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Eishockey: Huben lässt Lienz keine Chance

Iseltaler Eisbären fegen auswärts die Löwen 1:7 vom Platz.

Im Osttirol-Derby der Kärntner Liga Division 1 feierten die Hubener Eisbären am 29. November einen klaren 7:1 Auswärtssieg beim UEC Sparkasse Lienz. Vom Start weg übernahmen die Iseltaler, für deren Trainer Libor Pavlis es die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte als Spieler war, vor rund 400 Besuchern in der Eisarena Lienz das Kommando.
Von Anfang an übernahmen die Eisbären auf dem Lienzer Eis das Kommando. Fotos: Brunner Images
Von Anfang an übernahmen die Eisbären auf dem Lienzer Eis das Kommando. Fotos: Brunner Images
Bereits nach zwei Minuten hatten sie ihr erstes Überzahlspiel, das sie aber vorerst noch nicht zum Führungstreffer nutzen konnten. Die Gastgeber legten ihr Hauptaugenmerk vorerst auf eine gesicherte Defensive, aus der heraus sie mit Kontern zum Erfolg kommen wollten. Doch die Hubener waren spielerisch und kämpferisch eindeutig überlegen und es schien nur eine Frage der Zeit, bis ihnen der erste Treffer gelingen würde. Nach acht Minuten war es dann auch soweit. Martin Pewal wurde von Johannes Warscher mustergültig bedient und schoss seine Eisbären mit 1:0 in Führung.
Nach dieser Keilerei fasste Huber-Keeper Thomas Valtiner eine Spieldauer-Disziplinarstrafe aus.
Nach dieser Keilerei fasste Huben-Keeper Thomas Valtiner eine Spieldauer-Disziplinarstrafe aus.
Bei den heimischen Eislöwen vermisste man schon in dieser Phase jegliches Aufbäumen. Ohne Körpereinsatz und Kampfgeist konnte man die Hubener Defensive nie in Bedrängnis bringen und man präsentierte sich nicht als bissige Eislöwen, sondern eher als zahme Kätzchen. Bezeichnend dafür war die Tatsache, dass Huben Keeper Thomas Valtiner erst in der 14. Minute den ersten harmlosen Lienzer Schuss abwehren musste. Kurz darauf hatten die zahlreich mitgereisten Eisbären Fans wieder Grund zum Jubeln. Christian Unterlercher zog von der blauen Linie ab und der Puck zappelte zum 0:2 im Netz. Nur eine Minute später, als eine Strafe für die Lienzer angezeigt war und Huben Keeper Thomas Valtiner zugunsten eines sechsten Feldspielers das Eis verlassen hatte, netzte Robert Trojer zum 0:3 ein. Lienz Trainer Jiri Broz hatte genug gesehen und versuchte mit einem Time Out seine Mannschaft wachzurütteln und den Spielfluss der Iseltaler etwas zu stoppen. In den folgenden Minuten hielten die Hausherren auch etwas besser dagegen, ohne jedoch das Hubener Tor in irgendeiner Art und Weise gefährden zu können. 20 Sekunden vor dem Drittelende sorgte ein Überzahlspiel für das 0:4. Christian Unterlercher zog von der blauen Linie ab und der Puck fand am unglücklich agierenden Lienzer Keeper Alexander Krätschmer vorbei den Weg ins Tor. Auch im Mitteldrittel änderte sich am Charakter des Spieles wenig. Die Hubener waren den Hausherren in allen Belangen überlegen und scorten fast nach Belieben. Zunächst verwertete Robert Trojer einen Traumpass von Johannes Warscher zum 0:5 (22. Minute) und nur drei Minuten später gelang Martin Pewal, diesmal sogar in numerischer Unterlegenheit, das 0:6. Damit war das Spiel schon sehr früh zugunsten der Eisbären entschieden.
Tormannwechsel bei den Lienzern, Dominik Tiefnig kommt anstelle von Alexander Krätschmer.
Tormannwechsel bei den Lienzern, Dominik Tiefnig kommt anstelle von Alexander Krätschmer.
