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Kärnten will bei UVP für Isel-Kraftwerk mitreden

Als Drauzubringer ist der Fluss auch für die Nachbarn wichtig.

Foto: Wolfgang C. Retter
Foto: Wolfgang C. Retter
Wie die Tiroler Tageszeitung heute in ihrer überregionalen Ausgabe berichtet, fordert das Land Kärnten in einem Schreiben an die Tiroler Landesregierung Parteienstellung bei der Umweltverträglichkeitsprüfung für das an der Oberen Isel geplante Ausleitungskraftwerk. Die Isel ist einer der wichtigsten Zubringer für die Obere Drau, deren Lauf zwischen Oberdrauburg und Spittal als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen ist. Zwölf Millionen Euro wurden dort laut TT in die Verbesserung des Gewässerzustandes investiert. Nach einer klaren Ablehnung durch das Fachgremium Wasserkraft im Amt der Tiroler Landesregierung gilt das Kärntner Engagement als weiteres Warnsignal für die Bürgermeister der am Kraftwerk beteiligten Gemeinden Virgen und Prägraten. Erst seit wenigen Monaten sind Anton Steiner und Dietmar Ruggenthaler Co-Geschäftsführer der Betreibergesellschaft für das Kraftwerksprojekt. Virgen und Prägraten besitzen je ein Viertel der Anteile an der WKOI GmbH, 50 Prozent hält der Projektentwickler INFRA, der sich selbst im Vorfeld bereits mit Millionenaufträgen bedachte, was von Kraftwerksgegnern scharf kritisiert wird. Die Beteiligung der Gemeinden wurde trotz des beträchtlichen finanziellen Risikos und des sehr hohen Verschuldungsgrades der Gemeinde Prägraten von der Aufsichtsbehörde genehmigt. Angesichts einer erwarteten Natura-2000-Ausweisung der Isel, negativer Stellungnahme der Fachbeamten und praktisch geschlossener Ablehnung außerhalb der lokalen Anrainerschaft und der Osttiroler ÖVP wackelt die Realisierung der Kraftwerks kräftig. Damit droht den beiden Nationalparkgemeinden ein finanzieller Schaden zumindest in Höhe der Stammeinlage von insgesamt 100.000 Euro.  
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Detektor
vor 10 Jahren

Das ist leicht zu verstehen, dass die Kärtner nicht noch ein weiteres Mal draufzahlen wollen - fehlt ihnen doch schon die TIWAG-Ausleitung der kleinen Drau (Draukraftwerk Strassen-Amlach) merklich Geschiebe in der großen Drau!

 
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