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Hickhack um Zanier-Bau an der Zettersfeldstraße

SP-Mandatare halten Grundstückspreis für zu niedrig.

Zur Zettersfeldstraße hin abgeschirmt von einem Firmengebäude sollen hier 20 Einfamilienhäuser gebaut werden.
Zur Zettersfeldstraße hin abgeschirmt von einem Firmengebäude sollen hier 20 Einfamilienhäuser gebaut werden.
20 Parzellen für Einfamilienhäuser erschließt die Stadt Lienz in einem Feld an der Zettersfeldstraße, um die "Abwanderung von Häuslbauern in den Speckgürtel" zu stoppen, wie VP-Vizebürgermeister Meinhard Pargger und Bürgermeisterin Elisabeth Blanik unisono betonen. Als Abschirmung der neuen Wohnidylle zur vielbefahrenen Zettersfeldstraße hin wird ein Gewerbebau dienen, den der Handschuhproduzent Zanier errichtet. Über die Widmung für dieses Gebäude wurde im Gemeinderat am 10. Februar abgestimmt. Es wird eine Mischnutzung sein, Zanier darf auch eine "betriebsnotwendige" Wohnung in sein Gewerbeobjekt integrieren. In der Diskussion kritisierte vor allem SP-Gemeinderat Andreas Hofer den aus seiner Sicht zu niedrigen Verkaufspreis für das Grundstück. Die Stadt hat 89 Euro/m² für das Feld bezahlt und verkaufte an Zanier zu einem Preis von 125 Euro/m² weiter. Die Häuslbauer werden für den Quadratmeter rund 190 Euro bezahlen. Diese Differenz stößt Hofer sauer auf. Bürgermeisterin Blanik verwies auf die hohen Erschließungskosten für die Kleinparzellen, Meinhard Pargger unterstrich, kein Unternehmen habe in Lienz je einen so hohen Grundpreis bezahlt wie Zanier. Der Unternehmer habe mit Abwanderung nach Oberlienz gedroht und sei zudem ein Vorzeigebetrieb, der ja auch Kommunalsteuern bringe. Hofer ließ nicht locker und verwies darauf, dass es sich bei dem Grundstück um ein "Filet" handle, die Fläche im Zuge der Verhandlungen auf rund 6.000 m² verdoppelt wurde und auch die Kommunalsteuer relativ zu sehen sei: "Von den rund fünf Millionen Kommunalsteuern der Stadt macht Zanier 8.000  bis 10.000 Euro aus. Man tut, als sei das ein Großbetrieb." Hofers SP-Kollegin Anita Kerstein gab der Diskussion schließlich noch eine globale Wendung: "Zanier produziert in Asien und beschäftigt bei uns nur wenige Mitarbeiter." Elisabeth Blanik verwies darauf, dass der Unternehmer zugesagt habe, seinen Betrieb am neuen Standort aufzustocken.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

10 Postings

e ist mc2
vor 9 Jahren

Habe erst jetzt bemerkt, was die Stadt mit Herrn Zanier hier wieder plant. Wie auch schon Leser vor mir bin ich stark verwundert, warum man tatsächlich hier wieder gleich verfährt, wie die letzten Jahrzehnte unisono, verbauen und verbrauchen wir die schönsten freien Flächen, denn noch scheint es ja egal zu sein, wie viel noch an wertvoller Natur versiegelt wird und auf unabsehbare Zeit verloren ist. Mir blutet das Herz, daran zu denken, dass dies sicher erst das erste Projekt in diesem Bereich von Lienz sein düfte, es werden dort weitere folgen, das ist sicher. Da ich hier interessante Varianten gelesen habe, wollen nicht Sie Herr Chef-Redakteur der Dolomitenstadt.at mal mit den angesprochenen Personen (zuständiger Raumplaner/Blanik/Zanier/RGO/M-Preis...) eine Interviewreihe darüber führen, ob man hier nicht doch Besseres finden könnte, als tatsächlich wieder ein Projekt in eine völlig unberührte Fläche zu planen, noch dazu ua. als Gewerbegebiet. Ein Vorschlag meinerseits, warum mietet sich Herr Zanier nicht in das neue Kaufhaus Lienz ein, dort stört so ein Betrieb wohl niemanden und vlt.. wird dann tatsächlich auch mal dieses Projekt zu Ende geführt. Es gibt so viele andere Flächen sozialen Wohnbau zu bewerkstelligen Frau Bgm. Vielleicht lesen Sie ja diese Zeilen und Sie reden noch mal mit den angesprochenen Grundeigentümern, man könnte hier wirklich mal ein Zeichen für die Natur und gegen Verschwendung setzen. Gerade z.B. die RGO als Großgrundbesitzer von Brachland mitten im Siedlungsgebiet sollte doch verstehen, wieviel landwirtschaftlicher Grund für den Bauer und die Menschen wert ist und dass diese Art der Verschwendung endend wollend ist........

