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VB Osttirol-Westkärnten bleibt selbständig

Generalversammlung brachte ein einstimmiges Ergebnis gegen die Fusion mit Kärnten.

"Das Ergebnis war an Klarheit nicht zu übertreffen", sagt Aufsichtsratsvorsitzender und Bankgründer Leo Gomig nach der Generalversammlung vom 3. März, nachdem 100% der Abstimmenden für den Erhalt der Selbständigkeit der Bank votierten. Gomig sieht darin einen "klaren Auftrag der Eigentümer".
Er hat die Bank mitbegründet und sieht einen klaren Auftrag zur Selbständigkeit: Leo Gomig.
Er hat die Bank mitbegründet und sieht einen klaren Auftrag zur Selbständigkeit: Leo Gomig.
Hintergrund der Abstimmung war ein in Wien ausgearbeitetes Konzept, das nahelegte, die Volksbank Osttirol-Westkärnten solle einen Verbundvertrag mit unbeschränkter Haftung unterzeichnen und sich durch großangelegte Fusionen in die Volksbank Kärnten eingliedern, wie es auch andere Regionalbanken getan haben. Vorstandsvorsitzender Hansjörg Mattersberger scheint erleichtert, denn "die Regionalbanken sind für den Erfolg der Wirtschaft und die lokale Entwicklung entscheidend, weil sie eng mit ihrer Heimatregion verbunden sind." Die nun abgelehnte Fusion sieht er kritisch: "Zunehmend müssen die Regionalbanken für die Verfehlungen der Zentralinstitute einspringen. Die Regionen werden dadurch zusehends geschwächt."
hansjoerg-mattersberger-volksbank
Hansjörg Mattersberger: "Zunehmend müssen die Regionalbanken für die Verfehlungen der Zentralinstitute einspringen". Foto: Tschurtschenthaler
Die Volksbank Osttirol-Westkärnten, mit 380 Millionen Euro Bilanzsumme die größte Regionalbank in Osttirol und Westkärnten, gilt als wirtschaftlich gesund. Diesen Zustand wollten die Mitglieder der Generalversammlung offenbar nicht gefährden. Man werde sich nun darauf konzentrieren, die Organisationsstruktur des Geldinstituts für die Zukunft auszurichten. Auch zwei weitere Geschäftsstellenstandorte könnten mittelfristig entstehen. Auf die "drohenden Stimmen aus Wien", so heißt es in einer Presseaussendung, werde man "lösungsorientiert" zugehen.

9 Postings

skeptiker
vor 9 Jahren

Das wird's wohl gewesen sein mit der Selbstständigkeit ....

Die VB Landeck wurde schon "belehrt" .

http://derstandard.at/2000012701169/Volksbanken-Fusion-Ausscheren-nicht-erlaubt ... "Von der FMA wurde uns kommuniziert, dass keine Volksbank den Sektor verlassen kann, ein Ausscheren ist nicht möglich", sagte Holzer. Das würde die Aufsicht nicht bewilligen. Auch habe der Vorstand einen Brief von Finanzminister Schelling erhalten, wonach es für keine Volksbank eine Sonderlösung geben könne." ....

 
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hubert
vor 9 Jahren

Da hat sie schon Recht, die @nanny. Die Banken ist halt die neuzeitlichen Alchimisten, die versuchen jetzt halt aus Geld, mehr Geld, viel viel mehr Geld zu machen. Und die Dummen sind halt die Steuerzahler, weil eine "Systembank" darf halt nicht Pleite gehen. Eine große Bank müsste man halt sein!!

 
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nanny
vor 9 Jahren

Ich will ja nicht boshaft sein, egosumquisum - aber die Qualität deines Kommentars .... Im übrigen bleibe ich dabei: so wie heute finanztechnisch in Österreich herumgeschustert wird, das gabs im vorigen Jahrhundert nicht! Hineingeritten haben uns ja die Geschäfte der zentralen Wiener Banken, vor allem mit riskanten Ostgeschäften nebst Sonderfall Hypo Kärnten natürlich (Haider-Erbe + Feigheit der damals in Kärnten mitverantwortlichen Politiker jeden Coleurs + stümperhaftes Vorgehen danach).

 
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egosumquisum
vor 9 Jahren

und dann bist du aufgewacht" nanny" sind wir froh dass es in den 80ziger und 90ziger keine korruptionsstatsanwaltschaft in osttirol gegeben hat.

 
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skeptiker
vor 9 Jahren

@Hot doc Es passt schon ,dass jetzt nach vorne geschaut wird. Aber diese Disaster hat den Steuerzahler schon mehr als 1 Mrd. € !!! gekostet.... und der hat bei der Strategie nichts mitbestimmt.

