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Lienz erweitert den Kreis der Ehrenringträger

Günther Lamprecht und Willi Bernard ausgezeichnet.

Wann ist man reif für einen Ehrenring der Stadt Lienz? Elisabeth Blanik gab Auskunft. Fotos: Brunner Images
Wann ist man reif für einen Ehrenring der Stadt Lienz? Elisabeth Blanik gab Auskunft. Fotos: Brunner Images
Was muss man geleistet haben, um einen Ehrenring der Stadt Lienz zu  bekommen? Bürgermeisterin Elisabeth Blanik beantwortete diese Frage vor rund 80 Gästen im Rahmen der Verleihung der goldenen Ringe an den ehemaligen ärztlichen Leiter des Lienzer Krankenhauses Willi Bernard und den ehemaligen Wirtschaftskammer-Obmann, Ex-Vizebürgermeister und Malermeister Günther Lamprecht. Demnach beschloss der Gemeinderat vor 30 Jahren: "Mit dem Ehrenring der Stadt Lienz werden Personen ausgezeichnet, die sich in kultureller, politischer, wirtschaftlicher oder humanitärer Hinsicht in hervorragender Weise um die Stadt Lienz verdient gemacht haben oder als gebürtige Lienzer auf den genannten Gebieten solch Hervorragendes geleistet haben, dass sie damit Bedeutendes für die Hebung des Ansehens der Stadt beigetragen haben."
Die Ehrung im Lienzer Ratsaal aus der Vogelperspektive.
Die Ehrung im Lienzer Ratsaal aus der Vogelperspektive.
Im Detail illustrierten Wirtschaftskammer-Bezirksstellenleiter Reinhard Lobenwein und Hans Stefan von der Lienzer Feuerwehr als Laudatoren die Leistungen von Günther Lamprecht, an dem die Bürgermeisterin eine besondere Eigenschaft entdeckte: "Die Freude, die er aus dem Glück der anderen schöpft. Wenn etwas gut geht, etwas zum Guten gewendet werden kann oder etwas Gutes entsteht, ist Günther Lamprecht zufrieden und selbst glücklich. Darin sieht er - so habe ich es beobachtet - den Sinn seiner Tätigkeiten auf allen Ebenen, auf der familiären, der politischen, der wirtschaftlichen oder der sozialen."
"Ein seltsames Gefühl hier zu stehen" empfand Helga Machné, ehemals Bürgermeisterin von Lienz.
"Ein seltsames Gefühl, hier zu stehen", empfand Helga Machné, ehemals Bürgermeisterin von Lienz.
Willi Bernards Leistungen würdigte eine Vorgängerin von Blanik und Weggefährtin des Chirurgen: Altbürgermeisterin Helga Machné, die im Ratsaal "fast ein Deja-vu" hatte: "Ein seltsames Gefühl, hier zu stehen". Mit Bernard verbindet Machné eine gemeinsame Kindheit am Lienzer Hauptplatz – "Also kein Wort über unsere Kinderstreiche" – und beide lernten gemeinsam Akkordeon beim legendären Musiklehrer Pätzold: "Für eine musikalische Laufbahn hat es bei uns beiden nicht gereicht und das ist auch gut so", resümierte Machné und verwies auf jene Qualitäten, die Willi Bernard als Krankenhausvorstand einen fast legendären Ruf einbrachten: "Willi Bernards Stärken waren – das sehe ich im Rückblick noch viel klarer als damals – sein Wille zur Weiterentwicklung, persönlich und als Arzt, seine Vision eines Krankenhauses, das eine ortsnahe, hochqualifizierte Behandlung der Patienten garantiert und die Kraft, diese Vorstellung auch umzusetzen." Autorität und "eine gewisse Härte" seien dafür nötig gewesen, meinte die Altbürgermeisterin und schloss in Abwandlung eines Zitates der ehemaligen deutschen Gesundheitsministerin Ursula Lehr: "Sie hat gesagt: Der alte Arzt spricht lateinisch, der junge Arzt englisch. Der gute Arzt spricht die Sprache des Patienten. So gesehen ist Willi Bernard ein alter, ein junger und ein guter Arzt zugleich, denn er spricht alle drei Sprachen."
Die neuen Ehrenringträger, eingerahmt von der Politik und ihren Ehefrauen. Von links: Meinhard Pargger, Elisabeth Blanik, Rita Lamprecht, Günther Lamprecht, Wilhelm Bernard, Heide Bernard, Stephan Tagger.
Die neuen Ehrenringträger, eingerahmt von der Politik und ihren Ehefrauen. Von links: Meinhard Pargger, Elisabeth Blanik, Rita Lamprecht, Günther Lamprecht, Wilhelm Bernard, Heide Bernard, Stephan Tagger.
Untermalt und begleitet von den Klängen des Ensembles "Per Sonare" wurden die Ringe schließlich überreicht, die neuen Besitzer ergriffen das Wort und die Gelegenheit zum Dank. Was im Rathaus der Stadt begann, klang beim Kirchenwirt aus.
 
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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