 
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wolf_C
vor 9 Jahren

... mir kommt vor, die Sachkenntnis in den Kommentaren ist besser wie die der Fachidioten: Nicht dass die Senatoren absichtlich blöde Sachbearbeiter engagieren? ...

... hätten sie Verantwortung und Mut in ihrer Kompetenz, müssten die Honorare für diesen (beschlossenen) (Nicht-)Entwurf sofort an die Kommentarschreiber hier, und nicht an den Planverfasser für diese Widmung überwiesen werden; der kann natürlich nix dafür, er macht ja nur seine Pflicht, und das, was ihm aufgetragen wurde ...

... So beisst sich halt die Katze lustig in ihren eigenen Arsch.

 
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Angerer
vor 9 Jahren

Ganz mein Meinung liebe Schreiber.

Es gibt wahrlich bessere Orte um solch ein Projekt umzusetzen.

Hat eigentlich mal wer mit der Raiffeisen Genossenschaft gesprochen, was sie mit dieser Brachfläche in der Nußdorferstraße vorhaben. Das wäre doch mal eine Chance, hier was Sinnvolles umzusetzen und nicht weiterhin Natur zu zerstören. Wenn man heute die alten Bilder des Stadt Lienz Kalenders ansieht, dann kann man schön erkennen, wo diese kuzsichtige Politik hinführt. Es wurde in alle Richtungen völlig planlos verbaut, und leider scheint dies hier nicht anders zu laufen.

Nutzt doch den Raum, der vorhanden ist und erhaltet Natur, wo es sie noch gibt. Ich glaube nicht, dass nicht mehr Menschen dieser Meinung sind. Stadtverdichtung wäre angesagt, denn Unwiederbringliches ist auf ewig verloren!!!!!

 
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Der Dichter
vor 9 Jahren

Mich wundert ja, dass man "finanzschwachen" Bürgern ermöglichen muss, unbedingt in einem Haus wohnen zu können und dafür wieder einen noch völlig unberührten Naturbereich von Lienz anpatzen muss. Also ich wohne zufrieden in einer Wohnung und könnte mir dort trotz günstigeren Preisen keinen Grund leisten. Es werden sich dann wohl doch wieder die etwas Betuchteren dort ansiedeln. Es würde mich somit schon mal interessieren, was dieser ganze Unsinn soll. Noch dazu soll in diesem Gebiet auch ein Gewerbegrund gewidmet werden. Ist der Sinn der Raumordnung nicht dieser, gerade diese Vermischung von Wohn- und Gewerbegebieten zu unterbinden, sodass es später nicht zu Problemen untereinander kommen kann? Aber hier wird fröhlich weitervermischt, also nennen wir das ganze mal Raumunordnung. Wem fällt ein, dass man zur Straße hin eine Firma hinsetzen muss, damit der Verkehrslärm nicht so zu tragen kommt? Bei den Wohnblöcken gegenüber ist dieser Lärm offenbar kein Problem? Also frage ich mich wirklich, welcher Raumplaner dafür verantwortlich zeigt, denn für solch unsinnige Vorschläge muss man NICHTS studiert haben. Also alleine das Problem des "Lärms2 zeigt zusätzlich, dass man hier nicht bauen sollte Frau Bgm.! Schade dass auch Sie hier so wenig Weitsinn zeigen und dieses Projekt voll unterstützen. Meine Stimme haben Sie jetzt endgültig verloren. Noch einen Wunsch an Herrn Zanier, vielleicht sehen wenigsens Sie ein, dass es wohl bessere Orte für einen Firmensitz geben sollte, die kleinen Randgemeinden freuen sich sicher darüber, wenn sie ein wenig vom großen Stadtkuchen abbekommen könnten.