Und ob der Aufsichtsrat informiert wurde - lasse ich nicht gelten. Wenn der AR seine Aufgabe wahrnimmt bzw. ernst nimmt dann ist er informiert.

Nach kurzer Recherche im Internet siehe

Aufgabe des Aufsichtsrats http://www.jusline.at/95_Aufgaben_und_Rechte_des_Aufsichtsrats_AktG.html

nur einAuszug daraus: (1) Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung zu überwachen.

(2) Der Aufsichtsrat kann vom Vorstand jederzeit einen Bericht über die Angelegenheiten der Gesellschaft einschließlich ihrer Beziehungen zu einem Konzernunternehmen verlangen. Auch ein einzelnes Mitglied kann einen Bericht, jedoch nur an den Aufsichtsrat als solchen, verlangen; lehnt der Vorstand die Berichterstattung ab, so kann der Bericht nur dann verlangt werden, wenn ein anderes Aufsichtsratsmitglied das Verlangen unterstützt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats kann einen Bericht auch ohne Unterstützung eines anderen Aufsichtsratsmitglieds verlangen.

(3) Der Aufsichtsrat kann die Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie die Vermögensgegenstände, namentlich die Gesellschaftskasse und die Bestände an Wertpapieren und Waren, einsehen und prüfen, er kann damit auch einzelne Mitglieder oder für bestimmte Aufgaben besondere Sachverständige beauftragen. ....

Der AR hat schon genug Möglichkeiten, sich Informationen zu beschaffen

 
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Hot doc
vor 9 Jahren

@skeptiker

Hat im Grunde Recht. Auch unser Herr Dir. der Osttiroler Volksbank ist im Aufsichtsrat in Wien gesessen und hat bei der ÖVAG mitgestimmt. Nur inwieweit war der Aufsichtsrat informiert?

Dieses Desaster hat der Ostt. Bank aber schon 17 Mio Euro gekostet. Also ist es schon richtig, wie Dr. Gomig und die Direktoren meinen in die Zukunft zu sehen.

 
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skeptiker
vor 9 Jahren

Naja, man kann Sachen so oder so betrachten …

Fakt ist: Die lokalen Volksbanken waren mal zu nahezu 100% Eigentümer der ÖVAG. Hier hat es sicher auch eine Aufgabenteilung gegeben, also dass sich die lokalen VBs primär ums lokale Geschäft kümmern und die ÖVAG um zentrale Themen, internationale Ausrichtung usw. Als Eigentümer der ÖVAG haben die lokalen VBs die Strategie der ÖVAG sehr wahrsheinlich einige Zeit mitgetragen. Erst mit Schieflage der ÖVAG hat man – zumindest medial – erste kritische Aussagen lokaler VBs zur Strategie vernommen bzw. ist auf Distanz gegangen. Was wäre – auch aus den lokalen – VBs geworden, wenn der Staat sich nicht mit Steuergeld bei der ÖVAG engagiert hätte ?

Die VB Osttirol hat sicher lokal gut gearbeitet, ist aber - meiner Meinung nach – durch die Arbeitsteilung mit der ÖVAG (Gott sei Dank) erst gar nicht in die Versuchung gekommen, sich überregional/international zu „entwickeln“. Jetzt deswegen Loblieder aufs lokale Management zu singen halte ich für übertrieben – da doch eine gewisse Mitverantwortung am Desaster der ÖVAG besteht.

Nebenbei wird man erst sehen, ob dieses „Unabhängig“ bleiben wirklich möglich ist. In den Medien liest man dazu schon widersprüchliches (z.B. Aussagen der FMA, des Finanzministeriums) zu den Beschlüssen.

z.B.

http://derstandard.at/2000012415625/Schelling-Volksbanken-koennen-nicht-einfach-ausscheren

http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/4676526/Aerger-bei-Volksbanken_Finanzminister-greift-ein?from=suche.intern.portal

 
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nanny
vor 9 Jahren

Gäbe es doch in der heutigen politischen Szene nur viele viele viele Dr. Leo Gomigs - es sähe anders aus.

 
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Hot doc
vor 9 Jahren

Endlich jemand der gegen die Wasserköpfe in Wien, Innsbruck und Klagenfurt paroli bietet.

Was im Artikel nicht steht ist, dass sofort nach der Unterschrift zum Fusionsvertrag zur Kündigung von bis zu 40 Mitarbeitern gekommen wäre. Zentralisierung ist der Anfang vom Ende jeder Randregion. 100% Zustimmung obwohl Vertreter anderer fusionierenden Volksbanken mit Stimmrecht im Saal waren. Haben sich wohl nicht getraut auf zu zeigen. Taktisch vom Mitgründer der Volksbank Dr. Gomig perfekt gemacht.

 
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