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Geier Felix und Kilian leben jetzt im Debanttal

Freilassung in den Hohen Tauern mit großem Abschiedskomitee.

"Mister Bartgeier" Michael Knollseisen mit einem seiner Schützlinge. Sei 15 Jahren betreut der Biologe bereits die Bartgeier im Nationalpark Hohe Tauern. Fotos: Expa/Groder
"Mister Bartgeier" Michael Knollseisen mit einem seiner Schützlinge. Sei 15 Jahren betreut der Biologe bereits die Bartgeier im Nationalpark Hohe Tauern. Fotos: Expa/Groder
Kein Artenschutzprojekt im Nationalpark Hohe Tauern ist so spektakulär und erfolgreich wie die Wiederansiedlung des Bartgeiers. Entsprechend groß war das Abschiedskomitee für die beiden jungen Geier Felix und Kilian, die bislang in den Zoos von Liberec (Tschechien) und Valcallent (Spanien) aufwuchsen. In den nächsten Wochen teilen sie sich einen hübschen Horst in den Felsen oberhalb der Hofalm im Debanttal.
Großer Bahnhof für die Junggeier bei der Hofalm im Osttiroler Debanttal. Fotos: Expa/Groder
Großer Bahnhof für die Junggeier bei der Hofalm im Osttiroler Debanttal. Fotos: Expa/Groder
Noch können sie nicht fliegen, werden regelmäßig gefüttert und können von Besuchern in einer Bartgeier-Beobachtungsstation des Nationalparks sowohl im Horst als auch später bei den ersten Flugversuchen beobachtet werden. Kilian und Felix sind zwei von ca. 15 Jungtieren, die jährlich in Zoos zur Welt kommen. Sie sollen den derzeitigen Weibchenüberschuss in der Region ausgleichen und frische Gene in eine Geierpopulation im Nationalpark bringen, die insgesamt auf nur 35 Gründertiere zurückgeht. Der Ort ihrer Freilassung ist strategisch gewählt. Entlang des gesamten Alpenbogens erfolgt die Wiederansiedlung so, dass es zum "Brückenschlag" zwischen den mit Ringen markierten Tieren unterschiedlicher Regionen kommen kann.
Natürlich durfte auch die Tiroler Naturschutz-Landesrätin beim "Geier-Freilassen" nicht fehlen.
Natürlich durfte auch die Tiroler Naturschutz-Landesrätin beim "Geier-Freilassen" nicht fehlen.
Neben dem Steinadler ist der Bartgeier der bekannteste Großvogel in den Hohen Tauern, mit einer beeindruckenden Flügelspannweite von bis zu drei Metern. Der Geier war einst ein weit verbreiteter Brutvogel der Alpen, wurde aber als "Lämmergeier" gejagt und dermaßen dezimiert, dass um 1910 die Populationen praktisch ausgestorben waren. Dem Aasfresser wurde zu Unrecht nachgesagt, dass er Gämsen, Lämmer oder gar kleine Kinder erbeuten würde. Bartgeier verwerten als Aasfresser auch das, was andere Tiere wie Adler, Kolkrabe oder Fuchs von ihrer Beute übriglassen – nämlich die Knochen. Diese machen 90% der Nahrung aus. Dolomitenstadt-Kameramann Peter Werlberger war nicht nur bei der Auswilderung von Kilian und Felix dabei, sondern hat exklusiv für Dolomitenstadt auch die Tierschützer und Junggeier mit der Videokamera bis zu ihrem neuen Zuhause begleitet! Sie haben Lust auf einen Ausflug zur Bartgeier-Beobachtungsstation, die in den nächsten Wochen von Nationalpark-Mitarbeitern besetzt bleibt, bekommen? Klicken Sie einfach auf die Anfahrtskizze, um die Auffahrt zum Parkplatz Seichenbrunn im Debanttal zu finden. Von dort wandern Sie ca. 30 Minuten zu Fuß zur Hofalm!
google-karte
Die Anfahrtskizze zeigt die Pkw-Route von der Drautalbundesstraße zum Parkplatz Seichenbrunn im Debanttal. Von dort führt ein Fußweg zur Hofalm. Zum Vergrößern einfach draufklicken!
 
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

ohli
vor 10 Jahren

vielen Dank Dolomitenstadt- so kann jeder Interessierte hautnah dabei sein!

 
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