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Neue Räume für betagte Menschen in Matrei

Das Wohn- und Pflegeheim wurde mit viel Qualität ausgebaut.

Mit Gedicht und Gesang umrahmten die Bewohnerinnen des Pflegeheimes die Veranstaltung. Fotos: Brunner Images
Mit Gedicht und Gesang umrahmten die Bewohnerinnen des Pflegeheimes die Veranstaltung. Fotos: Brunner Images

„Wohl ist die Welt so groß und weit“, stimmte der reizende Chor des Matreier Wohn- und Pflegeheimes an und die Gäste, die am Samstag, 12. April, gekommen waren, spürten die gute Stimmung auf Anhieb. Sie sangen kräftig mit, weil es etwas zu Feiern gab. 30 Jahre nach der Errichtung des Hauses erhielt das zwischenzeitlich schon einmal erweiterte Gebäude wieder ein Update, diesmal im 3. Obergeschoss.

Das hatte bis vor kurzem eine Dachschräge, unter die sich ein paar Mansardenzimmerchen für das Pflegepersonal duckten. Zwei durchgehende Dachgaupen ließen nach Plänen von Architekt Werner Eck ein echtes Geschoss entstehen und einen neuen, sehr hübschen Wohnbereich für die betagten Bewohner des Heimes, mit fünf Einzelbettzimmern, einem Zweibettzimmer für die Kurzzeitpflege, einem Ruheraum für die Tagespflege und barrierefreier Sanitäreinheit. 900.000 Euro investierte der Verband in den Ausbau samt Ausstattung und Einrichtung. Optisches und olfaktorisches Highlight ist ein Zirbenzimmer, das die Gemeinden des Defereggentales sponserten. Pfarrer Ludwig Kleissner segnete die neuen Räume.

Der Matreier Bürgermeister Andreas Köll und die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik bei der Eröffnung.
Der Matreier Bürgermeister Andreas Köll und die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik bei der Eröffnung.

Durch den Umbau kann das Matreier Wohn- und Pflegeheim jetzt auch Tagespflege anbieten. Demnächst wird die Osttiroler Siedlungsgenossenschaft mit dem Bau eines Nachbargebäudes beginnen, in dem betreutes Wohnen für ältere Menschen angeboten wird, also die Möglichkeit, selbständig den Alltag zu meistern und doch jederzeit bei Bedarf Personal und Infrastruktur des direkt angebundenen Heimes zu nutzen.

90% der geplanten Wohneinheiten seien bereits gebucht, erklärte der Standortbürgermeister Andreas Köll. Seine Lienzer Berufskollegin Elisabeth Blanik, die dem Gemeindeverband der Bezirksaltenheime vorsteht, gratulierte dessen Verwalter Franz Webhofer: „Er baut gern und gut, ist ein harter Verhandler und arbeitet fast rund um die Uhr, sonst wäre dieses Pensum nicht zu bewältigen.“

Er managt ein Sozialunternehmen mit 318 Beschäftigten: Franz Webhofer.
Er managt ein Sozialunternehmen mit 318 Beschäftigten: Franz Webhofer.

Der Altenheim-Verband zählt mit 318 Beschäftigten zu den größeren Betrieben des Bezirkes. Zu den 240 Heimplätzen in Lienz, 86 Heimplätzen in Sillian und 40 Heimplätzen in Sillian werden demnächst in Nußdorf-Debant rund 90 weitere Plätze kommen. Die Wartelisten wird man dennoch nicht ganz abbauen können. Umso wichtiger sei die „wohnortnahe Pflege“ wurde von den Festrednern betont. 5000 Personen werden derzeit von diversen Pflege- und Selbsthilfeorganisationen unterschiedlich intensiv betreut – also jeder zehnte Einwohner des Bezirkes. Tendenz steigend.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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