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Graf Görz und Contessa Paola sind künftig Steirer

Molkerei verliert Marken und Mitarbeiter. Bauernbund beruhigt.

Erweiterung der Produktpalette schuf neue Arbeitsplätze.
Erst vor wenigen Jahren wurde die Produktpalette der Molkerei in Lienz ausgeweitet. Jetzt wandern die Klassiker "Graf Görz" und "Contessa Paola" in die Steiermark ab. Foto: Brunner Images
Zu einem Schlagabtausch zwischen der oppositionellen Liste Fritz und dem Bauernbund führt die Entscheidung der Berglandmilch, die beiden symbolträchtigen Osttiroler Käsesorten "Graf Görz" und Contessa Paola" künftig in der Steiermark herzustellen und den Standort Osttirol nicht nur personell sondern auch beim Käse weiter abzumagern. „Jetzt kommt es, wie es kommen musste", beklagt die Liste Fritz in einer Aussendung", "die Molkerei Lienz wird vom oberösterreichischen Milchkonzern produkttechnisch ausgedünnt, verliert die Produktion ihrer zwei Spitzen-Käsesorten und es ist zu befürchten, dass sie so auf lange Sicht schwer überlebensfähig sein wird." Es sei eine Fehlentscheidung gewesen, die Tirol Milch "an einen Konzern zu verscherbeln", beklagt die Opposition. Bezirksbauernobmann LAbg. Martin Mayerl meint dazu: „Die Berglandmilch ist kein Konzern sondern eine Genossenschaft und im Besitz von 13.500 Bauern.“ Die Zusammenarbeit und die Gesprächsbasis zwischen den Osttiroler Milchbauern, den Verantwortlichen der Berglandmilch und der Raiffeisengenossenschaft Osttirol sei gut. Mayerl: "Wir arbeiten an einem gemeinsamen Zukunftskonzept. Was die Liste Fritz da von sich gibt ist nichts anderes als Panikmache." Für die Osttiroler Milchbauern werde sich durch die geänderte Verarbeitung an der Partnerschaft nichts ändern. Ihre Milch werde nach wie vor abgeholt. Der klassische Osttiroler Milchbauer ist Mitglied der Tirolmilch/Berglandmilch. Die erzeugte Milch wird vom Verarbeitungsbetrieb übernommen und jeweils beim Bauern bzw. bei einer Sammelstelle abgeholt. Transport, Qualitätskontrolle, Verarbeitung und Vermarktung sind Sache des Verarbeiters, mit dem die Milch direkt abgerechnet wird. Zur Zeit gilt noch eine Milchquoten-Regelung, die Ende März ausläuft. Bisher ist die Produktionsmenge pro Jahr genau definiert. Wer mehr Milch als errechnet abliefert, dem werden bis zu 20 Cent vom Literpreis abgezogen. Dieses Geld wird als Strafzahlung für "Überlieferung" an Brüssel überwiesen. Was nach dem 1. April passiert, wenn Überproduktion nicht mehr besteuert wird, trauen sich selbst Experten noch nicht zu prognostizieren. Hermann Kuenz, VP-Landtagsabgeordneter und wie sein Kollege Mayerl selbst Bauer ist skeptisch: "Für die Zeit danach gibt es unterschiedliche Szenarien. Es wird mit einer deutlichen Erhöhung der Milchproduktion in Europa gerechnet, was zu einem massiven Preisverfall führen könnte."
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

8 Postings

Churchill
vor 9 Jahren

Danke der Nachfrage, aber ich bin kein Bauer und von zufrieden kann auch nicht die Rede sein. Ich sage nur, dass man sich nicht beklagen kann, dass Stellen weg-"rationalisiert" werden, wenn schlicht die zu erwartenden Einnahmen ausbleiben. Quasi ein Aufruf zum regionalen Einkaufen.

Ist mir natürlich völlig wurscht, ob man weiß woher sein Essen kommt oder ob man die mit Antibiotika und Hormonen verseuchten 1€-Händlhacksen vom Diskounter isst.

 
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Fredi
vor 9 Jahren

Die Bauern sind selbst schult ! wen man solche vertreter Wählt ! Dümmer gehts nicht mehr !

 
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bergfex
vor 9 Jahren

@Churchill,......... Bist auch ein zufriedener Bauer ???? Wieso sollen nun die Osttiroler mit ihren Super-Löhnen Schuld sein, dass die Tirol-Milch so arbeitet.

 
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bergfex
vor 9 Jahren

Martin Mayerl meint dazu: ............. „Die Berglandmilch ist kein Konzern sondern eine Genossenschaft und im Besitz von 13.500 Bauern.“

Na dann ist ja alles gut.

 
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Churchill
vor 9 Jahren

Ja, das hängt halt davon ab, wo die OsttirolerInnen einkaufen: Wenn man immer nur das billigste Angebot beim Diskonter oder den großen Ketten wählt, braucht man sich nicht aufregen, wenn regionale Betriebe aussterben..

 
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hinter dem vorhang
vor 9 Jahren

ja,ja das ist nur der anfang. es wird die produktpalette so lange reduziert bis es in ein paar jahren heißt die molkerei ist nicht rentabel und dann wird sie geschlossen.es gibt genug beispiele an firmen die es genau so gemacht haben...in ein paar jahren ist es soweit....

 
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foschtgiehner
vor 9 Jahren

Seit die zwei Dölsacher ÖVP-Paradebauern Osttirol prominent in Innsbruck vertreten, geht alles schief, was nur schief gehen kann!

Autostoppen statt Direktzug, Busverbindung mit immer höheren Preisen einbetoniert, Franz Josef Kaserne und mehr als 100 Arbeitsplätze verloren, Absicherung für Osttiroler Pendlerförderung oder Hubschrauberübungen der Bergrettung im Nationalpark per Gesetz nicht möglich, Schwarze Peter-Rolle für die ständig steigenden Abgänge der Leitstelle Tirol an die Osttiroler Bezirksstelle des Roten Kreuzes wird verteidigt, das grün-schwarze Trauerspiel bei Natura2000 gegen die Iseltaler mitgetragen, der Ausbau von Monsterkraftwerken in Nordtirol unterstützt, Umfahrung Sillian und Schischaukel Sexten-Sillian tot, Ausbau des Thurntaler-Schigebietes durch negative Felipe-Naturschutzbescheide vereitelt, während gleichzeitig in Nordtirol die neue Piz val Gronda-Gondeln mitten im Natura 2000 brummen und und und...

Nicht einmal im eigenen Bereich gelingt es den zwei Bauernvertretern, überbordenden Zentralismus zum Nachteil Osttirols zu verhindern, siehe dazu nur Schließung des Polizeipostens Dölsach oder der Tod auf Raten bei der Molkerei Lienz! Aber fürchtet euch nicht, bald wird alles besser, denn dann kommt Silke...

 
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seppl17
vor 9 Jahren

Es war schon eine Fehlentscheidung die Osttiroler Molkerei an die Tirol Milch zu verscherbeln. Also der Fehler ist schon in den Gremien der Osttiroler Molkerei passiert.

 
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