 100 mehr als 2012 –  positiv entwickelt hat und nun praktisch gleichauf mit Gewerbe und Handwerk zu den wichtigsten Trägern der Beschäftigung zählt. Der Handel und der Tourismus hingegen verzeichneten Rückgänge gegenüber 2012. „Im Handel war wohl die Daily-Pleite, im Tourismus die Felbertauern-Sperre zumindest teilweise für die Verluste an Arbeitsstellen verantwortlich“, vermutet Michael Aichner, Obmann der Wirtschaftskammer Osttirol. Zum Jahresende 2013 haben 352 Lehrbetriebe in Osttirol insgesamt 861 Lehrlinge ausgebildet - um 17 weniger als 2012. Die Zahl der Neueintritte in ein Lehrverhältnis verringerte sich von 268 Jugendlichen im Jahr 2012 auf 253 im Vorjahr. Die Entwicklung hängt allerdings mit dem Geburtenrückgang zusammen. "Geht man davon aus, dass die meisten Lehreintritte durch Fünfzehnjährige unmittelbar nach Beendigung der Schulpflicht erfolgen, so kann zum Vergleich die Geburtenzahl des Jahres 1998 herangezogen werden, die mit 578 Geburten bereits deutlich geringer war als jene des Jahres 1997, als in Osttirol immerhin noch 634 Kinder zur Welt kamen", erklärt Aichner. Auch das Angebot der Lehrstellen ist um zehn Lehrbetriebe geringer geworden – ein gravierendes Jugendbeschäftigungsproblem sieht die Wirtschaftskammer nicht. Lehrstellenangebot und -nachfrage halten sich nahezu die Waage. Bei den Wirtschaftskammermitgliedern wurde eine Steigerung von 3,3 % gegenüber dem Vorjahr registriert – von den 2.928 Mitgliedern waren 2.494 zum Jahresende 2013 aktiv. Die restlichen 430 Mitglieder waren, großteils aufgrund vorübergehender, saisonaler Betriebseinstellungen ruhend gemeldet. Insgesamt 1.223 aktive Betriebe haben zum Stichtag, dem 1. August 2013, Mitarbeiter beschäftigt. Die restlichen 1.271 Betriebe sind Ein-Personen-Unternehmen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 137 Betriebe neu gegründet, acht weniger als 2012.
Busse bis 12 Meter und Lkw bis 14 Meter dürfen auf Osttiroler Seite fahren. In Salzburg dürfen auch Laster nur 12 Meter lang sein. Fotos: Expa/Groder
Deutliche Umsatzeinbußen gab es für alle Betriebe, die vom Durchzugsverkehr der Felbertauernstraße profitieren. Foto: Expa/Groder
Das Tourismusjahr 2013 (November 2012 bis Oktober 2013) brachte Osttirols Beherbergungsbetrieben 1.881.100 Nächtigungen – 854.769 im Winter, 1.026.331 im Sommer. Gegenüber 2012 eine Steigerung von 0,8%. Den Nächtigungsrückgang von 1,6% im Sommer begründet die Wirtschaftskammer mit dem Felssturz am Felbertauern: „Wir sind da mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davongekommen. Insgesamt hat der Tourismus aber stark gelitten, da unsere Mitgliedsbetriebe über einen deutlichen Rückgang der Tagesgäste berichten. Ein Frequenzrückgang von knapp einem Drittel der Durchfahrten bedeutet nicht nur wesentlich geringere Mauteinnahmen für die Felbertauernstraße AG, sondern auch Umsatz- und Ertragseinbußen bei allen Betrieben, die sonst vom Durchzugsverkehr profitieren“, stellt Aichner fest. Eine endgültige Beurteilung des Jahres 2013 erfolgt erst zu einem späteren Zeitpunkt, sobald das Regionalprodukt, das wichtigste Parameter für die gesamte Wirtschaftsleistung des Bezirkes, seitens der Statistik Austria veröffentlicht ist.

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