Somit mein Appell an alle Beteiligte, überdenkt doch noch mal dieses Projekt, es wäre schade um dieses Naherholungsgebiet und es gibt wahrlich bessere Orte, wo man bauen könnte und nicht schon wieder unwiederbringliche Natur verschwendet wird!!! Die zukünftigen Generationen werdens euch danken!!!

 
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wolf_C
vor 9 Jahren

Sie - die örtliche und überörtliche Raumordnung - ist halt schön anzuschaun, und fein zu lesen. Wie im Märchen plätschern die Paragrafen des Gesetzes von einer Freude zur nächsten. Es müsste den Paragrafen zufolge ein paradisischer Lebensraum uns umgeben ... und dann die Wirklichkeit:

... der Verzicht auf die vertrauensvollen Vorschläge der Gesetzestexter ist umfassend: Ich behaupte: Die Fachplaner sehen ihre bunten Farben des Planes, staunen darüber voller Freude und empfinden die dazugehörigen schwarzen Zahlen auf ihrem Konto als angemessen. Scheisse. Sie sind keinen Cent wert diese Planungsgrundlagen, weil es in Wirklichkeit V E R bauungs- und keine Bebauungsgrundlagen sind; es sind Lebensraumvernichtungsgrundlagen.

Die, die dies beschliessen, kratzt es nicht: sie bekommen ihr Gehalt, und entscheiden nach bestem Wissen und Gewissen. Wie sich eine neue Generation hier ernähren soll, liegt ausserhalb der nächsten Wahlperiode.

 
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Bergdoktor
vor 9 Jahren

Gleiche, Gleichere und Andere

Zanier droht mit Abwanderung nach Oberlienz, wenn er nicht rund 6000 m2 um à 125 Euro in bestem Lienzer Wohngebiet bekommt. Zuerst begnügte sich Zanier mit 3000 m2, doch bei diesem Schnäppchenpreis muss man einfach zuschlagen. Der kleine Häuslbauer soll 190 Euro dafür bezahlen!!! Danke liebe Firma Zanier, dass dadurch mindestens 15 Häuslbauer, die ihr Geld ebenso im Schweiße ihres Angesichts bei Osttiroler Niedriglohnniveau verdienen, nicht zum Zuge kommen.

Brunner blockiert den Badumbau und stellt unerfüllbare Bedingungen an die Gemeinde. Danke ihr lieben gutbetuchten, schwarzen Schafe, ihr machts der Osttiroler Unternehmerschaft wieder einmal alle Ehre. Doch bedenkt, wir leben immer noch in Österreich und nicht in Sizilien!

Als kleine Nachhilfe: Gemeinde kommt von Gemeinschaft und ich finde es gut, wenn Gemeindevertreter, die daran interessiert sind, dass die Wahrheit an die Öffentlichkeit kommt, das Gemeinwohl auch weiterhin im Auge behalten. Dinge die unterm Teppich gekehrt werden, müssen auch in Zukunft aufgedeckt werden. Bravo, bitte weiter so!!!!

 
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PrinzessinL
vor 9 Jahren

Ist das nicht der Grund, den die Schulen Nord ausfindig gemacht haben, ursprünglich? Wurde diesen nicht mitgeteilt, dass die Preise nicht so gedrückt werden können? Umwidmung schwierig? Neubau Nord wurde überlegt? Bezahlbar, im Grünen, mehr Platz als jetzt, Lage (nicht mehr nord)?? Leider wieder nicht, wieder mal.....