Lienz Trainer Jiri Broz reagierte und stellte Dominik Tiefnig anstelle von Alexander Krätschmer, der gestern, wie der Großteil seiner Mannschaft, nicht den besten Tag erwischt hatte, in den Lienzer Drahtkasten. Die Eisbären nahmen nun etwas den Fuß vom Gaspedal, waren aber jederzeit Herr der Lage. Bei den Hausherren machte sich der Tormanntausch positiv bemerkbar, denn Dominik Tiefnig bot eine hervorragende Leistung und verhinderte mit tollen Paraden einen noch höheren Rückstand. In der 34. Minute war der Arbeitstag des total unterbeschäftigten Hubener Keepers, Thomas Valtiner, beendet. Eine vom Unparteiischen verhängte Strafe gegen ihn wollte er nicht zur Kenntnis nehmen und stellte den gefoulten Lienzer Spieler im wahrsten Sinne des Wortes zur Rede. Nach einem kurzen Handgemenge wurde Thomas Valtiner mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig unter die Dusche geschickt. Für ihn kam Thomas Warscher ins Spiel und er bot eine fehlerlose Leistung. Die letzte Chance im Mitteldrittel hatten in der 37. Minute erneut die Gäste. Martin Pewal lief alleine auf das Lienzer Tor zu, scheiterte aber an einer tollen Reaktion von Lienz Keeper Dominik Tiefnig. Im  Schlussabschnitt kamen die Eislöwen etwas besser ins Spiel, weil sie plötzlich – warum nicht schon früher? –  zu kämpfen und sich gegen die Niederlage zu wehren begannen. So konnte man das Spiel nun etwas offener halten und kam in der 44. Minute zum Ehrentreffer. In numerischer Unterzahl fuhren die Lienzer ein schnelles Breakaway und nach Zuspiel von Manuel Winkler sorgte Kevin Veider mit einer schönen Einzelleistung für den Ehrentreffer zum 1:6. Die Iseltaler ließen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und spielten das Spiel trocken zu Ende. Und hätte nicht Dominik Tiefnig im Lienzer Drahtkasten einen Traumtag erwischt, wäre das Endergebnis sicherlich noch höher ausgefallen. Sowohl gegen Alexander Riepler als auch gegen Johannes Warscher behielt der Lienzer Keeper in eins gegen eins Duellen die Oberhand und hatte bei einem Lattenschuss der Eisbären auch noch das Glück auf seiner Seite. Gegen eine tolle Einzelaktion von Ex-Bundesligacrack Martin Pewal war aber auch er schlussendlich machtlos. Der gebürtige Villacher, der bereits für den VSV, Linz, Salzburg und Innsbruck in der Österreichischen Eishockey Liga gespielt hatte, traf zwei Minuten vor der Schlusssirene zum Endstand von 1:7.
Huben feiert einen ungefährdeten 1:7-Auswärtssieg in der Dolomitenstadt.
Huben feiert einen ungefährdeten 1:7-Auswärtssieg in der Dolomitenstadt.
Ein enttäuschter Ernst Köfele, Obmann des UEC Sparkasse Lienz, meinte nach dem Spiel:" Ich kann mir nicht erklären was speziell in den ersten 30 Minuten mit unserer Mannschaft los war. Anscheinend haben einige nach dem tollen Auftritt in Toblach gedacht, dass man auch ohne Kampf und Körpereinsatz ein Spiel gewinnen kann. Vor allem tut es mir für die zahlreichen Zuschauer leid, dass wir heute einen derart schlechten Tag erwischt haben." Fazit: Huben war in allen Belangen die bessere Mannschaft und hat auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Für die Lienzer gilt es nun Ursachenforschung zu betreiben, sich zu sammeln und neu durchzustarten. Denn wenn man auch in den nächsten Spielen so auftritt, es folgen hintereinander vier schwere Auswärtsspiele (Toblach, Völkermarkt, Salzburg und Steindorf),  könnte das angepeilte Saisonziel, das Erreichen der Play Offs, sehr bald in weite Ferne rücken.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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