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Mayerl an Felipe: Natura 2000 kein Wunschkonzert

Regierungsparteien wollen das Thema vor Weihnachten abhaken.

Fast alle Signale stehen auf "Stopp" für ein Kraftwerk am Gletscherfluss Isel in Osttirol. Foto: Wolfgang C. Retter
Noch heuer will die Landesregierung die Isel als Schutzgebiet nominieren.
Die grüne Umwelt-Landesrätin Ingrid Felipe betonte am 20. November gegenüber der Tiroler Tageszeitung, dass noch vor Weihnachten der Ausweisungsvorschlag für den Natura 2000-Schutz der Isel und ihrer Zubringer nach Wien geschickt werden soll. Felipe hält auch daran fest, dass die gesamte Isel ausgewiesen wird und glaubt an die Zustimmung des Koalitionspartners ÖVP. Dazu meint der Osttiroler Bezirksparteiobmann und Landtagsabgeordnete Martin Mayerl: „Die bevorstehende Natura 2000-Ausweisung ist kein Wunschkonzert, sondern muss einzig und allein auf fachlichen Kriterien beruhen. Wunschvorstellungen der zuständigen Landesrätin sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht sonderlich hilfreich, um einen objektiven und nachvollziehbaren Ausweisungsvorschlag zu erstellen.“ Weitgehende Einigkeit herrscht hingegen darüber, dass der endgültige Ausweisungsvorschlag bis Mitte Dezember feststehen soll. „Wir haben die Osttiroler Bevölkerung und die Wirtschaftstreibenden lange genug mit dem Thema Natura 2000 beschäftigt. Wir sollten hier in absehbarer Zeit zu einem Ende kommen und endlich entscheiden. Darauf aufbauend können wir dann im Bezirk mit dem Regionalförderungsprogramm die betroffenen Regionen weiterentwickeln. Ich bin guter Dinge, dass wir das Thema Natura 2000 tatsächlich noch im heurigen Jahr erledigen können“, so Mayerl abschließend.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

iseline
vor 9 Jahren

Das "Wunschkonzert" ist wohl eher der ÖVP zuzuschreiben, die sich gewünscht hat, dass die EU die Nachnominierung, für die sich Österreich rechtlich verpflichtet hat, nicht einfordert.

"Wenn es nach der Landesregierung ginge, würde es überhaupt keine Ausweisung geben", meinte kürzlich Klubobmann J. Wolf. Der ÖVP ist ein intakter Gletscherfluss keinerlei Anliegen und sie predigt - inzwischen ohne Widerstand der Grünen - weiterhin gebetsmühlenartig den Ausbau der Wasserkraft. Und das, obwohl ringsum Kraftwerke schließen, der Strompreis im Keller ist - auch wenn er nicht an uns Endverbraucher weitergegeben wird - und wertvolle Landschaft zerstört würde.

Dass man die Nominierung nicht wieder hinaussschieben will, sollte im Sinne der "Planungssicherheit" für die Region und die Kraftwerksbetreiber selbstverständlich sein. Ob die EU einer Terminverschiebung überhaupt zustimmen würde und was nun genau nominiert wird, wissen wir allerdings weiterhin nicht. Während die Lechtaler von Natura 2000 profitieren, aktuell mit der neuen Hängebrücke in Reutte, wird bei uns wohl noch lange dagegen geschimpft und gewettert.

 
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