Und dann plötzlich Kauf, Umwidmung und Ermöglichung von Hausbau für sozial Schwächere?

 
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neugierig.
vor 9 Jahren

Auch das ist wieder so ein Beispiel, wie leichtfertig mit Grund und Boden IMMER NOCH umgegangen wird !!!! Da muss ich Herrn Wolf_c Recht geben, schon wieder wird völlig gedankenlos eine "frische Wiese" angeschnitten und das lustige zubetonieren geht weiter. Hat eigentlich jemand von den Verantwortlichen die laufende Kampagne der Hagelversicherung mitbekommen? Jeden Tag werden 30 Fussballfelder verbaut, und Österreich ist bei der Grundverschwendung ziemlich führend (www.hagel.at)!!!! Wer kommt bitte auf so hirnrissige Ideen, gerade dort Wohnhäuser und einen Gewerbebetrieb errichten zu lassen? 100 Meter westlich liegt eine riesen Fläche der Genossen (wohl als Spekulationsgrund) brach, warum werden diese Flächen nicht getauscht und wird dort mal verbaut? Wäre näher beim Stadtzentrum und der Lärm sollte dort auch weniger sein. Und Herr Zanier soll bitte im Gewerbegebiet bauen, dort gibt es auch noch freie Flecken!!!! Oder die Fa. M-Preis gibt ihren Grund wieder her, denn dort noch einen Markt reinzubauen, wäre ja der nächste Schwachsinn zwischen Hofer, Billa und Lidl.... Oder die Fläche des Kaufhaus Lienz wäre sarkastisch gesehen auch super geeignet dafür, da kommt ja wohl eh dank unserer tollen Stadtpolitik auch nichts mehr. Unglaublich wie hier die verantwortlichen Politiker IMMER noch nichts gelernt haben und weiterhin mit unserer Landschaft umgehen als ob unendlich viel davon vorhanden wäre... eure Kinder und Kindeskinder werdens euch danken, aber bis dort hin habt ihr eh nichts mehr zu bestimmen und noch viel weniger zu verantworten, wie das ja bei allen Politikern so üblich ist.... Nur weiter so liebe Stadtgemeinde, zur Zeit zeichnet ihr euch wieder mal auf allen Ebenen so richtig aus!!!!!!!!!!!! Wie man es wohl rauslesen kann, ich bin heute ordentlich über diese unglaublichen Gedankenlosigkeiten von Verantwortlichen, die eigentlich tolle Entscheidungen treffen sollten, angefressen!

 
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felix1960
vor 9 Jahren

Das Kirchturmdenken und die Aussagen einiger Lienzer GR-Mitglieder sind nicht nur inkompetent und als kleinkariert zu bezeichnen-gelinde gesagt waren diese Aussagen äußerst entbehrlich. Anstatt sich glücklich zu schätzen, dass ein Unternehmen wie die Fa. Zanier in Lienz ansässig ist, versucht man durch Polemik auf Kosten der der Fa. Zanier Aufmerksamkeit und ev. Wählerstimmen zu erhaschen. Wenn es den Agitatoren bekannt wäre, mit wieviel Einsatz, Risiko und Herzblut der Seniorchef der Fa., Hr. Zanier Werner, dieses Unternehmen aus "dem Boden stampfte" und ein gesundes Unternehmen übergeben konnte, hätten sich manche Gemeinderäte wohl überlegt, solche o.a. Aussagen zu tätigen - geistiger Background und ein wenig Wirtschaftskompetenz vorausgesetzt !! An die beiden Möchtegernpolitiker : " Si tacuisses philosophus mansisses"

 
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wolf_C
vor 9 Jahren

... nach Lienz-Süd und Debant-Fachmarkt das nächste Beispiel für verhaute und schlechte Flächenwidmung in der Raumordnung ...

 
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